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Safer (S)EX (German Edition)

Safer (S)EX (German Edition)

Titel: Safer (S)EX (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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dem Bustier nicht klappt, muss ich mir überlegen, was ich sonst anziehen könnte.“
    „Also gut. Aber ich lasse dich nicht in die Garderobe, ohne vorher nachzusehen, ob dort alles in Ordnung ist.“
    „Gute Idee.“
    Es dauerte nur wenige Sekunden, bis sie sicher waren, dass das Zimmer leer und ungefährlich war. Widerstrebend ging Nell zur Tür. „Ich komme wieder, sobald ich kann. Und ich warne dich jetzt schon: Falls mir Jared über den Weg läuft, werde ich ihn sofort zu dir schicken.“
    Na toll, dachte P.J., nickte aber. „Einverstanden.“ Sie scheuchte ihre Freundin mit der Hand fort. „Jetzt geh schon und kümmere dich um die Karten. Ich verspreche, dass ich keinen Fuß vor die Tür setzen werde, bis du wieder hier bist.“
    „Ja, wehe!“ Mit einem letzten besorgten Blick verließ Nell den Raum und zog die Tür fest hinter sich zu.
    P.J. hatte sich gerade umgedreht, um einen Stapel Kleidung durchzusehen, den sie eine Weile früher aus dem Bus hierhergebracht hatte, als es an die Tür klopfte. Lachend durchquerte sie den Raum. „Neil, komm schon, es geht mir gut“, sagte sie und öffnete die Tür. „Du kommst wirklich zu spät, wenn du jetzt nicht …“
    Ein Mann stürzte ins Zimmer und presste ihr eine Hand auf den Mund. Durch seinen Schwung stolperten beide tiefer in den Raum, und er trat mit dem Fuß die Tür hinter sich zu.
    Im ersten Moment verschwamm der Raum vor Angst vor P.J.s Augen. Ihr Pulsschlag rauschte in ihren Ohren. Der einzige Gedanke, der ihr durch den Kopf ging, war: Was will dieser Elektriker von mir?
    Doch der Mann, der ihr den Mund zuhielt und mit der anderen Hand fest ihren Arm umklammerte, war natürlich kein Handwerker. Sobald sie die Angst, auf der Stelle einen Herzinfarkt zu bekommen oder – fast genauso schlimm – sich in die Hose zu machen, verloren hatte, konnte P.J. sein Gesicht erkennen. Es war die lebende Ausführung des Phantombilds und des Schwarz-Weiß-Fotos, nur dass Luther Menks Augen in Wirklichkeit noch viel wahnsinniger aussahen als auf den Bildern, ja, vor Fanatismus geradezu brannten.
    Bei ihrem Anblick raste P.J.s Herz noch schneller.
    „Ich habe dir jede Möglichkeit gegeben“, sagte er, nahm die Hand von ihrem Mund und rieb sie hektisch an seinem Hosenbein ab, als wollte er irgendeine unsichtbare Substanz entfernen. Gleichzeitig lockerte er den Griff um ihren Arm. „Wenn du dir nur die Mühe gemacht hättest, wenigstens einen meiner Briefe zu lesen, dann wäre das hier nicht nötig. Alles, worum ich gebeten habe, war, dass du deine Mutter ehrst – auch wenn sich mittlerweile gezeigt hat, dass du dazu noch andere, gleichermaßen unverzeihliche Sünden begangen hast.“ Er hörte nicht auf, seine Hand an der dunkelblauen Baumwollhose abzuwischen, während sich gleichzeitig Speichel in seinen Mundwinkeln sammelte.
    P.J. lief es eiskalt den Rücken hinunter – ein Phänomen, das sie bisher als Erfindung eines Menschen mit übermäßigem Hang zum Drama abgetan hatte. Jetzt aber empfand sie diese Redewendung noch als Untertreibung, denn sie hatte das Gefühl, bis tief ins Mark erfroren zu sein.
    Doch es blieb keine Zeit, dieses Gefühl weiter zu analysieren. „Ich habe Ihre Briefe nicht bekommen.“
    „Was?“ Luther Menks schien irritiert.
    Er war zwar alt genug, ihr Vater zu sein, aber er war größer und kräftiger als sie und versperrte ihr den Weg zur Tür. Sie versuchte, unbemerkt einen Schritt zur Seite zu machen.
    „Es tut mir schrecklich leid“, plapperte sie weiter, „aber ich habe keinen einzigen Brief von Ihnen erhalten. Ich bekomme jede Woche Hunderte von Briefen, die zuerst an meinen Fanclub weitergeleitet werden. Ich fürchte, es dauert oft Monate, bevor ich die Briefe zu Gesicht bekommen, und selbst dann sind es nur einige auserwählte.“ Sie trat einen weiteren Schritt zur Seite.
    „Du hättest die Briefe lesen müssen“, brummte er. „Ich dachte, du wärst ein reines, rechtschaffenes M…“
    „Ja, das hätte ich.“ P.J. wusste, dass es gefährlich war, ihn zu unterbrechen, aber es schien ihr ein vertretbares Risiko angesichts der Alternative, dass er wieder anfing, sich in seine moralinsauren Anschuldigen hineinzusteigern. „Und ich möchte mich dafür entschuldigen, dass die Briefe diesen komplizierten Weg nehmen. Diese ganze Sache mit dem Ruhm ist ziemlich neu für mich, und wir müssen noch ausprobieren, wie wir am besten damit umgehen und alles organisieren.“ Da er noch immer seine Hand an der Hose abzuwischen

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