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Safari

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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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gegangen.
     
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    Braouk hatte Sque gepackt und in seinen Rachen geschoben. Schließlich hatte er auch George erwischt und sich ins Maul gestopft. Aber in seiner Raserei hatte der augenscheinlich Amok laufende Tuuqalianer eines nicht getan.
    Er hatte nicht geschluckt.
    Braouk war im selben Moment in die Öffnung des Speisenaufzugs getaucht, als dieser sich abzusenken begann. Außer vorzeitig nach der Nahrung zu wühlen, hatte er auch vorübergehend das Loch mit seinem Oberkörper und damit auch seinen Mund verdeckt. Es hatte nur Augenblicke gebraucht, die zwei nach Luft schnappenden Wesen auszuspucken, die in der geräumigen oralen Höhle des Tuuqalianers verborgen waren.
    George tauchte als Erster wieder aus dem Rachen auf, orientierte sich während seines Falls und sprang geschmeidig vom Boden des gerade wieder im Aufstieg begriffenen Aufzugs ab, wobei er die Pyramide der sorgfältig aufgeschichteten Essenssteine in alle Richtungen auseinander stieß. Sque folgte unmittelbar darauf; ihre multiplen Gliedmaßen erlaubten ihr, sich besseren Halt auf der Plattform des Lifts zu verschaffen als ein Hund. Aber bei der Geschwindigkeit, mit der der Aufzug wieder nach oben strebte, gelang es ihr nur knapp, abzuspringen und sich zwischen die Haufen herumliegender Futterquader und die unnachgiebige Unterseite des Gehegebodens zu pressen. Als ihre Anwesenheit auf keinen Widerstand stieß und sie keine Vilenjji überrascht zischen hörten, krabbelten Hund und K’eremu eilends in Deckung.
    Während sich innerhalb des Großen Geheges und in den meisten Einzelhabitaten die Dunkelheit in regelmäßigen, vorherbestimmten Intervallen herabsenkte, um die Bewohner in den Genuss ihres gewohnten Schlafzyklus kommen zu lassen, blieben viele Bereiche des riesigen Vilenjji-Schiffes ständig beleuchtet. Selbst die Sektoren, die voll automatisiert waren und von den Eigentümern nur selten persönlich betreten werden mussten, wurden mit einer gewissen Minimalbeleuchtung beehrt.
    Dennoch gingen George und Sque kein Risiko ein. Während sie unter dem Maschinenkomplex versteckt blieben, den sie in geringer Entfernung von dem kleinen Speisenaufzug entdeckt hatten, warteten sie den Einbruch der künstlichen Nacht in den Gehegen ab, die jetzt drückend über ihren Köpfen hingen. Inzwischen nutzten sie die Zeit, um sich zu säubern und ihre neue Umgebung zu studieren.
    Erwartungsgemäß war Braouks Mundhöhle heiß und nass gewesen. George hatte die Wärme behagt, war jetzt aber zu einer wahren Leckorgie gezwungen, um die Reste des tuuqalianischen Speichels aus seinem Fell zu entfernen. Im Gegensatz zu ihm hatte Sque die Feuchtigkeit genossen, aber schlecht auf die erhöhte Temperatur reagiert. Doch was einzig und allein zählte, war, dass sie beide diese Erfahrung überlebt hatten.
    Die minimale Wartungsbeleuchtung lieferte gerade ausreichend Helligkeit, um etwas erkennen zu können. Walker wäre nur blind in dem düsteren geschlossenen Raum herumgestolpert, doch der Hund wie auch die K’eremu waren mit viel besserem Sehvermögen als jeder Mensch ausgestattet. Darüber hinaus profitierte das ungleiche Paar von Georges empfindlicher Nase.
    Das war jedoch nicht der Grund, warum gerade sie beide für diesen Fluchtversuch ausgewählt worden waren. Vielmehr waren sie als Einzige klein genug, um in einen tuuqalianischen Schlund zu passen, und nur dieser war geräumig genug, um jemand aufnehmen zu können. Damit hatte Walker sozusagen den Kopf noch mal aus dem Maul gezogen. Auch war es von entscheidender Bedeutung, dass Sque dabei war, da sie als Einzige unter ihnen etwas über die Technologie der Vilenjji wusste. Und George sollte sie zur Unterstützung begleiten und ihr den Rücken freihalten.
    Walker hatte scharfsinnig erkannt, dass der einzig mögliche Weg aus den Gehegen, die einzigen Ausgänge, die nicht von elektrischen Feldern gesichert waren, in den kleinen, runden Aufzügen bestanden, die die Gefangenen dreimal täglich mit Nahrung und Wasser versorgten. Diese waren für Ausbruchsversuche untauglich, da jeder, der durch die nur wenige Augenblicke zur Verfügung stehenden Öffnungen zu flüchten trachtete – selbst wenn es ihm gelingen sollte, sich durch den kurzlebigen Spalt zu drücken, ohne von dem Mechanismus zerquetscht zu werden –, sofort von den ausgefeilten Überwachungsapparaturen bemerkt und entsprechend behandelt werden würde. Wie man einen solchen Versuch durchführen und ihn gleichzeitig vor den Vilenjji geheim halten

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