Safe!
Verlangen,
sich noch einmal umzudrehen.
Ohne Probleme fand Eve ihr Zimmer und versperrte sofort
die Tür hinter sich. Dann schob sie die bodentiefen Glastüren, die auf eine
Veranda herausführten auf, um ein wenig frische Luft hereinzulassen und sank
von ihren Taschen und Tüten umgeben auf das breite Bett. Das Hotel schmiegte
sich komplett an die steil aufragende Felswand an. Von jedem der Zimmer bot
sich eine grandiose Aussicht auf das Meer. Die Situation war irgendwie
unwirklich.
Da saß sie nun, viele tausend Kilometer von ihrem Zuhause
entfernt, in einem Hotel, von dem sie bis mittags nicht einmal wusste, dass es
dieses Hotel überhaupt gab. Ein Gefühl völliger Einsamkeit überkam sie. An
welcher Stelle war sie heute Morgen bloß falsch abgebogen? Seufzend öffnete sie
die Minibar in ihrem Zimmer und nahm sich ein Fläschchen Mineralwasser heraus.
Danach verstaute sie ihre Habseligkeiten im Kleiderschrank gegenüber dem
Badezimmer.
Jetzt wo sie im Hotel angekommen war, fing sie an, Pläne
für den folgenden Tag zu schmieden. Sie plante, mit dem Busshuttle des Hotels in
die nächste Ortschaft zu fahren und sich die Dinge zu kaufen, die ihr noch
fehlten. Außerdem brauchte sie eine SIM Karte für ihr neues Handy. Vielleicht
hätte sie ja Glück und in dem Ort gab es ein Geschäft, in dem sie das Gesuchte
fand. Als nächstes musste sie dringend etwas an dem Umfang der Sachen ändern,
die sie mit sich herumtrug. Sie schloss das Notebook an den Strom an und fuhr
es wieder hoch. Gottseidank hatte es die Reise und das unsanfte Handling gut
überstanden! Sie holte die Speicherkarte ihres alten Handys aus der Tasche und
schob sie seitlich in den Schlitz des Laptops.
Anschließend überspielte sie die neu dazu gekommenen
Daten vom Notebook auf die Karte und speicherte sie dort ab. Danach schaltete
sie das Gerät wieder aus, um die Festplatte des Rechners auszubauen. Was
eindeutig leichter gedacht als getan war, denn dafür hatte sie kein geeignetes
Werkzeug zur Hand. Mit Hilfe ihres Schlüssels und einer Nagelfeile, die sie in
ihrer Tasche fand, schaffte sie es schließlich, die Verschraubung zu lösen.
Ziel erreicht. Jetzt war sie mit deutlich leichterem
Gepäck unterwegs. Sie verstaute die Festplatte in ihrer Handtasche. Sollte sie
erneut die Flucht ergreifen müssen, dann brauchte sie nur die Handtasche
mitnehmen. Die mitgenommenen Notizen zerriss sie in viele kleine Schnipsel, die
sie in kleinen Mengen in der Toilette herunter spülte.
Mittlerweile war es draußen dunkel geworden. Hunger hatte
sie nicht, denn die Eindrücke des Tages wirkten auf sie wie ein Appetitzügler,
daher verzichtete Eve auf das Abendessen und blieb lieber in ihrem Zimmer. Sie
schaltete den Fernseher ein und hoffte, vielleicht irgendetwas in den
Nachrichten zu hören, was ihr mehr Informationen geben könnte. Doch es wurde
nichts berichtet. Möglicherweise war das, was ihr heute passiert ist, ja nicht
bis in die Nachrichten vorgedrungen. Ohne sich auf das Fernsehprogramm zu
konzentrieren, zappte sie sich durch die vorhandenen Kanäle, bis dass es
schließlich Zeit wurde, schlafen zu gehen.
Bevor sie sich schließlich schlafen legte, positionierte
sie auf der Türklinke und auf den Griff der Balkontüre ein Glas. Sollte sich
nachts jemand an den Türen zu schaffen machen, würde das Glas herunterfallen
und sie wecken. Angezogen legte sie sich in das überraschend bequeme Bett. Doch
obwohl Evelyn sich körperlich erschlagen und hundemüde fühlte, schlief sie in
dieser Nacht kaum. Immer wieder schreckte sie von den Ereignissen des Vortages
hoch. Irgendwann am frühen Morgen nickte sie dann doch noch ein wenig ein.
Mit dem Gefühl, nicht zu wissen wo sie war, wachte Eve
kurz vor fünf Uhr wieder auf. Schnell duschte sie sich und zog ein frisches
Shirt sowie ihre neue Jeans und die Sportschuhe an. Bevor sie sich traute das
Zimmer zu verlassen, schaute sie sich vorsichtig nach allen Seiten um. Aber
weit und breit war niemand zu sehen. Mit ihrer Handtasche über der Schulter,
fuhr sie mit dem Aufzug nach unten, um in dem Restaurant des Hotels etwas zu
frühstücken.
Auf dem Weg dorthin musste sie entlang eines
langgestreckten Swimmingpools laufen, in dessen Mitte sich eine exotisch
anmutende Poolbar befand. Zu dieser frühen Stunde war sie noch geschlossen. Ein
einsamer Schwimmer zog seine Bahnen in dem Schwimmbecken. Er schwamm sehr
schnell und befand sich auf der Höhe ihrer Füße, während sie an dem Pool
entlang ging.
Auch wenn ihre
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