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Sag doch Ja, John

Sag doch Ja, John

Titel: Sag doch Ja, John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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Mandy hatte seine Antwort erst gar nicht abgewartet. „Zu spät, ich komm jetzt einfach mal rein. Noch zwei Minuten bis zur großen Show“, verkündete Mandy. Dann hielt sie abrupt inne, als sie einen ersten Blick auf John im Smoking warf. Unverhohlen starrte sie ihn an. „Du liebe Güte, manchen Frauen gelingt es aber auch wirklich immer, sich die Rosinen aus dem Kuchen zu picken. Gibt es eventuell noch mehr von Ihrer Sorte?“ Obwohl er Mandy bisher erst zweimal begegnet war, konnte er Courtneys bester Freundin und ihrem etwas eigenen Humor schon viel abgewinnen. „Das weiß ich nicht, das müssen Sie schon selbst herausfinden.“
    „Daddy gibt es nur einmal“, informierte Katie sie stolz.
    „Das glaube ich dir sofort.“ Mandy fuhr ganz leicht über seinen Rücken, um ein unsichtbares Haar zu entfernen.
    John hörte, wie sie hinter ihm seufzte. Im Spiegel begegneten sich ihre Blicke.
    „Sie und ich, wir haben eine Verabredung, Johnny“, sagte Mandy. „In genau zwei Jahren, punkt zwölf Uhr mittags. Direkt vor der Kirche. Wenn Courtney dann nämlich dumm genug ist, Sie abzuservieren, rücke ich sofort nach.“ Sie streckte sich, um ihm beide Hände auf die Schultern zu legen und ihn zu sich umzudrehen. „Versprochen?“
    Vielleicht lag es ja an diesem teuren Mineralwasser, dass die beiden Frauen immer tranken. Was auch immer der Grund war, Courtney und ihre Freundin waren
    vollkommen
    verrückt.
    Aber
    immerhin
    war
    Mandy
    dabei
    noch
    unterhaltsam…
    John lachte und befreite sich sanft aus ihrem Griff. „Tut mir Leid, aber ich werde dann komplett aussteigen.“
    „Schade auch.“ Erneut seufzte Mandy, diesmal demonstrativ. „Na ja, aber wie ich Court kenne, wird sie schon noch zur Besinnung kommen und Sie irgendwann gar nicht mehr loslassen wollen.“ Welcher Frau würde das nicht so gehen? Mandy gönnte sich noch einen letzten sehnsüchtigen Blick. „Ihr Daddy wusste damals ganz genau, was er tat.“
    Jetzt wandte Mandy ihre Aufmerksamkeit dem kleinen Mädchen zu. „Nun komm, Katie, du musst gleich ein paar Blütenblätter durch die Luft wirbeln, damit deine neue Stiefmutter darüber laufen kann.“ Sie nahm die Hand des Kindes, dann sah sie über die Schulter nach hinten zu John. „Und was Sie angeht… der Pfarrer erwartet Sie am Altar. Und zwar sofort.“
    Mein Schicksal ist so gut wie besiegelt, dachte John, als die Tür hinter Mandy und Katie ins Schloss schnappte. Genau wie die Falle, in der er jetzt saß.
    Zwei Jahre. Wenn dieser Nachmittag vorbei wäre, hätte er zwei Jahre seines Lebens verkauft.
    Eigentlich hatte John bisher gedacht, dass der Anblick von Courtney Tamberlaine im Bikini durch nichts zu übertreffen wäre.
    Er hatte sich geirrt.
    Sie sah einfach umwerfend aus, als sie den Gang hinunterkam, direkt auf John zu. Genau so, wie er sich in seinen kühnsten Träumen die perfekte Frau vorgestellt hatte.
    Natürlich wusste er, dass sie alles andere als perfekt war, aber ihr Anblick war dadurch nicht minder überwältigend. Die Frau, die nur auf dem Papier seine Ehepartnerin sein würde, kam mit langsamen, gleichmäßigen Schritten auf ihn zu, und er konnte nur noch daran denken, dass er noch nie in seinem Leben etwas Schöneres gesehen hatte. Einen kurzen Augenblick lang sehnte er sich danach, dass das Ganze doch keine Lüge war, sondern echt.
    Katie hatte inzwischen alle Rosenblätter verstreut und saß in der ersten Bank, direkt vor dem Altar. In der Kirche war die Hälfte der Bänke besetzt: Die Seite mit den Gästen der Braut war ganz voll, seine eigene auffallend leer. John hatte es geflissentlich vermieden, seine Freunde zu diesem Fiasko einzuladen. Die einzige Ausnahme war Rick, sein Trauzeuge. John kannte ihn seit dem ersten CollegeJahr als jemanden, der nie andere Leute verurteilte oder zu viele Fragen stellte. Aus Johns Sicht also der perfekte Freund.
    In diesem Augenblick, während Courtney sich dem Altar näherte, lehnte Rick sich zu John herüber. „Ich weiß wirklich nicht, wie dir dieser Glücksgriff gelungen ist und wie du es geschafft hast, sie vor mir geheim zu halten“, raunte er. „Sie sieht einfach zum Anbeißen aus!“ Als John die dunklen Augenbrauen hochzog, grinste Rick nur. „Entschuldigung, ich musste das einfach mal loswerden.“ John konnte Ricks Reaktion durchaus gut verstehen: Courtney sah wirklich wunderschön aus. Sie hätte sogar wunderschön ausgesehen, wenn sie in einem Kartoffelsack den Gang heruntergekommen wäre.
    Schöne Hülle, aber

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