Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Safari

Safari

Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
gelauscht.«
    »Oder nicht mit den richtigen Methoden. Nun, ich werde dir keinen kompletten Lehrgang in galaktischer Geschichte geben. Es genügt wohl, wenn ich sage, dass du dem meisten ohnehin nicht folgen könntest.« Eine Pause entstand, während der er nichts erwiderte. Darin wurde er allmählich gut.
    »Akzeptiere, dass eine galaktische Zivilisation existiert. Offensichtlich befindet sich deine Welt jenseits ihrer entferntesten Ausläufer. Meine liegt ein wenig näher; ebenso diejenigen, wo die große Mehrheit unserer Mitverschleppten lebt. Es ist diese Isolation vom Hauptstrom der galaktischen Zivilisation, die es den Vilenjji gestattet, ihrem schändlichen Treiben mit einiger Hoffnung auf Profit nachzugehen.«
    Er nickte nachdenklich. »Also dreht sich alles um Profit! Dies ist keine Art wissenschaftliche Sammelexpedition.«
    Sie vibrierte leicht. K’eremu-Lachen, dachte er. Vielleicht auch nur extraterrestrische Flatulenz.
    »Die Vilenjji haben nicht mehr Interesse an Wissenschaft als daran, ihre Kraft karitativer Betätigung zu widmen. Nein, ich muss mich korrigieren. Man kann nicht die gesamte Art verdammen auf Grund der Taten einiger weniger. Ich bin zwar nicht eng vertraut mit den Erscheinungsformen der Vilenjji-Zivilisation, falls dies ein geeignetes Wort ist, aber ich weiß, dass eine Bewertung durch eine unabhängige Sachverständigenkommission sie nicht zu den Arten zählen würde, die für ihre philanthropische Einstellung sonderlich bekant sind.«
    »Was werden sie mit uns machen?«
    »Uns verkaufen. Einzeln, wenn möglich; in Gruppen, wenn sie das Gefühl haben, sich beeilen zu müssen. An Bord dieses großen Schiffes sind zahlreiche Gruppen von Gefangenen, die viele Spezies repräsentieren: manche intelligent, manche weniger, andere einfach nur primitiv.« Bei der Art, wie sie ihn ansah, konnte Walker nicht sicher sein, in welche Kategorie sie die Menschheit gesteckt hatte.
    »Uns verkaufen.« Walker akzeptierte die Erklärung als Tatsache. »Irgendwie habe ich immer gedacht, dass höhere Wesen von anderen Planeten, sollten sie denn existieren, Dinge wie Sklaverei schon seit langem als unmoralisch erkannt und darauf verzichtet hätten.«
    »Sklaverei ist unmoralisch. Habe ich das Gegenteil gesagt? Nein. Was ich sagte, war, dass die Vilenjji vorhaben, uns zu verkaufen. Nur weil etwas unmoralisch oder ungesetzlich ist, heißt das nicht, dass es nicht getan wird. Da wir von Welten kommen, die sowohl galaktographisch als auch soziologisch außerhalb des Hauptgezeitenstroms kosmischer Zivilisation liegen, fallen wir durch das Raster zivilisatorischer Aufmerksamkeit. Die Vilenjji würden nicht wagen, Bürger bekannter Welten zu entführen und als Handelsware zu benutzen. Aber auf Grund unserer relativen Abgeschiedenheit ist die Art unserer Intelligenz und unserer Referenzen für die Qualifikation zu diesem Status offen für allgemeine Interpretation und bleibt somit fragwürdig. Was eine Spezies zivilisiert dünkt, mag eine andere als unsäglich primitiv betrachten. Nimm dich und mich als Beispiel.«
    Er dachte darüber nach. »Aber trotz deiner Meinung über mich würdest du mich nicht als Teil deines persönlichen Eigentums ansehen und behalten, als etwas, worüber du nach Belieben verfügen kannst.« Die Pause, die diesen Worten folgte, zeitigte ein etwas lauteres und leicht streitlustiges »Oder etwa doch?«.
    »Nein, natürlich nicht«, antwortete sie endlich. »So etwas zu tun steht im Widerspruch zum Naturrecht und ist auch unvereinbar mit einer höheren Spezies. Aber es gibt andere, die weniger von ethischen Bedenken geplagt werden und bereit sind, auf der Suche nach Neuem über die Moral hinwegzusehen. Genauso solltest du dich jetzt betrachten: als Neuheit. Als eine neuartige Ware, wenn dir das lieber ist.«
    »Ich ziehe ›unwilliger Gefangener‹ vor.« Er wischte sich die Wassertropfen von Kopf und Schultern.
    »Du besitzt Entschlossenheit. Lass dich davon nicht zu etwas verleiten, das du bereuen könntest. Allgemein gilt, dass die Vilenjji ihren Gefangenen indifferent gegenüberstehen. Ihre Aufmerksamkeit grenzt an Apathie; ihr Interesse gilt allein der Ware. Konzentriere dich aufs Überleben, und sie werden sich damit zufrieden geben, dich zu ignorieren. Da sie aus dem Herzen der kosmischen Zivilisation kommen, halten sie sich selbst jedem ihrer Gefangenen für turmhoch überlegen.«
    Walker achtete sorgfältig darauf, dass sein Ton normal blieb. »Es muss schwer für dich sein, das zu

Weitere Kostenlose Bücher