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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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dass sie die Bewegung seiner Augenbrauen mit beiläufigem Interesse beobachtete. »Nach dem, was ich gehört und gesehen habe, erlauben die Übersetzungsimplantate allen empfindungsfähigen Wesen, miteinander zu reden. Zumindest funktioniert das bei Sauerstoffatmern, die mit modulierter Luft kommunizieren.«
    »Nein, du verstehst mich nicht.« Sie schlenderte und ließ sich vor ihm nieder. Das heißt, sie erlaubte ihren biegsamen Gliedmaßen, unter ihr nachzugeben, wodurch der restliche Körper vertikal herabsank, bis er auf einem Stein ruhte. »Anfangs habe ich es ja versucht. Wir K’eremu neigen von Natur aus dazu, die Einsamkeit der Gesellschaft anderer vorzuziehen, selbst bei unserer eigenen Art. Einsiedler sind wir dennoch nicht. Angehörige einer fortschrittlichen Rasse errichten keine Zivilisation, indem einer vom anderen isoliert lebt. Wir kooperieren, wann und wo es nötig ist. In sozialer Hinsicht bevorzugen wir es, nach Möglichkeit für uns allein zu bleiben. Dies ist ungewöhnlich unter weltraumfahrenden Spezies.« Sie unterstrich diesen Vortrag mit zwei wogenden Gliedern.
    »Auch bin ich intelligenter als jeder andere Gefangene«, fügte sie hinzu. »In Verbindung mit der natürlichen Ungeduld, die meiner Art eigen ist, kann ich daher nicht umhin, sie und ihre Konversationsversuche uninteressant und langweilig zu finden.«
    Walker nickte bedächtig. »Ich verstehe. Und wie findest du mich?«
    »Interessant«, antwortete sie und tätschelte ihm sanft das Knie, eine Geste, die etwas sehr Weibliches hatte. Ohne dass er einen richtigen Grund hätte angeben können, schwoll ihm vor Stolz die Brust. »Und langweilig«, ergänzte sie, was ein sofortiges Abschwellen zur Folge hatte.
    »Es ist nicht dein Fehler«, beeilte sie sich hinzuzufügen. »Du kannst nichts dafür, was du bist. Jeder weiß, dass Intelligenz direkt proportional zu der Anzahl der manipulatorischen Extremitäten einer Spezies steht.«
    Nachdenklich betrachtete Walker seine beiden Hände und fragte sich, ob man seine Füße gelten lassen könnte. Immerhin konnte er, wenn auch mit einiger Mühe, einen Bleistift mit den Zehen aufheben.
    »Es gibt viele Gradmesser der Intelligenz«, murmelte er verteidigend.
    »Na, na.« Ein, biegsames Tentakel streichelte sein Knie. »Nimm es nicht so schwer! Manche Arten sind größer und stärker als andere; manche riechen besser; manche haben ein besseres Gehör oder sehen schärfer. Andere können schneller rennen. Die K’eremu sind eben zufällig schlauer.«
    »Aber nicht so schlau, um sich von den Vilenjji nicht fangen zu lassen«, konterte er.
    »Ich war allein. Das war typisch. Aber auch so hätten sie mich normalerweise nicht derart überraschen können, dass ihnen eine Entführung gelingt. Mir waren Mittel der Kommunikation zugänglich, Wege, um nach Hilfe zu rufen. Verständlicherweise müssen Wesen, die für gewöhnlich mit ihrer eigenen Gesellschaft vorlieb nehmen, solche Möglichkeiten haben, um sich gegebenenfalls des Sachverstands und Beistands anderer versichern zu können.«
    Walker war neugierig geworden. »Und warum hast du dann nichts dergleichen getan? Wie zum Beispiel nach Hilfe gerufen?«
    »Ich war, äh, nicht ganz ich selbst.«
    Walker hörte ihre Worte und fragte sich, ob der Übersetzer sie sinngemäß wiedergegeben hatte. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich richtig verstanden habe.«
    »Meiner Spezies sind einige leicht einnehmbare Kräutermischungen von außergewöhnlicher Wirksamkeit bekannt. Unter diesen ist eine, die Si’dana, und eine andere, die Joqil genannt wird. Ich bin vielleicht in gewisser Weise zu sehr von beiden angetan, und sicherlich war das zum Zeitpunkt meiner Entführung der Fall.«
    Das Bild, das sich Walker von dem bemerkenswerten Alien gemacht hatte, wandelte sich abrupt. »Du bist eine Drogenabhängige!«
    Diese Anklage schien keine besondere Wirkung zu haben. »Wie jede K’eremu habe ich gewisse Vorlieben.«
    »Aber wie kommst du dann zurecht?« Er deutete auf ihre feuchte Umgebung. Dankenswerterweise war das leichte Nieseln wieder einem schweren Nebel gewichen. »Hier, meine ich.«
    »Die Vilenjji unterziehen sich der Mühe, jede Spezies, von der sie ein Exemplar mitnehmen wollen, zu studieren, bevor sie das spezielle Individuum, das sie ausgewählt haben, ergreifen. In meinem Fall umfasste dieses Studium anscheinend auch eine chemische Analyse der Nahrung, die ich zu mir nahm. Zum Glück wird meinen täglichen Rationen eine ausreichende Menge beider

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