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Sag doch Ja, John

Sag doch Ja, John

Titel: Sag doch Ja, John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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Braut zu küssen, zögerte sie. John neigte sich zu ihr herüber, und sie beließ es dabei, nur ganz sachte seine Lippen mit ihren zu berühren. Dann wandte sie sich sofort zum Gang.
    Schon als sie im Büro von Mr. Matthews den Ehevertrag aufgesetzt hatten, hatte sie John darauf hingewiesen, dass sie jeglichen Körperkontakt auf ein Minimum beschränken wollte. Vor allem das Küssen.
    Endlich verließen sie die Kirche, um auf dem Hochzeitsempfang mit den Gästen zu feiern. Courtney meinte nun, das Schlimmste bereits hinter sich zu haben, doch sie hatte den Eröffnungstanz vergessen.
    Als John ihre Hand ergriff, um sie auf die Tanzfläche zu führen, machte Courtney sich der Sicherheit halber auf alles gefasst. Ihr stand eine angenehme Überraschung bevor: John war ein guter Tänzer. Er bewegte seinen schlanken, festen Körper zur Musik, als hätte er von klein auf nichts anderes getan.
    Vorsichtig schmiegte sie sich an ihn und versuchte, sich zu entspannen –
    vergeblich. Sie ärgerte sich über ihre eigene Nervosität. Normalerweise ließ sie sich doch nicht so leicht aus dem Konzept bringen!
    „Du tanzt sehr gut“, murmelte sie.
    John legte ihr die Hand ins Kreuz und zog Courtney dichter an sich. Sofort reagierte sein Körper auf ihren. Er versuchte, seine Reaktion einzudämmen, aber es war aussichtslos. Nur einen Toten hätte es völlig unberührt gelassen, den Körper einer solchen Frau an seinem zu spüren.
    „Das Tanzen wurde von den Bauern zu ihrem eigenen Vergnügen erfunden. Eine der wenigen Annehmlichkeiten, die der Adel nicht mit hohen Steuern belegen konnte.“
    Courtney reckte trotzig das Kinn vor. Sie wünschte, er würde sie nicht auf diese Weise im Arm halten. Allerdings konnte sie sich unmöglich von John lösen, ohne dabei die Aufmerksamkeit der Gäste auf sich zu ziehen. Sie konnte also unmöglich vermeiden, dass sie seinen harten Körper an seinem spürte.
    „Ich habe Ihnen gerade ein Kompliment gemacht“, brachte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    „Und ich habe Ihnen gerade etwas Geschichtsunterricht gegeben.“ Courtney wusste ganz genau, was er im Schilde führte: Er wollte sie reizen, ärgern. Und das Dumme daran war, dass es ihm auch noch gelang.
    Nun musste sie vorsichtig sein. „Wir sind hier nicht allein“, flüsterte sie ihm warnend zu. „Ich glaube nicht, dass wir so bald nach der Trauung schon unsere Messer wetzen sollten.“
    John bedeckte ihre Hand mit seiner und zog sie an seine Brust. „Entschuldige“, sagte er. „Ich fühle mich nur nichtganz wohl in meiner Haut.“ Damit waren sie schon zu zweit. „Das hat dich aber nicht davon abgehalten, die Sache durchzuziehen“, erwiderte Courtney. Ganz offensichtlich war ihm das Geld, das er nun kassierte, wichtiger gewesen als sein Wohlbefinden.
    „Ja, ich habe es durchgezogen, und du brauchst dir auch gar keine Sorgen zu machen. Ich werde meinen Teil des Abkommens schon erfüllen. Und ich habe auch nicht vor, dich bloßzustellen.“
    Er meint es ernst, dachte sie. Vielleicht ist er ja doch kein so schlechter Mensch.
    „Die erste Überweisung ist draußen“, flüsterte Courtney ihm zu.
    Ihr Atem strich ihm warm über das Ohr, und John musste sich sehr konzentrieren, um sich dadurch nicht von ihrem Gespräch ablenken zu lassen.
    „Welche Überweisung?“
    „Die fünfzigtausend Dollar. Ich habe das in Auftrag gegeben, kurz bevor ich mich auf den Weg zur Kirche gemacht habe.“
    John nickte und fühlte sich gleichzeitig seltsam leer. „Das weiß ich zu schätzen.“
    „Ja“, erwiderte Courtney. „Ich weiß.“
    Es kam ihm so vor, als hörte er einen traurigen Unterton in ihrer Stimme, doch er sagte sich, dass er sich das alles bloß einbildete. Schließlich bekam sie jetzt doch genau das, was sie wollte: nämlich ihre Erbschaft, ohne Wenn und Aber.
    Auf einmal nahm er ein klirrendes Geräusch wahr, das langsam immer lauter wurde, so dass es den leisen Blues übertönte, den das Orchester gerade spielte.
    Der Lärm schwoll weiter an, bis die Musik schon fast nicht mehr zu hören war.
    John schaute über die Schulter nach hinten zu den Tischen, die um sie herum auf dem saftig grünen Rasen verteilt waren. Fast alle Gäste, die dort saßen, schlugen mit Gabeln gegen ihre Wassergläser. „Bedeutet das in deiner Welt das Gleiche wie in meiner?“ erkundigte er sich.
    Augenblicklich versteifte Courtney sich, und schon hatte er seine Antwort.
    „Lass es uns einfach ignorieren“, schlug sie vor.
    Das Geräusch

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