Safer (S)EX (German Edition)
auch noch etwas anderes vor.“
„Nein. Warum holen wir uns nicht einen Becher Popcorn und arbeiten ein bisschen an deinem neuen Song?“
Nell strahlte. „Das klingt wunderbar.“
Kurze Zeit später saß P.J. bei Jared im Jeep und fuhr mit ihm nach Denver. Ihr Adrenalinspiegel war mittlerweile gesunken, und sie musste gähnen. Plötzlich fühlte sie sich sehr erschöpft.
Er sah zu ihr hinüber. „Kommst du von deinem Rocky-Mountains-Hoch runter?“
„Ja. Das merkt man, hm? Die Schlange und das Konzert haben mich mächtig aufgeputscht. Aber es war ein tolles Konzert. Auf dieser Bühne würde ich sofort wieder spielen.“ Sie setzte sich aufrecht. „Was hat die Polizei denn gesagt? Muss ich auch noch mit ihnen sprechen?“
„Nein. Sie haben nach Fingerabdrücken gesucht und Marvin mit einem Phantombildspezialisten zusammengesetzt. Wenn man den ersten Drohbrief nimmt, den wir im Bus gefunden haben, dann das Interview, das in Iowa ausgestrahlt wurde – Nell hat das bestätigt –, und das heutige Geschenk, erstreckt sich die ganze Sache mittlerweile über drei Staaten. Also wird die Polizei von Morrison alles dem FBI übergeben.“
„O Gott, das ist ja schrecklich. Hast du eine Kopie vom Phantombild? Vielleicht erkenne ich den Mann.“
„Das zeige ich dir später. Genieß du doch jetzt lieber noch das gute Gefühl nach deinem wunderbaren Konzert. Und ich weiß, dass meine Schwester sich schon wahnsinnig darauf freut, dich wiederzusehen.“
Das verursachte bei P.J. zunächst weitere Sorgen. „Was soll ich deiner Familie denn anbieten? Sollen wir noch in einen Feinkostladen fahren?“ Sie lächelte müde.
Jared blickte zu ihr hinüber. „Hast du denn Lust, jetzt noch einkaufen zu gehen?“
„Nicht besonders.“
„Dann räubern wir die Minibar und lassen uns den Zimmerservice kommen.“
Jareds Familie und Gert warteten bereits in der Lobby, als die beiden ankamen, und P.J. spürte, wie neue Energie durch ihre Adern schoss. Lachend lief sie auf die Truppe zu.
Esme kam ihr auf halbem Weg entgegen. „Wow! Ich bin beeindruckt“, sagte sie. „Das war das tollste Konzert, das ich je erlebt habe!“
„Ich glaube, es war das beste Konzert, das ich jemals gegeben habe“, meinte P.J. „Dieses Amphitheater ist einfach grandios!“
Als sie anfangen wollte, Gert, Victoria und John zu begrüßen, unterbrach Jared und sagte: „Wir sollten lieber in die Suite hinauffahren.“
Auf dem Weg zu den Fahrstühlen musterte P.J. Victoria neugierig von der Seite. „Du hast dich überhaupt nicht verändert“, sagte sie, als der Lift kam und sich alle in die Kabine drängten.
Die große, dunkelhaarige Frau lachte und beugte sich vor, um ihr einen schmatzenden Kuss auf den Mund zu geben. „Das ist eine schamlose Lüge, du kleine Zuckerschnute“, erwiderte sie und klopfte sich auf die Hüfte, die sicherlich runder war als noch vor fünfzehn Jahren. „Aber eine sehr nette, also danke. Du, im Gegensatz, hast dich sehr verändert. Du bist ganz erwachsen geworden. Und so talentiert!“
P.J. merkte, wie sie rot wurde. Sie war nie besonders schüchtern gewesen, und was ihr Talent betraf, besaß sie ein gesundes Ego. Trotzdem fühlte sie sich auf einmal ungewohnt verlegen. „Dann hat dir das Konzert gefallen?“ Diese Frau hatte für sie über Jahre das Ideal einer Frau und Mutter verkörpert – und ihr plötzlich von Angesicht zu Angesicht gegenüberzustehen, war, als würde sie einer Gottheit entgegentreten.
„Dein Konzert war sagenhaft gut, und ich habe jede Sekunde genossen. Vor deinem Talent habe ich allergrößten Respekt.“
Nun musste P.J. grinsen. „Und ich vor deinem. Das Puppenhaus, das du mir damals geschenkt hast, habe ich immer noch.“
„Tatsächlich?“ Victoria war sichtlich erfreut, das zu hören.
„Ja. Es ist eines meiner kostbarsten Besitztümer und steht in meinem Haus in Aspen im Schlafzimmer.“ Sie blieb vor ihrer Suite stehen, gab Jared die Schlüsselkarte und drehte sich um, damit sie Gert umarmen konnte. „Tut mir leid. Ich hatte nicht die Absicht, dich zu übergehen.“
„Ist schon gut, ich muss nicht bespielt werden. Du hast allerhand aufzuholen, und ich habe mit Freuden zugehört. Hier!“ Die alte Dame streckte ihr einen mit Silberfolie bedeckten Teller entgegen. „Ich hab dir Brownies mitgebracht.“
„Oh, wie schön!“ P.J. klatschte begeistert in die Hände. „Perfekt! Will jemand Kaffee?“
„Lieber Tee, wenn es keine Umstände macht“, sagte Esme, als sie
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