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Safer (S)EX (German Edition)

Safer (S)EX (German Edition)

Titel: Safer (S)EX (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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nicht gerade etwas Neues. Ich habe nur vollkommen ignoriert, dass jedes Kompliment, das er mir bisher machte, völlig belanglos war, eine Variation derselben harmlosen Äußerung. Du strahlst ja heute so! und Heute glänzen deine Augen aber besonders schön! sind ganz klar das Vokabular, das er molligen Frauen Ende 30 zukommen lässt. Ich bin diejenige, die hineininterpretiert hat, was sie hören wollte. Jedes verdammte Mal.“
    Er zuckte mit den Schultern. „Man kann sich eben nicht aussuchen, in wen man sich verliebt.“
    Ein scharfes Lachen entrang sich ihrer Kehle, das fast hysterisch klang, und sie schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund. Sie hatte sich schnell wieder im Griff, aber ihr Mund war noch immer verzerrt, als sie die Hand senkte und Jared wieder ansah. „Nun ja … Verliebtheit wäre zumindest eine einigermaßen akzeptable Entschuldigung gewesen. Aber was ich für Eddie empfunden habe, war wohl eher so etwas wie die oberflächliche Schwärmerei einer Dreizehnjährigen für den süßen neuen Jungen in ihrer Klasse.“ Sie atmete einmal tief durch. „Und die ist jetzt ganz und gar verschwunden.“
    „Das freut mich“, entgegnete Jared ernsthaft. „Es würde mir nämlich sehr leidtun, wenn Sie sich von diesem Typen nicht lösen könnten. Denken Sie nur an die Gören, mit denen er immer herumhängt. Die sind vielleicht süß und haben die perfekten Maße. Aber sie sind allesamt sehr jung und sehr unerfahren. Ich kann mir vorstellen, dass er genau das nötig hat, weil jedes auch nur ansatzweise ernsthafte Gespräch mit einer richtigen Frau dazu führen würde, dass sie schreiend davonläuft.“
    „Wenn ich das recht bedenke, glaube ich, dass ich mich tatsächlich kein einziges Mal richtig mit Eddie unterhalten habe.“ Sie lächelte schief. „Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, ihn aus der Ferne anzuschmachten.“ Inzwischen fühlte sie sich schon viel besser und drückte Jareds Hand. „Danke, Jared. Sie sind ein netter Kerl. Ich dagegen bin nicht so nett. Ich glaube nämlich, ich werde die nächste Nacht damit verbringen, einen Song zu schreiben. Über einen Mann, den eine gutmütige Frau für ein Goldstück hielt, das sich am Ende aber nur als so was wie ein falscher Fuffziger entpuppte.“ Eine Melodie ging ihr durch den Kopf, und sie lächelte. „Ich muss mir sehr viel Mühe damit geben, weil er einer von P.J.s Top-Hits werden soll.“
    „Alle Achtung!“ Jared hob die Augenbrauen. „Lassen Sie mich raten: damit Eddie ihn auf der nächsten Tournee Abend für Abend spielen muss und ihn ständig im Radio hört, ohne auch nur zu ahnen, dass es um ihn geht?“
    Nell nickte anerkennend. „Sie begreifen schnell.“
    „Sie können ja wirklich ein Biest sein. Wie werden Sie den Song nennen?“
    „Das weiß ich noch nicht. You’re so vain – Du hist so eitel – würde gut passen, aber den hat sich ja bereits Carly Simon geschnappt.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Mir wird schon was einfallen. Eddie ist ein blinder, blöder Esel ist vielleicht ein bisschen zu deutlich. Wahrscheinlich werde ich eher etwas nehmen, das nur meine engsten Freunde verstehen.“
    Jared sah sie einen Moment lang nur an, dann schüttelte er den Kopf. „Erinnern Sie mich bitte daran, dass ich es mir nie mit Ihnen verscherze.“
    Der Mann knallte den Hörer zurück aufs Telefon und stampfte wutschnaubend von einem Ende seines Motelzimmers zum anderen. Es lief verkehrt, ganz und gar verkehrt! Mittlerweile hätte er längst eine Konzertkarte mitsamt Backstagepass für das heutige Konzert von Priscilla Jayne gewinnen müssen. Sobald er die ersten Akkorde von Crying Myself to Sleep hörte, rief er umgehend beim Radiosender an, war aber bisher noch kein einziges Mal zu einer freien Leitung durchgedrungen. Es war unwahrscheinlich frustrierend, immer wieder nur das Besetztzeichen zu hören, und er wurde mit jedem Mal zorniger.
    „Vergib mir, Vater.“ Er fiel neben dem Bett auf die Knie und bat den Herrn um Geduld und Führung. Er bat um Vergebung für seinen Mangel an Glauben. Er wusste ja, dass sein Vorhaben richtig war und sein Schöpfer alles fügen werde, damit er Priscilla Jayne nach Seinem Willen und seinem eigenen Plan begegnen werde.
    Der halbe Abend verging, ohne dass der Mann den Radiosender erreichen konnte. Doch er war nicht mehr zornig. Er hatte sich Gottes Willen ergeben. Und ohne diesen Zorn hatte sein Geist sich für eine weitere Möglichkeit öffnen können. Er verließ sein Motelzimmer und

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