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Safari

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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sie von sich geben, erlebt habe, musste ich mich doch wundern, warum sie sich überhaupt die Mühe machen. Also habe ich gefragt. Sie sagten mir, sie seien neugierig. Nicht so sehr, warum sich eine Rasse minderempfindungsfähiger, doch halbintelligenter Kreaturen entschließt, in einer so unterwürfigen Beziehung mit einer etwas höheren Ordnung von Lebewesen zu existieren, sondern vielmehr, warum wir diese Beziehung so sehr zu genießen scheinen.«
    Eine der großen unbeantworteten Fragen, sinnierte Walker. »Was hast du ihnen geantwortet?«
    George hob ein Hinterbein und begann sich heftig hinter dem linken Ohr zu kratzen. »Ich habe ihnen geantwortet, dass ich zwar nicht für alle Hunde sprechen kann, es aber in meinem Fall daran liegt, dass ich Menschen zufällig mag. Tatsächlich glaube ich, dass das ziemlich allgemeingültig ist, hundemäßig. Außerdem, meinte ich zu ihnen, wer sagt denn, dass es eine unterwürfige Beziehung ist? Nicht alle, aber viele von uns bekommen freie Kost und Logis, freie medizinische Versorgung und Zeugs, mit dem man spielen kann. Menschen müssen sich dafür die ganze Zeit den Hintern abschuften. Alles, was wir tun müssen, ist, gelegentlich ein Gesicht abzuschlecken und bemitleidenswert zu winseln. Und nun verrate mir mal, wer das bessere Geschäft macht!«
    »Was haben sie dazu gemeint?«
    George zuckte die Achseln, hundemäßig. »Sie sagten, ein Sklave ist kein Sklave, solange ihm die nötigen intellektuellen Mittel fehlen, den Zustand der Sklaverei zu begreifen. Ich hab ihnen geantwortet, sie sollen sich den Kram in ihre mastikatorischen Öffnungen stopfen.«
    Walker wechselte die Stellung auf seinem Stein. Der Korridor blieb leer. »Wenn du mir die Bemerkung gestattest: Du hast ein schrecklich gut entwickeltes Vokabular.«
    George legte eine Pfote an die Schnauze. »Wie schon gesagt: Wissensschub. Ich würde alles zurückgeben, wenn ich könnte. Sprechen ist harte Arbeit. Denken noch härtere. Ich würde lieber Katzen jagen. Würdest du nicht auch lieber einem Football hinterherlaufen?«
    Der Rohstoffmakler sah überrascht drein. »Woher weißt du, dass ich Football gespielt habe?«
    »Weiß ich nicht. Hab geraten. Du bist besser in Form als die meisten Menschen deines Alters.«
    »Danke.« Walker war insgeheim erleichtert. Es war schon schwer genug, sich an die Vorstellung zu gewöhnen, dass ein Hund reden konnte. Er war nicht sicher, ob er mit einem zurechtkäme, der auch Gedanken lesen konnte. »Du siehst selbst ziemlich gut aus.«
    »Gesundes Leben«, antwortete George. »Jede Menge Katzenjagen. Eigentlich mag ich Kätzchen ganz gern. Aber Tradition ist Tradition, weißt du.«
    Walker nickte weise. »Wird es nicht schwer für dich sein, wenn wir hier herauskommen? Wo du dann so viel schlauer bist als der durchschnittliche Hund, meine ich.« Er unterdrückte das Bedürfnis, den wolligen Kopf tröstend zu tätscheln.
    George schnappte lässig nach einer unsichtbaren Fliege. »Was bringt dich auf den Gedanken, dass wir hier rauskommen?«
    Das ließ Walker für eine Weile verstummen. Die Stille schien George nicht zu stören; er war zufrieden damit, den Kopf auf die Vorderpfoten zu legen und sich ruhig von der künstlichen Sonne bescheinen zu lassen. Schließlich stand Walker auf und studierte ihre Umgebung. Die Barriere zwischen seiner Gebirgssee- und der umgesiedelten städtischen Umgebung des Hundes war noch nicht wieder aktiv. Bei dem Gedanken, dass sie jederzeit nach Lust und Laune ihrer Entführer wieder geschlossen werden konnte und ihn vielleicht von seinem wortreichen neuen Freund trennen würde, wurde ihm plötzlich ganz mulmig. Er beschloss, auf den knappen Einwurf der phlegmatischen Töle nicht direkt einzugehen.
    »Habe ich dich nicht etwas über diese Vilenjji und Spazierengehen mit dir sagen hören?«
    George hob den Kopf von den Pfoten und nickte. »Ich bitte sie ständig, und sie weisen mich ständig ab. Nicht, dass sie sich deswegen Sorgen machen müssten. Ich kann nirgendwohin weglaufen. Manchmal statten ein oder zwei meinem Käfig einen Besuch ab.«
    »Gehege, meinst du.« Walker hatte keine Gründe, den Hund zu korrigieren, abgesehen von psychologischen. Es war leichter für ihn, sich als Gefangenen in einem Gehege statt in einem Käfig zu sehen. »Sie kommen hinein?«
    »Sicher. Sie wissen, dass ich ihnen nichts tun werde. Ich meine, ich könnte schon beißen. Mit meinen Zähnen ist alles in Ordnung. Aber ist dir aufgefallen, wie groß diese Statisten

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