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Sag doch Ja, John

Sag doch Ja, John

Titel: Sag doch Ja, John Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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Nun fühlte sie sich in seiner Gegenwart nicht mehr unwohl, nun war sie regelrecht verärgert. „Keine Angst, diese Gefahr besteht nicht. Ich sage dir schon Bescheid, wann du gehen musst – und wohin.“ John musste lachen, als er sah, wie wütend sie ihn anfunkelte. Das gefiel ihm schon viel besser als ihr überhebliches Gehabe. „Daran zweifle ich keine Sekunde.“
    Abrupt drehte sie sich um, verschwand in ihrem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu, dann lehnte sie sich von innen dagegen. Courtney war stocksauer.
    Dieser Mistkerl! Was bildete er sich eigentlich ein, sich dermaßen über sie lustig zu machen?
    Es dauerte eine ganze Weile, bis Courtney sich wieder beruhigt hatte. Es war einfach unglaublich: Dieser John Gabriel schien haargenau zu wissen, wie er sie am besten reizen konnte, so dass sie garantiert in die Luft ging.
    Sie biss sich auf die Lippe, und schon hatte sie wieder seinen Geschmack im Mund, obwohl seit dem Kuss schon einige Zeit vergangen war und sie in der Zwischenzeit auch zwei Gläser Champagner getrunken hatte. Wenn sie jetzt ihre Augen schloss, konnte sie ihn sogar wieder riechen, seinen dezenten, würzigen Duft wahrnehmen. Das wühlte sie eher auf, als dass es sie wütend machte.
    Nie im Leben würde diese Scheinehe funktionieren!
    Aber das musste sie. Jedenfalls aus Courtneys Sicht, und John war ganz offenbar ebenfalls daran gelegen. Er hatte sich ja wegen des Geldes darauf eingelassen.
    Der Gedanke daran ärgerte sie ein wenig, obwohl sie nicht ganz verstand, warum. Immerhin wussten sie doch beide, woran sie waren. Zwischen ihnen gab es keine Lügen, sie täuschten sich nicht gegenseitig, sondern bloß die Außenwelt.
    Mit uns ist es nicht so wie damals mit mir und Andrew, dachte sie reumütig.
    Andrew Beaudeaux, der große wortgewandte, gut aussehende Mann mit dem dunklen Haar und den hypnotischen blauen Augen. Andrew, der immer behauptet hatte, sie sei seine Göttin. Sie war so schrecklich verliebt in ihn gewesen, dass sie erst viel zu spät gemerkt hatte, worum es ihm eigentlich ging. Dass er eben nicht sie anbetete, sondern ihre Designerkleidung und ihr weitläufiges Anwesen.
    Nach Andrew kam Derrick Evans. Anderer Name, anderes Gesicht, gleiche Motivation: Geldgier.
    Nachdem Courtney sich auf diese Weise zweimal verbrannt hatte, beschloss sie, vorerst aufzuhören, mit dem Feuer zu spielen. Sie ging keine langfristigen Beziehungen mehr ein, sondern nur noch kürzere Partnerschaften, die selten länger hielten als einige Wochen. Kein Mann war ein gebrochenes Herz wert. Und sie wollte erst recht nicht ein weiteres Mal ihr Selbstwertgefühl aufs Spiel setzen.
    Schon gar nicht für jemanden wie John Gabriel.

7. KAPITEL
    Courtney wurde von einem Geräusch geweckt, das wie ein Pressluftbohrer in ihr Bewusstsein vordrang. Eigentlich war sie der festen Überzeugung, dass die frühen Morgenstunden erschaffen wurden, um die Menschheit für ihre Sünden zu bestrafen. Von ihr aus könnte der Tag ruhig zu einer etwas vernünftigeren Zeit beginnen. Etwa um zehn oder elf. Eventuell auch um neun, wenn es denn unbedingt sein musste.
    Unter großer Anstrengung öffnete sie die Augen. Sofort musste sie gegen die aufdringlichen Sonnenstrahlen anblinzeln, die kühn durchs Fenster fielen und das Zimmer in goldenes und bernsteinfarbenes Licht tauchten.
    Schnell zog Courtney sich ein Kissen über den Kopf. Doch der Wecker kannte keine Gnade und schrillte weiter. Stöhnend nahm sie das Kissen wieder weg und schaute auf die Anzeige. Genau sieben. Auf diese Zeit hatte sie das Gerät auch gestellt. Sie musste verrückt gewesen sein.
    Edwin Parsons hatte sie gestern davon in Kenntnis gesetzt, dass sie entweder noch drei Wochen warten musste, bevor sie die für die Erbschaft nötigen Papiere unterzeichnen konnte, oder aber sie empfing ihn, bevor er ins Büro fuhr. Das war nämlich für ihn die einzige Möglichkeit, ihr die Unterlagen vorbeizubringen. Und in den letzten dreißig Jahren hatte Parsons immer um Punkt acht am Schreibtisch gesessen. Da Courtney nicht noch länger warten wollte, hatte sie sich einverstanden erklärt, sich frühmorgens mit ihm zu treffen.
    Was sie jetzt bitter bereute. Schließlich sollte sie einigermaßen aufnahmefähig sein, wenn Parsons eintraf. Ganz abgesehen davon, dass sie sich auch noch duschen und anziehen musste.
    Dazu musste sie allerdings zuerst aus dem Bett kommen. Mühevoll setzte sie sich im Bett auf. So erschöpft war sie schon lange nicht mehr gewesen. Kein

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