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Safe!

Safe!

Titel: Safe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.C. Steinweg
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Situation im Moment sehr verworren war,
kam sie nicht umhin, dem Schwimmer einen bewundernden Blick zuzuwerfen. Na wenn
das kein erfreulicher Anblick war! Lange gut geformte Beine mündeten in schmale
Hüften. Unter der knappen Badehose zeichnete sich ein durchtrainierter Po ab,
wie er nicht oft zu finden war. Der Rücken war wunderbar muskulös. Er hatte
breite Schultern und kräftige Oberarme, die gerade das Wasser zur Seite
schaufelten.
    Während sie den unbekannten Schwimmer ungeniert musterte,
legte dieser noch an Tempo zu und erreichte vor ihr das Ende des Beckens.
Völlig entspannt hing er einen Arm über den Beckenrand und betrachtete sie.
Hoppla, erkannte sie, das war ja ihre Bekanntschaft von gestern. Der Herr mit
dem Röntgenblick. Er drückte sich mit den Armen hoch und setzte sich auf den
Beckenrand. Wieder lächelte er sie an und Eve bemerkte, dass der Unbekannte
sie, genauso wie sie ihn, wieder erkannte.
    ››Hi !‹ ‹, sagte er, während ihm
das Wasser aus den Haaren über sein Gesicht und weiter über seine unbehaarte
Brust lief. Ein sehr attraktiver Anblick. Sein Lächeln war ansteckend. Er hatte
wunderschöne sinnliche Lippen und lange Wimpern, in denen jetzt Wassertropfen
hingen und unter denen das Blau seiner Augen strahlte.
    ››Hi !‹ , grüßte Eve freundlich
zurück und marschierte weiter zum Restaurant. So wie der aussah, arbeitete der
Typ bei den Chippendales und strippt. Trotz der vertrackten Situation und der
kurzen Nacht vollführte die Libido in ihrem Bauch einen Salto. Kopfschüttelnd
lief sie die Treppen herunter, um in das tiefergelegene Restaurant zu gelangen.
Gähnende Leere empfing sie, was ihr mehr als Recht war. Sie suchte sich einen
Tisch in der hintersten Ecke, von wo sie den Eingang im Blick hatte, aber
selber nicht sofort gesehen wurde und ließ sich vom Kellner eine große Tasse
heißen Kaffee bringen. Das Frühstücksbuffet war riesig und erfüllte so ziemlich
jeden noch so ausgefallenen Wunsch. Eve gönnte sich Rührei mit Speck, ein Brötchen
und zum Schluss noch etwas Obst. Essen hält Leib und Seele zusammen, sagte ihre
Mutter stets, und heute hatte Evelyn das erste Mal das Gefühl, dass ihre Mutter
damit Recht hatte.
    Frisch und gestärkt machte sich Eve nach dem Frühstück
zurück auf den Weg in ihr Zimmer. Sicherheitshalber nahm sie einen anderen Weg
und lief kreuz und quer durch die Anlage um sich mit den Gegebenheiten vertraut
zu machen. Ihr Zimmer lag ganz oben in der obersten Appartementreihe. Von dort
hatte sie die Sicht bis hinunter in die Bucht und auf einen Ruhe Pool, der sich
wenige Meter links unter ihrem Balkon befand und so aussah, als wäre er in den
Felsen hinein gemeißelt worden.
    Unter ihrem Balkon befanden sich noch drei weitere
terrassenförmig angeordnete Balkone, bevor der nächste Quergang zu dem darunter
liegenden Zimmertrakt kam. Wenn jemand versuchen sollte in ihr Zimmer
einzudringen, dann würde das sicherlich von der vorderen Zimmertüre aus
geschehen. Doch heute, so schätze sie, wäre sie noch einigermaßen sicher. Ab Morgen
musste sie damit rechnen, dass sie ungebetenen Besuch bekam. Zeit also, sich
vorzubereiten.
    Mit den anderen Touristen wartete Eve kurz vor zehn Uhr
in der Hotellobby auf die Ankunft des Shuttlebusses nach Puerto de Mogan, dem
nächsten Ort. Fast pünktlich ächzte dieser zwei
Minuten nach zehn den Berg hinauf zum Hoteleingang. Ihre Handtasche fest im
Griff, stellte sie sich brav in die Schlange der Touristen, um in den Bus zu
steigen.
     
    ***
     
    Marcus Whitburn beobachtete Eve von seinem Lieblingsplatz
in der Lobby. Er hatte Recht mit seiner Annahme behalten, dass seine schöne
Unbekannte sich heute auf den Weg in den nächsten Ort machte. Er beobachtete
sie, wie sie ein wenig abseits von der Gruppe der übrigen Touristen auf den Bus
wartete. Als dieser schließlich vor dem Hoteleingang hielt, stand er von seinem
Platz auf und schloss sich den Touristen im Bus an.
    Er beobachtete sie, er konnte schlichtweg einfach seine
Augen nicht von ihr lassen. Als sie ihm morgens am Pool begegnet war, hatte sie
ihn mit ihrem scheuen Lächeln fast den Atem geraubt. Peinlicherweise spürte er,
wie er trotz des kühlen Wassers in eindeutiger Weise auf sie reagierte. Dadurch
dass sie so schnell an ihm vorbei geeilt war, konnte sie seine Reaktion nicht
sehen.
    Auch wenn er sich gerne mit ihr unterhalten hätte, wäre
ein Rückzug in den Pool und damit ein Verbergen des optischen Auswuchses seiner
Begierde von Nöten

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