Sag doch Ja, John
gewesen, mehr zu zahlen, wenn es hätte sein müssen. Nachdenklich betrachtete sie ihn, ließ den Blick über seine wie in Stein gemeißelten Gesichtszüge und das dunkelblonde gelockte Haar gleiten. Schließlich legte sie das Dekokissen zur Seite und neigte sich nach vorn. „Gut.“ John fragte sich, ob sie die Bluse extra für ihn angezogen hatte. Sie war knallpink und direkt unter den Brüsten geknotet. Dadurch zog sie den Blick direkt auf das verführerisch entblößte Dekollete. Bei dem Anblick konnte kein Mann einen klaren Kopf behalten!
„Es gibt da allerdings noch eine Sache, die Sie für mich tun könnten“, sagte John.
Courtney zog eine Augenbraue hoch. Na also. Er hatte doch noch weitere Forderungen. Sie schenkte ihm ein künstliches Lächeln und raunte ihm zu: „Und das wäre?“
John machte sich gar nicht erst die Mühe, ihr Lächeln zu erwidern. „Dass Sie in einem anderen Ton mit mir sprechen – ganz besonders, wenn Katie dabei ist.“ Courtney neigte den Kopf. „Machen Sie sich keine Sorgen, Mr. Gabriel. Ich werde ihr schon nicht zu verstehen geben, dass ihr Vater käuflich ist.“ Das war ganz schön hart, und sie wusste das auch. Courtney biss sich auf die Lippe und wartete auf seine Reaktion. Für einen kurzen Augenblick glitt ein finsterer Ausdruck über sein Gesicht, als kämpfte er damit, die Fassung zu bewahren.
Er mag mich nicht, dachte Courtney. Irgendwie störte sie das. Es gefiel ihr ganz und gar nicht, wenn jemand sie nicht mochte. Wie dem auch sei, zumindest scheint er mein Geld zu mögen, sagte sie sich, und darauf kommt es ja schließlich an.
Sie lachte leise. Irgendwie war es ein ungeschriebenes Gesetz, dass alle Männer sehr viel mehr mit ihrem Geld anfangen konnten als mit ihr selbst. „Übrigens, was hat Sie eigentlich dazu bewogen?“ hakte sie nach. „Ihre Entscheidung zu ändern, meine ich, so dass Sie jetzt doch käuflich sind. Heute Nachmittag haben Sie mir noch ganz großspurig erklärt, ich könne mit meinem Geld nicht alles erreichen.“ Sie betrachtete ihn kritisch. „Lag das etwa daran, dass Sie mir erst nicht geglaubt haben, ich würde es ernst meinen? Oder hatten Sie gehofft, dass ich Ihnen noch ein besseres Angebot mache?“
John umklammerte fest das breite Glas in seinen Händen. Warum er sich auf ihr Angebot einließ, war ganz allein seine Sache, und so würde es auch bleiben. Und wenn sie ihn jetzt für einen Versager ohne Prinzipien hielt, dann war das ihr Problem.
„Ein besseres Angebot, als mit Ihnen unter einem Dach zu wohnen?“ Ein ironisches Lächeln umspielte seine Lippen. „Ich könnte mir gar nichts Verlockenderes vorstellen, Miss Tamberlaine.“
Irgendwie fand Courtney seine Bemerkung beunruhigend, wollte sich aber nichts anmerken lassen. „Unter den gegebenen Umständen ist es vielleicht angemessen, wenn Sie mich Courtney nennen.“
„Schön.“ John hob das Glas und prostete ihr zu. „Dann auf Sie. Courtney.“ Wie er ihren Namen aussprach… so angenehm sanft, fast zärtlich… Damit berührte er etwas tief in ihrem Inneren, etwas, das sie lange unter Verschluss gehalten hatte. Nun war sie erst recht beunruhigt.
„Eins möchte ich mal klarstellen. Es geht hier um eine rein geschäftliche Angelegenheit mit festen Spielregeln: Sie helfen mir aus der Klemme, und ich bezahle Sie für die Unannehmlichkeiten. Wir werden das Ganze so organisieren, dass Sie und Ihre Tochter nach der Hochzeit hier einziehen. Sie bekommen aber ein eigenes Zimmer und können – weitestgehend zumindest – auch Ihr eigenes Leben weiterführen. Solange Sie mich durch Ihren Lebenswandel nicht in Verlegenheit bringen, versteht sich natürlich“, fügte Courtney spitz hinzu.
John war erstaunt, wie beherrscht er sein konnte, wenn es um Katie ging. „Ich werde versuchen, mich nicht in aller Öffentlichkeit zu kratzen“, gab er zurück.
„Sehr witzig. Hören Sie mal, Sie müssen mich nicht mögen. Sie brauchen mich nur zu heiraten.“ Courtney hielt zwei Finger in die Luft. „Zwei Jahre, zweihunderttausend Dollar. Die erste Rate in Höhe von fünfzigtausend Dollar wird noch am selben Tag, an dem Sie mir das Jawort geben, auf Ihr Bankkonto überwiesen. Ich gehe mal davon aus, dass Sie über eines verfügen.“
„So ist es“, erwiderte John knapp.
Nun ist es vollbracht, dachte er. Tiefer kann ich nicht mehr sinken. Ich verkaufe gerade meine Seele für zweihunderttausend Dollar. Aber ich tue das nur für Katie, erinnerte er sich. Für den einzigen
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