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Safari

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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Stimulantia beigefügt.«
    Walker nickte. »Bei meinen Leuten wird Abhängigkeit von ›Stimulantia‹ nicht als Zeichen von Intelligenz betrachtet.«
    »Würdest du ein solches Zeichen überhaupt erkennen, selbst wenn man dir damit vor dem Gesicht herumfuchtelt? Kritisiere nicht vorschnell geistig Überlegene!« Das Extremitätenende verließ sein Knie.
    Walkers erster Impuls war, aufzubrausen. Aber er hatte Georges Lektionen gut gelernt. Er nickte bloß, wobei er sich fragte, wie diese Geste ankommen würde, und beschloss, das Thema zu wechseln. Die K’eremu waren vielleicht allesamt große Geister, aber kein Wunder, dass jeder für sich blieb! Wenn sie alle so sarkastisch und beleidigend waren wie sein Gegenüber, war es schwer vorstellbar, wie sie sich gegenseitig ertragen sollten, geschweige denn irgendein, anderer.
    »Weißt du, wie die Vilenjji vorgehen?«, fragte Walker.
    Gliedmaßen beugten sich. Walker hatte das Gefühl, allmählich hinter die Bedeutung der mannigfaltigen Extremitätensprache zu kommen. »Sicher. Ich unterhalte mich gelegentlich mit ihnen.«
    »Du unterhältst dich mit ihnen? Ich habe versucht, mit einem von ihnen zu reden, immer wieder, vom ersten Tag meiner Entführung an. Sie glotzen mich nur an und beachten mich ansonsten nicht.«
    Erneutes Gliedmaßenflattern. »Was habe ich gerade über relative Intelligenz gesagt? Ich kann verstehen, warum sie mit mir reden wollen. Warum sollten sie mit dir reden wollen?«
    Walker öffnete den Mund, um eine scharfe Replik loszulassen, dachte einen Moment lang nach und schloss ihn wieder. Weitaus schlimmer als die Unhöflichkeit der K’eremu war die Erkenntnis, dass ihr Urteil begründet sein könnte. »Vielleicht finden sie dich einfach, äh, interessanter.«
    »Natürlich tun sie das! Sie sind ausgezeichnet in der Lage, die Charakteristika der einzelnen Spezies zu erkennen. Unglücklicherweise gelingt es ihnen nicht, zu würdigen, dass ich auch weitaus intelligenter als irgendeiner von ihnen bin. Wo ihre eigenen Fähigkeiten ins Spiel kommen, sind sie Gefangene eines bemerkenswerten Eigendünkels.«
    Wie gut, dass die K’eremu das nicht sind. Er dachte es, doch er sagte es nicht. Georges zahlreiche Lektionen in taktvoller Demut waren auf fruchtbaren Boden gefallen. Es war erneut Zeit, diplomatisch ein anderes Thema anzuschneiden. Eines, das ihm auf dem Herzen lag. Da er nicht wollte, dass sie noch geringschätziger von ihm dachte, als sie es bereits tat, hoffte er, dass der Übersetzer nicht das ganze Ausmaß seiner Verzweiflung übermitteln konnte.
    »Wenn du mit den Vilenjji sprichst, dann kannst du mir vielleicht helfen, all dies« – er deutete auf ihre Umgebung – »zu begreifen. Warum tun sie das? Was wird mit uns allen geschehen? Sind sie nur neugierig? Sind sie auf einer wissenschaftlichen Sammelexpedition und wir die begehrten Exemplare?« Er wollte auch fragen ›Was passiert mit den Exemplaren, wenn wir das Reiseziel der Vilenjji erreichen?‹, aber er traute sich nicht. Noch nicht.
    Wieder das schwellende Seufzen. Die exzessive Ausdehnung ihres Körpers zu beobachten war stets aufs Neue faszinierend; das schadete ihr anscheinend nicht mehr als ein Achselzucken einem Menschen.
    »Armer Zweibeiner. Du weißt wirklich nichts, stimmt’s?«
    Fein. Bin ich also dumm, dachte er. Ein dummer Affenjunge, das bin ich. Aber wenigstens bin ich kein Drogenabhängiger. Mach weiter und erklär alles – ich höre zu. Er wusste zwar, dass George mittlerweile außer sich sein würde, aber der Hund musste eben warten.
    Sie machte es sich bequem, wobei sie die Glieder wie die Blütenblätter einer fantastischen roten Blume um sich ausbreitete, und fuhr fort, ihn zu erleuchten.
    »Zuerst brauche ich einen Bezugspunkt, etwas, womit ich beginnen kann, damit ich mich nicht wiederhole.« Augen so flach wie Münzen betrachteten ihn durch den wallenden Nebel. »Was weiß deine Art über galaktische Zivilisation?«
    Selbst auf die Gefahr hin, nicht nur sich selbst, sondern seine ganze Spezies ein paar weitere Sprossen auf der Leiter der Intelligenz abstürzen zu sehen, hatte er keine andere Möglichkeit, als wahrheitsgemäß zu antworten. »Genau genommen nichts. Soweit ich weiß, sind wir uns der Tatsache nicht bewusst, dass etwas Derartiges existiert.«
    Es war offensichtlich, dass Sque das schwer zu glauben fand. »Ihr betreibt keine Astronomie?«
    »Doch. Ich nehme an, unsere Sterngucker haben noch nicht an den richtigen Stellen nachgesehen oder

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