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Safer (S)EX (German Edition)

Safer (S)EX (German Edition)

Titel: Safer (S)EX (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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erkundigt, bevor er diese heidnischen Schnellstraßen in Anspruch nahm?
    Dass er zwanzig Minuten vor Ladenschluss ankam, sah er wiederum als Zeichen des allmächtigen Herrn, seines Hirten. Oh, ihr Ungläubigen, schalt er sich selbst, ehe er das Geschäft betrat.
    Die Verkäuferin war von Kopf bis Fuß in Schwarz gekleidet, trug grünschwarz gefärbte Haare, eine tätowierte Schlange auf dem Hals und mehrere Piercings. Während sie ihn durch das Geschäft führte, redete sie ununterbrochen. Der Mann hätte gern ein wenig Ruhe gehabt, um über seine Wahl nachzudenken, doch als er merkte, dass er dazu keine Gelegenheit bekommen würde, ergab er sich in sein Schicksal. Er traf seine Wahl und unterhielt sich freundlich mit der Verkäuferin, während sie den Artikel einpackte. Zehn Minuten später war er wieder auf der Schnellstraße Richtung Los Angeles.
    Als er sich schließlich der Konzerthalle näherte, in der Priscilla Jayne ihr Konzert gab, war er bereits am äußersten Limit des Zeitrahmens angelangt, den er sich selbst gesteckt hatte. Trotzdem fuhr er wie geplant an eine Tankstelle und zog im Waschraum seine Uniform an. Dort war es so schmutzig, dass er eine Gänsehaut bekam und drei Mal seine Hände waschen musste. Und auch danach konnte er erst entspannen, nachdem er sie mit einem der antiseptischen Tücher abgewischt hatte, die er stets im Handschuhfach bereithielt.
    Er umkreiste die Konzerthalle, bis er den Tourbus entdeckte, mit dem Priscilla Jayne von Auftritt zu Auftritt reiste. Er stand auf dem Parkplatz am Bühneneingang.
    Alles war ruhig. Durch einige der schwarz getönten Scheiben drang schwaches Licht, aber der Mann konnte keine Bewegungen im Inneren ausmachen. Damit war es unmöglich festzustellen, ob sich jemand im Bus befand. Das war nicht akzeptabel. Er musste wissen, ob Priscilla Jayne und ihre Band noch im Konzert waren und der Busfahrer im Wagen. War das etwa zu viel verlangt?
    Sonst konnte seine Mission nicht gelingen.
    Nun, vielleicht war der Fahrer im Bus. Das war durchaus möglich. Aber es gab nur einen Weg, das herauszufinden. Der Mann stieg aus seinem Wagen, straffte seine Uniform, drückte die Mütze tiefer ins Gesicht und nahm das Paket an sich. Zielstrebig hielt er auf den Bus zu.
    Er war etwa fünfzig Meter entfernt, als er Stimmen und Gelächter hörte. Hastig drückte der Mann sich in einen Schatten, bis er erkennen konnte, wer aus dem Backstageausgang herauskam. Zu seiner Überraschung und kurzzeitigen Freude erschien Priscilla Jayne selbst, die eine große Tafel gegen ihre Brust drückte. Sie drehte sich herum, und der Mann beobachtete, wie ihr schwingender Rock dabei ihre Beine entblößte. Ihr folgten ein Mann mit Zigarette, der seinem Äußeren nach zu urteilen ein Drogendealer sein musste, eine Frau mit kurzem, fransigem braunem Haar und üppigen Rundungen, die sich besser durch dezentere Kleidung bedecken sollte, als diese eng anliegenden Sachen zu tragen, sowie ein hochgewachsener Mann, dessen Schritte gelassen wirkten, der aber dennoch Wachsamkeit ausstrahlte.
    Doch sein Blick wurde sofort wieder magisch von Priscilla Jayne angezogen. Sie war so lebhaft und in natura noch hübscher und fröhlicher, dass es schwer war, sie zu ignorieren.
    Dann presste er vor Abscheu die Lippen zusammen. Die Verlockungen des Fleisches waren das Letzte, an das er jetzt denken sollte. Der Teufel war es, der die Versuchung in sein Ohr flüsterte.
    „Satan, weiche“, murmelte er. So nah. Er war 50 nah dran gewesen! Die Wut darüber, dass ihm sein Ziel verweigert worden war, schwelte wie eine Glut, die sich zu entfachen drohte.
    Er stampfte ein paarmal auf den Boden, um sie zu zertreten. Dann drehte er sich um und kehrte zu seinem Wagen zurück. Welch eine Enttäuschung!
    Morgen! Ja, morgen war auch noch ein Tag.

14. KAPITEL
    Welche Sängerin, die sich gerade auf Tournee
    befindet und im Streit mit ihrer Mutter liegt,
    wird jede Nacht von einem mysteriösen,
    gut gebauten Mann in ihrem Tourbus besucht?
    – Country Connection –
    F   ünf Städte, fünf Konzerte, fünf Fahrten im Bus, die die ganze Nacht dauerten. Und nun fuhren sie im Morgengrauen in die sechste Stadt ein.
    Durch das Fenster sah P.J., wie Denver sich nach und nach vor ihr ausbreitete, und die Erinnerungen an ihre Zeit auf der Straße, erst allein, dann zusammen mit Jared, stürzten schneller auf sie ein, als sie sie verarbeiten konnte. Sie warf einen kurzen Blick auf Jared, der ungerührt auf dem Sofa lümmelte, ein Buch las

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