Safer (S)EX (German Edition)
nein, danke. Du bist ein netter Kerl, aber ich bin mit Hank zusammen.“
Er zuckte mit den Schultern. „Na schön. Ich dachte nur, ich frage einfach mal.“ Er richtete sich auf, stellte seinen Fuß wieder auf den Boden und schob die Hände in die Taschen. „Tja, ich muss dann los. Wir sehen uns später, ja?“
„Ja, beim Soundcheck.“ Sie sah ihm nach, wie er den Bus verließ, und blickte dann auf Hank, der zu ihr kam.
Er setzte sich neben sie auf einen Stuhl und sah sie einen Augenblick lang nur an. Danach stieß er hörbar langsam die Luft aus. „Er scheint den Korb ja gut verkraftet zu haben.“
„Meinst du?“ Sie lachte. „Wetten, dass er gerade schon wieder dabei ist, die nächste Frau anzubaggern?“
„Ich hätte mich nicht so leicht geschlagen gegeben.“
Sein Blick ging ihr durch und durch. „Ich weiß.“
„Wir sind also zusammen?“
„Ja.“
„Gut. Für einen kurzen Moment habe ich nämlich gedacht, ich wäre schon wieder Geschichte – wo doch dein lang ersehntes Traumschiff gerade bei dir andocken wollte und so.“
„Ich gebe zu, es war tatsächlich sehr schmeichelhaft nach all der Zeit, die ich mich nach ihm verzehrt habe. Aber du bist es, den ich liebe.“
Er sah ihr fest in die Augen. „Wirklich?“ Dann legte er einen Arm um ihre Schultern und lehnte seine Stirn gegen ihre. „Bist du sicher?“
„Ich war mir in meinem ganzen Leben noch nie bei irgendetwas so sicher.“
„Das ist gut. Denn ich liebe dich mehr, als ich mir je vorstellen konnte, dass man überhaupt lieben kann.“ Er küsste sie.
Als sie sich wieder voneinander lösten, mussten beide heftig schnaufen. „Verdammt! Wer fand eigentlich, dass dieser Tourbus eine gute Idee ist?“ Hank sah kurz zu seiner Schlafkoje hinüber und schüttelte den Kopf. „Kein Platz, keine Privatsphäre.“ Dann hellte sein Blick sich auf. „Aber eines sag ich dir: In der nächsten Stadt, in der wir zwei Auftritte haben, erledigst du am besten alles, was zu tun ist, am ersten Tag. Denn danach werden wir zwei uns in ein Hotelzimmer zurückziehen – und erst rauskommen, wenn ich meinen Hintern wieder auf die Bühne schwingen muss.“
P.J. studierte Jareds Profil, während sie zur Konzertarena gingen, wo er noch einmal die Sicherheitsvorkehrungen überprüfen wollte. Er sah sich aufmerksam um und blickte wachsam zu den Parkplätzen, zu den Menschen um sie herum … überallhin, nur nicht zu ihr. Sie bekam schon fast Magenschmerzen, denn, verdammt noch mal, immer, wenn sie ihn ansah, wollte sie sich einerseits in seinen Armen vergraben, weil sie sich dort sicher fühlte, andererseits verspürte sie den Wunsch, ihn unaufhörlich zu ohrfeigen, weil er ein solcher Idiot war. Dieses Gefühl der Zerrissenheit wurde bald unerträglich.
Sie konnte das nicht mehr. Sie konnte nicht ständig in nächster Nähe zu einem Mann sein, der sich weigerte, einen Stolperstein zu erkennen, über den er schon etliche Male gefallen war, geschweige denn, darüber zu reden. „Ich brauche Abstand von dir“, hörte sie sich selbst sagen. Es kam aus dem Nichts, ungeplant und ungeprobt, aber es war die Wahrheit.
„Mach dich nicht lächerlich“, entgegnete er, sah sie kurz an und widmete sich dann wieder den Aktivitäten, die am Lieferanteneingang vor sich gingen.
Seine herablassende Haltung gab ihr den Rest. Sie blieb abrupt stehen. „Wer, zum Teufel, bist du eigentlich, dass du glaubst, mich lächerlich nennen zu dürfen?“, fragte sie erbost und packte ihn am Arm, damit er ebenfalls stehen blieb. Sie hasste den Anklang von Hysterie in ihrer Stimme, aber sie konnte nun auch nichts mehr dagegen tun. Und im Grunde war es ihr egal. Dann verlor sie eben die Beherrschung – und wenn schon! Im Gegensatz zu gewissen anderen Personen dachte sie nämlich nicht, dass die Welt unterging, sobald man sich mal gehen ließ und die Kontrolle verlor. „Ich bin nicht diejenige, die lieber wie ein verdammter Roboter herumläuft, anstatt mal ein paar echte Gefühle zu zeigen! Du bist derjenige, der lächerlich ist, Jared, und ich kann dich wirklich keine Sekunde länger ertragen!“ Sie stellte sich auf Zehenspitzen, als wollte sie ihm so nahe wie möglich sein, um ihn auf ihre nicht vorhandenen Hörner zu spießen. „Ich brauche Abstand, ichbraucheabstand, ICH BRAUCHE ABSTAND!“
Das letzte Wort brüllte sie fast, und er starrte sie an, als wäre sie in eine Wolke giftiger Dämpfe gehüllt. „Okay, okay“, meinte er beschwichtigend, fasste sie sanft an den
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