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Safari

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Titel: Safari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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verärgerte Braouk drohend vor ihr aufbaute.
    Walker schaute sich verzweifelt um. Sque war zwischen Braouk und dem Korridor gefangen. Unvermutet erschien dort ein Vilenjji und schwankte ziemlich eilig auf die Bildfläche. Seine balkenförmigen Augen, die denen Sques nicht unähnlich waren, nahmen das Unheil verheißende Bild in sich auf, das sich in dem tuuqalianischen Gehege darbot. Er glotzte einen Moment lang, dann drehte er ab und rumpelte den Weg zurück, den er gekommen war, die Schritte merklich beschleunigend.
    Möglicherweise war ihr Überwachungssystem gar nicht so allumfassend, wie jedermann dachte, grübelte Walker.
    Er schob den Gedanken sofort beiseite, als der delirierende, vor Hunger wahnsinnige Braouk mit einem Tentakel nach unten langte, die sich vergeblich wehrende K’eremu hochhob und in seinen Rachen steckte.
    »O nein, nein !« Walker machte mit fuchtelnden Armen ein paar Schritte auf den Riesen zu. Der fuhr darauf zu ihm herum. Dunkle Augen stierten auf den protestierenden Zweifüßer herab.
    »Immer noch hungrig«, knurrte der Alien und schob ein tastendes Tentakel auf den Menschen zu.
    Vielleicht hätte er ihn auch gepackt, wenn nicht George eingegriffen hätte. Mit wütendem Gebell stürzte sich der Hund zwischen seinen Freund und das Monster. George war nicht besonders schnell, aber er war geschickt. Tentakel droschen ohnmächtig durch die Luft und schlugen nach dem Hund, der Haken schlug und die wirbelnden Extremitäten unterlief. Sichtlich hin und her gerissen zwischen dem Verlangen, die Flucht zu ergreifen und dem Wunsch, seinem tapferen Freund zu helfen, blieb Walker schließlich stehen, wo er war, und versuchte, den rasenden Alien zur Vernunft zu bringen, indem er ihn verzweifelt anschrie.
    »Essen!«, brüllte er schließlich Richtung Korridor. »Braouk der Tuuqalianer braucht Essen! Er braucht es jetzt ! Tut etwas!«
    Er konnte nicht wissen, ob die Vilenjji zuhörten. Oder falls sie es taten, ob sie dem Drama, das sich im Gehege abspielte, ernsthaft Aufmerksamkeit zollten, ungeachtet der Stippvisite ihres Artgenossen im Korridor. Würden sie überhaupt reagieren? Gemäß dem täglichen, nie variierenden Zeitschema dauerte es bis zur regulären Frühstückslieferung immer noch Minuten. Wenn sie beobachteten, was vorging, könnten sie dann nicht ein Mal eine Lieferung beschleunigen, um ein paar ihrer wertvollen Exemplare wie ihn selbst und den Hund zu beschützen?
    Wie auch immer ihre Absichten aussahen, sie kamen zu spät. Einem Paar herabsausender Tentakel ausweichend, flitzte George nach rechts – nur, um in ein anderes Tentakel zu rennen, das aus dieser Richtung durch die Luft gefegt kam. Es wischte den knurrenden, um sich schnappenden Fellklumpen mühelos auf. Walker, der seiner eigenen Sicherheit jetzt keine Beachtung mehr schenkte, bückte sich und raffte ein Paar faustgroßer Steine vom Boden auf. Mit seinem besten Baseballwurf schleuderte er sie nach dem rasend gewordenen Tuuqalianer. Jeder der Steine war groß genug, um einen Menschen auszuknocken. Doch bei diesem außerirdischen Borstenvieh war es, als spuckte man gegen einen Staudamm.
    Bis zum bitteren Ende bellend und beißend, ging George den Weg der eingebildeten K’eremu und verschwand zwischen vertikalen Kiefern in einem gewaltigen dunklen Schlund. Zu entsetzt, um zu brüllen oder zu weinen, raffte Walker weiter auf, was ihm in die Finger kam, und warf damit: Steine, Sand, Zweige. Nichts hatte eine wie auch immer geartete Wirkung auf den Tuuqalianer. Dann drehte sich der Alien um und trat ihm gegenüber.
    Nachdem Sque das Zeitliche gesegnet und George es ihr gleichgetan hatte, wäre es jedem zufälligen Zuschauer, dem die Beziehung, die sich zwischen Mann und Hund entwickelt hatte, bekannt war, plausibel erschienen, wenn ein entfesselter Walker jetzt, da die Freunde verspeist waren, seinen Sturm auf den Tuuqalianer bis zum Äußersten gesteigert hätte, statt das Weite zu suchen. Als Mensch und Alien sich gegenüberstanden, hörten sie ein leises, zischendes Geräusch. Als sie sich seiner Quelle zuwandten, sahen sie die bekannte Stelle im Boden versinken, genauso, wie es schon Hunderte Male vorher geschehen war. Augenblicklich war sein einziger überlebender Besucher vergessen, und der ausgehungerte Braouk stürzte sich auf die Öffnung, ohne das Sperrfeuer aus Sand und Steinen zu beachten, das Walker weiterhin aufrechterhielt.
    »Der Teufel soll dich holen!«, brüllte Walker den Alien an. »Wie konntest du das

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