Safari

binnen Stunden in Form von Tzharoustatams Rückkehr. Wieder erschien er in Begleitung. Nur waren die zwei dieses Mal bewaffnet. Innerlich sackte Walker zusammen. Die Anwesenheit von Waffen verhieß nichts Gutes.
    Es wurde ihm nicht sofort klar, dass sie einem anderen Zweck dienen mochten.

15
     
    »Skandal! Ein Verbrechen gegen die Zivilisation!«
    Einen bangen Moment lang glaubte Walker, der Sessrimathe spräche über ihn und seine Gefährten. Dann begriff er, dass der Zorn des Aliens nicht ihnen galt. Tzharoustatam tobte – in der höflichen Art der Sessrimathe, aber er tobte – wegen etwas anderem. Den Kern dieses anderen sollte der dreibeinige Alien in Kürze enthüllen.
    »Kommt mit mir, ihr alle.« Ohne abzuwarten, ob sie der Aufforderung Folge leisteten, drehte sich ihr Gastgeber um die eigene Achse und ging zu dem Portal zurück, durch das er gerade eingetreten war.
    »Auf neue Freunde vertrauend gehen wir, aber wohin?« Wie gewöhnlich walzte Braouk im Kielwasser seiner kleineren Gefährten einher.
    »Zu den Vilenjji«, informierte sie Tzharoustatam.
    Sque blieb augenblicklich stehen. »Oh, nein! Ihr werdet uns nicht zu ihnen zurückbringen! Wir haben euch unsere Einstellung zu diesem Punkt bereits wissen lassen.«
    Tzharoustatam drehte sich gerade so weit um, dass er sie mit dem rechten Auge anblicken konnte. »Glaubst du, die Sessrimathe seien so primitiv, wie du es von deinen Gefährten denkst? Unsere Untersuchung hat die Wahrheit ans Licht gebracht. Wir mussten nur darauf bestehen, das Vilenjji-Schiff zu inspizieren. Sobald wir erst einmal an Bord waren, waren wir in der Lage, uns nach Belieben umzusehen. Als sie dies beobachteten und unsere Absicht erahnten, widersetzten sich einige der Vilenjji. Ich bedaure sagen zu müssen, dass Gegenmaßnahmen von unserer Seite erforderlich waren. Es gab Verluste.
    Eure Mitentführten wurden ausfindig gemacht. Ihre Lage war wie von euch beschrieben, und eure Angaben wurden ausreichend bestätigt. Diese Unglücklichen werden soeben rehabilitiert und von Zwang befreit.« Er gestikulierte lebhaft. »Ein Verbrechen gegen die Zivilisation ist begangen worden. Das wird Folgen haben. Es werden Akten angelegt. So wie die Beziehungen und Interaktionen zwischen den Spezies nun einmal sind und so wie die Entfernungen nun einmal sind, werden daraus vielleicht keine sofortigen Konsequenzen erwachsen. Aber Akten werden angelegt.« Trotz der ganz eigenen gebildeten Art, in der Tzharoustatam diese Worte sprach, hörte es sich an, als würden eher Schüsse abgefeuert als Akten angelegt. Vielleicht, mutmaßte Walker, war das in diesem zivilisierten Teil der Galaxis ja dasselbe.
    »Und warum bringt ihr uns dann zu den Vilenjji?«, hörte er sich selbst fragen. Ihm fiel auf, dass ihre bewaffnete Eskorte ihnen weder folgte noch sie flankierte, sondern vor ihnen herging. Als wäre es nicht ihre Absicht, sie zu bewachen, dämmerte es ihm allmählich, sondern zu beschützen.
    »Damit ihr euch selbst von ihrem gegenwärtigen Status ein Bild machen könnt. Bis zur Aufklärung aller relevanten Auswirkungen wurden sie in Gewahrsam genommen und ihr Schiff konfisziert. Sie werden auf die nächste Schlüsselwelt überstellt werden, wo diese unverzeihliche Angelegenheit in geeigneter Form diskutiert und analysiert werden kann. Ohne jeden Zweifel werden sie mit Strafen belegt. Was sie getan haben, lässt sich nicht mit höflichen Worten ausdrücken. Ich selbst habe Geschichten über solche Dinge gehört, sie aber nur für Gerüchte oder Raumfahrergarn gehalten. Und gewiss habe ich nicht damit gerechnet, im Lauf meiner Karriere persönlich auf den Beweis der Wahrheit zu stoßen. Solche Unerfreulichkeiten bestätigt zu sehen ist ausgesprochen entmutigend.«
    »Dann sind wir also frei? Wir werden nicht in den Gewahrsam der Vilenjji zurückgeschickt?« Nachdem George es implizit vernommen hatte, wollte er es jetzt ausgesprochen hören.
    Ein wohlwollender Tzharoustatam fügte sich bereitwillig seinem Wunsch. »Von diesem Moment an, innerhalb der anerkannten Grenzen der galaktischen Zivilisation, braucht ihr euch nicht mehr den Launen oder dem Diktat anderer zu beugen, jawohl. Es sind jetzt die Vilenjji, die sich dergleichen ausgesetzt sehen. Sie werden für das weitere Verfahren den zuständigen Behörden überstellt werden. Wie das Ergebnis einer formellen Untersuchung ihrer Aktivitäten auch aussehen mag, ich glaube euch mit einiger Zuversicht beteuern zu können, dass euer Status auf keinen Fall