Sag, dass du eine von ihnen bist
den Unterleib taub werden, und mein Herz begann zu rasen. Und ich fühlte keine Hitze mehr, obwohl ich merkte, wie mir der Schweiß über den Körper lief. Mein Penis schien gänzlich in sich zusammengeschrumpft zu sein, und meine Eier waren hart wie Nüsse. Ich wusste gleich, das hier war was anderes als die üblichen Albernheiten meines Fofos. Ich hatte Angst.
»Oder willst du das Ding von einem weißen Mann anfassen, Mary, he?«
Yewa schüttelte den Kopf.
Als sich sein Blick auf mich richtete, sagte ich: »Vielleicht sollten wir doch nicht nach Gabun fahren …«
»Halt's Maul, du Hund!«, explodierte er, schüttelte den Kopf und nahm noch einen Schluck payó . »Willst auch, abi ?«
»Nein.«
»Willst eine Frau?«
»Nein.«
»Mach mir bloß keine Schande im Ausland … klar?«
»Nein.«
» Non ?«
»Ja, Fofo.«
Wir starrten uns einen Moment lang an. »Gut«, sagte er, »endlich versteckst du dein Gesicht nicht mehr. Gbòjé, gbòjé! «
Mit den Fingerspitzen hielt er die Eichel und zog sie nach unten, bis die Fleischringe verschwanden. Dann drehte er sei
nen Penis wie einen Kreisel und ließ ihn wieder los, aber er schnellte nicht zurück, zog sich nur matt zurück auf seinen Ausguck über den Eiern. Fofo machte dies noch einige Male, bis sein Penis größer wurde. Dann kicherte er, band sich sein wrappa wieder um und setzte sich aufs Bett.
»Möchtet ihr was zu essen?«, fragte er.
»Nein«, erwiderte ich.
»Und du, Mary? Ein bisschen Gabun-Essen? Cornflakes? Nido, he?«
»Ich will schlafen«, flüsterte sie.
In dieser Nacht versuchte ich mir einzureden, dass ich betrunken sein musste, dass nichts von dem wirklich geschehen war. Trotz der Hitze zog ich meine Shorts an, kehrte Fofo den Rücken zu und legte mir die Hände zwischen die Beine, versuchte, mich noch im Schlaf zu schützen. Meine Schwester wickelte sich einfach in ihre Bettdecke. Die Vorstellung, nach Gabun zu fahren, widerte mich an. Ich fühlte mich nicht mehr daheim in unserem Haus. Es war, als wäre jedes einzelne Möbelstück durch Fofos Verhalten besudelt worden. Immer tiefer versank ich in Scham und Angst, als mir all die Dinge einfielen, die wir gekauft hatten, seit wir daran dachten, nach Gabun zu reisen. Ich hasste die Shorts, die ich anhatte, und überlegte, sie auszuziehen, brachte es aber nicht über mich, nackt zu schlafen. Ich hasste selbst die Nanfang und schwor mir, nie wieder damit zu fahren.
Zum ersten Mal empfand ich Mitgefühl für Paul – und wünschte mir, ich könnte mich übergeben, so wie er es getan hatte, könnte das viele gute Essen erbrechen, das wir in den letzten Monaten zu uns genommen hatten. Ich fragte mich, wie es ihm und Antoinette ergangen war. Wussten sie etwas, was wir nicht wussten? Hatten sie ihren Unterricht schon gehabt, als sie uns besuchten? Und wer hatte ihnen diese Lektion erteilt? Big Guy?
Verreisen interessierte mich nicht mehr, auch wenn sich mein
Verstand weigerte, meine Pateneltern mit dem in Verbindung zu bringen, was in dieser Nacht passiert war. Mir gefiel vielmehr die Vorstellung, dass sie nichts davon wussten, und ich tröstete mich mit meinen Erinnerungen an ihren Besuch. Auch wenn mir nun nichts mehr daran lag, mit ihnen zu fahren, glaubte ich nicht, dass sie uns Böses wollten. Fofo entschuldigte sich zwar am nächsten Morgen und sagte, für den Fall, dass das Leben im Ausland etwas schwierig werden könnte, hätte er wohl ein wenig übertrieben, doch begann ich trotzdem zu überlegen, wie ich mit meiner Schwester fliehen und zurück nach Braffe laufen konnte.
Eines Tages eilte Fofo unerwartet von der Arbeit heim wie so oft in jenen Tagen, damals, in der Zeit vor der Nanfang, wenn er an der Grenze jemanden übers Ohr gehauen hatte und sich eine Weile verstecken musste. Er sprang vom Motorrad, stürmte ins Wohnzimmer, schloss hastig die Tür hinter sich, lehnte sich dagegen und keuchte wie jemand, der einem Löwen entronnen war. Untypischerweise hatte er die Nanfang draußen gelassen. Auf unsere Begrüßung reagierte er nicht, murmelte nur irgendwas vor sich hin, dass er uns vor allem Bösen beschützen müsse, und fing an, die Fenster zu entriegeln. Eine Windbö wehte feuchte Luft ins Zimmer und vertrieb den stickigen Mief, der sich seit dem Tag vor drei Wochen, als das Haus von uns verputzt worden war, in unseren Zimmern angestaut hatte.
»Tja, wenn sie mich umbringen wollen, ye ni hù mì «, sagte er zu niemandem im Besonderen, stemmte die Arme in die Seiten
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