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Safari

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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sind? Was würde es letztlich bringen, einen Brocken aus einem Beinlappen zu reißen?«
    »Es würde dir echte Befriedigung verschaffen«, widersprach Walker aus vollem Herzen und verspürte selbst das starke Bedürfnis, einen Happen aus einem Vilenjji zu beißen.
    George schnaubte leise. »Dann knabbere du einen an. Ich kriege lieber weiterhin meine Essenssteine.«
    Walker dachte zurück an die Tage, als er nicht gefüttert worden war, und erinnerte sich an das hohle Gefühl, das sich bis nachmittags in seiner Magengrube entwickelt hatte. Der Hund hatte Recht. Wenn er das hier irgendwie durchstehen wollte, würde er sein Verhalten den Umständen anpassen müssen. Dies war kein Play-off-Spiel. Hier konnte man keinen Gegner über den Haufen rennen. Er würde seinen Verstand benutzen müssen. Wie George.
    Aber für ihn gab es Grenzen. Er würde keinem Vilenjji das Gesicht lecken oder darum bitten, gestreichelt zu werden.
    »Was hast du sonst noch gesehen, seit du hier bist?« Er deutete auf ihre unmittelbare Umgebung. »Das hier ist alles, wofür ich die Zugangserlaubnis habe.«
    »Nun, zum einen gibt es noch sehr viel mehr Gehege wie deins und meins. Auch sind einige kleiner, andere wesentlich größer.«
    »Du meinst wie für Elefanten und so?«
    »›Und so‹ trifft es eher. Ich bin noch nicht so lange auf diesem Schiff, aber soweit ich gesehen habe, sind wir beide die einzigen Gefangenen von der Erde. Alle anderen sind von … irgendwo sonst.« Er beäugte Walker ruhig. »Sobald sie denken, dass du damit umgehen kannst, lassen sie in regelmäßigen Intervallen den inneren Teil deiner Umzäunung fallen. Sowohl das elektrische Feld als auch das Hologramm, oder was es ist.« Er nickte in Richtung Korridor. »Zum Rest des Schiffes ist natürlich der Zutritt verboten. Ich vermute, dass sie dich und mich zusammenkommen lassen, ist der Auftakt, bevor sie dich der übrigen Bande vorstellen.«
    Jedes Mal, wenn Walker glaubte, seine Situation mental in den Griff zu bekommen, traten neue Umstände zu Tage, die ihn wieder auf den Hintern fallen ließen. »›Der übrigen Bande ‹?«
    »All die anderen Sauerstoffatmer. Sind kein übler Haufen, schätze ich. In manchen städtischen Gassen trifft man schlimmere. Unsere urkomischen Entführer machen sich wohl einen Spaß daraus, zuzusehen, wie wir alle interagieren. Vielleicht finden sie die Interaktion unterschiedlicher Spezies von unterschiedlichen Welten erbaulich. Vielleicht bringt es sie zum Lachen. Ich weiß nicht, warum sie es tun. Wenn du so neugierig bist, dann frag sie doch, wenn du die Möglichkeit hast. Ich bin mir nicht sicher, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass es keine gute Idee ist, seine Nase in die Motivationen der Vilenjji zu stecken.«
    Walker sah sich nervös um. Das Gehege, die Zelle, die er so zu verabscheuen gelernt hatte, nahm urplötzlich alle Eigenschaften eines bequemen, vertrauten Zuhauses an, das er nicht verlieren wollte – selbst wenn es nichts weiter als eine sorgfältig angefertigte Illusion war.
    »Woher weißt du, dass wir auf einem Schiff sind?«, murmelte er.
    »Ich habe einige unserer Mitgefangenen gefragt. Muss auch eine ziemlich hübsche Größe haben, wenn man sie von den Gehegen extrapoliert.« Er senkte die Stimme. »Hör zu, Marc. Egal was geschieht – bleib immer ruhig. Verlier nicht den Kopf, und du wirst den Kopf nicht verlieren, wenn du verstehst, was ich meine. Normalerweise mischen sich die Vilenjji nicht in Auseinandersetzungen zwischen Gefangenen ein, egal was passiert. Aber ein paar Tage, bevor du hergekommen bist, ist ein Tripodaner von Jerenus IV – «
    »Was ist ein Tripodaner? Wo ist Jerenus IV?«
    »Klappe halten und zuhören! Der Tripodaner, hat man mir erzählt, hatte schon früher Ärger gemacht. Dieses Mal hat er sich mit einem Sesu in die Haare gekriegt, wenn ich das mal so sagen darf. Von denen sind vier hier gefangen, und sie sind in etwa so gefährlich wie Welpen. Aber sie haben spitze Zungen. Verbal spitz, meine ich damit. Der Tripodaner nahm Anstoß an irgendetwas, das der Sesu sagte. Dann nahm er den Sesu auseinander. So wie ein Mensch ein gegrilltes Hähnchen auseinander nimmt. Ich beobachtete das Ganze aus größtmöglicher Entfernung, und ich weiß, dass ich die ganze Zeit laut gewinselt habe. Ich hatte mächtig Angst, kann ich dir sagen, weil ich keine Ahnung hatte, was als Nächstes geschehen würde.
    Das Nächste war, dass ein ganzes Kommando Vilenjji auftauchte und ins Große Gehege

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