Safe!
einem Telefonladen mehrere Prepaid Sim Karten besorgt. Eine davon habe ich genutzt, um meine Eltern und meine Freundin anzurufen. Denen habe ich von einem ungeplanten dienstlichen Aufenthalt im Ausland erzählt. Dann habe ich die Polizei in Deutschland, an dem Ort wo ich wohne, angerufen. Doch die wussten nichts von einem Überfall und haben mich für geistig verwirrt eingestuft. Danach habe ich meinen Chef angerufen. Doch der hat mir keine meiner Fragen beantwortet und wollte nur wissen, wo ich bin. Das habe ich ihm aber nicht gesagt. Außerdem habe ich von ihm erfahren, dass mein Kollege Andreas auf Grund der Aufregung bei dem Überfall an einem Herzinfarkt verstorben ist. Ich habe das Handy nach dem Telefonat ausgeschaltet und die Sim Karte gestern auf dem Weg zum Essen in einen der Abfallbehälter geworfen.‹‹
Wieder nickte er zustimmend. ››Braves Mädchen. Das war gut. Wie hast du die Reise hierhin gebucht ?‹ ‹
››Am Flughafen, direkt am Schalter der Air Berlin.‹‹
››Bar bezahlt ?‹ ‹
››Nein, mit meiner Kreditkarte, genauso wie meine Einkäufe am Flughafen.‹‹
››Okay.‹‹ Er stand auf und holte eine Tasche aus seinem Schrank. Darin warf er seine Kleidungsstücke. ››Deine Kreditkarte darfst du auf keinen Fall mehr benutzen. Das mit dem Telefon hast du schon richtig gemacht, denn über das Telefon kann man dich orten. Wer auch immer dahinter steckt, hat Zugriff auf deine Daten. Deswegen wohl auch die Frage gestern beim Abendessen, nicht wahr ?‹ ‹ Schuldbewusst nickte Evelyn. Durch ihr Verhalten hatte sie ihn in diese Situation gebracht.
››Hast du deine Aufzeichnungen dabei?‹‹
Als Antwort hielt Eve den Rucksack hoch.
››Was ist mit dem Wirkstoff ?‹ ‹
››Den habe ich auf dem Weg zum Flughafen zerstört.‹‹
Marc zog eine Augenbraue hoch. ››Kann er wieder angefertigt werden ?‹ ‹
››Ich denke schon, allerdings nur mit meinen Unterlagen. Aus dem Kopf heraus funktioniert das sicherlich nicht.‹‹
Der Inhalt seines Kleiderschrankes verschwand systematisch in seiner Tasche, zum Schluss kam noch eine Tasche mit seinen Toilettenartikeln oben drauf. Wie wenig Platz Männer doch für ihr Gepäck brauchen, dachte Eve neidvoll.
››Wir werden von hier verschwinden, du bist hier nicht mehr sicher.‹‹ Nach wie vor war Marc, zumindest äußerlich, die Ruhe selbst.
Etwas in dieser Richtung hatte sich Eve schon gedacht, schließlich hatte Marc seine Tasche nicht aus lauter Vergnügen gepackt. Die Frage war nur wie? Als hätte er ihre Gedanken gehört, fuhr Marc fort:
››Wir nehmen meinen Mietwagen. Den werde ich gleich holen. Laufe in fünf Minuten die Treppen herunter bis in die unterste Etage des unteren Appartementblockes. Nimm alle Taschen mit, klettere über die Brüstung des ersten Balkons neben der Treppe. Unterhalb des Balkons verläuft die Küstenstraße. Dort werde ich auf dich warten. Niemand vermutet dich hier und du bist schnell unten. Die Taschen sind nicht schwer und die Brüstung des Balkons von der Treppe aus gut zu erreichen. Traust du dir das zu ?‹ ‹
Evelyn nickte. Ihr Hals war plötzlich trocken und wie zugeschnürt.
››Keine Sorge, ich werde den Weg den du gehen musst bevor ich ins Auto steige, überprüfen und die unterste Reihe der Appartements über der Straße ist zurzeit nicht bewohnt. Vertrau mir Eve !‹ ‹ Er kam auf sie zu und zog sie in seine Arme. Wie tröstlich seine Nähe doch war. Der Duft seines After Shaves stieg ihr in die Nase. Mit geschlossenen Augen genoss Eve das Gesamtpaket von Nähe und Duft. Die Kombination, die sie vorhin schon zu einem impulsiven JA verleitet hatte.
››Denk dran, fünf Minuten !‹ ‹ Er löste sich von ihr und war gleich darauf fast lautlos aus der Tür verschwunden. Sie war alleine. Zwei Taschen und ein Rucksack befanden sich neben ihr auf dem Bett. Eve schnallte sich den Rucksack auf ihren Rücken fest und nahm probehalber Marcs Tasche in die Hand. Sie war leichter als sie gedacht hatte. Immer wieder schaute sie auf ihre Uhr und beobachtete den Sekundenzeiger, der ihr viel zu langsam voranrückte. Alles um sie herum war ruhig. Inzwischen war es auch schon so spät, dass sich die meisten in ihren Zimmern aufhielten. Endlich war die Zeit um. Eve löschte das Licht, öffnete die Türe und schaute vorsichtig über den Flur. Es war niemand zu sehen.
Gut. Sie nahm die beiden Taschen und ließ die Türe so leise es ging ins Schloss fallen. Ihre Sportschuhe
Weitere Kostenlose Bücher