Sag doch Ja, John
„Ich… kann nicht. Das ist ja gerade das Problem.“
„Dann werde ich dir wohl helfen müssen!“ Bevor er noch etwas dazu sagen konnte, stand Courtney auch schon vor ihm und stemmte die Hände gegen seinen Oberkörper, als wollte sie John tatsächlich aus dem Zimmer schieben.
Doch dann ließ sie die Arme wieder sinken. „Du bist ein… Miststück!“ Sie stand kurz davor, in Tränen auszubrechen, das konnte er hören. Impulsiv nahm er ihre Hände in seine. Er musste ihr erklären, was mit ihm los war, vielleicht würde er es dann auch selbst besser verstehen.
„Courtney, als ich gehört habe, wie du vorhin telefoniert hast…“
„Du hast mich also belauscht?“ Das wurde ja immer schlimmer!
„Nein“, entgegnete er. „Ich kam zufällig gerade runter, weil ich mich bei dir dafür bedanken wollte, dass du Katie heute so glücklich gemacht hast. Als mir klar wurde, dass du gerade mit jemandem telefoniertest, hatte ich schon ein paar Gesprächsfetzen mitbekommen… und mir gedacht, dass das nur ein Mann sein konnte. Und da bin ich furchtbar wütend geworden.“ Er sah, dass sie den Mund öffnete, um etwas zu erwidern, aber wenn sie ihn jetzt unterbrach, würde er nicht mehr den Mut finden weiterzureden.
„Bevor du etwas dazu sagst – ich weiß ja, dass ich gar nicht das Recht habe, mich über so etwas zu ärgern, aber Gefühle lassen sich eben nicht immer vom Verstand unter Kontrolle bringen.“ Langsam begab er sich auf immer dünneres Eis, aber Courtney hatte ein Recht darauf, diese Dinge zu erfahren. „Wenn das so einfach wäre, dann würde ich jetzt nicht das empfinden, was ich nun mal empfinde.“
„Wut“, sagte sie. Das war auch offensichtlich.
„Ja…“, erwiderte John vorsichtig.
Aber das ist noch nicht alles, dachte Courtney. Ihr stockte der Atem. „Und?“ Seinen Ärger zum Ausdruck zu bringen war für John kein Problem, ihr Einblick in seine Seele zu gewähren, schon eine ganz andere Sache. Sanft strich er mit den Handinnenflächen über Courtneys bloße Arme. Selbst diese federleichte, unschuldige Berührung erregte ihn.
„Ich will dich, Courtney. Ich wünschte, es wäre nicht so, aber so ist es nun mal.
Ich will dich.“
Leise lachend schüttelte sie den Kopf. „Man kann dir wirklich nicht vorwerfen, dass du versuchst, mich mit schönen Worten um den Finger zu wickeln.“
„Das soll kein Versuch sein, dich zu verführen…“ Nun ja, so ganz der Wahrheit entsprach das nicht, und er hatte sich doch vorgenommen, ehrlich zu sein. „Also gut, vielleicht will ich dich doch verführen. Aber eigentlich wollte ich dir vor allem erklären, warum ich mich ebenso unmöglich aufgeführt habe.“ John musste sich beeilen, sonst verließ ihn noch sein Mut. „Ich habe mir nämlich plötzlich vorgestellt, dass du mit einem anderen Mann zusammen bist. Dass du dich so an ihn schmiegst, wie du dich an mich geschmiegt hast, als ich dich geküsst habe.“ Er sah ihr in die Augen und erkannte, dass er viel zu viel von sich preisgab. „Und ich… konnte diese Vorstellung einfach nicht ertragen. Ich wollte nicht, dass du einen anderen küsst. Dass du dich mit einem anderen Mann liebst, wir uns aber nicht lieben können.“
Alles Mögliche hätte er ihr erzählen können, und es hätte sie kalt gelassen – nur das nicht. Sie sah ihm tief in die Augen und erkannte sich selbst in seinem Blick, war darin gefangen. „Du meinst, das… können wir nicht?“
„Nein, das können wir nicht. Jedenfalls sollten wir es nicht.“ John spürte, wie sein Widerstand nach und nach dahinschmolz… und seine Hände sich um Courtneys Taille legten, als hätten sie einen eigenen Willen. „Ich sollte dich auch nicht so in den Armen halten“, fügte John hinzu, barg das Gesicht an ihrem Haar und atmete tief ein. „Oder an deinem Haar riechen.“
Um nicht vollends die Kontrolle über seine Gefühle zu verlieren, schob er Courtney nun ein Stück von sich weg und sah ihr ins Gesicht. „Oder dich so sehr begehren, dass ich nicht mehr richtig atmen kann.“ Sie lächelte. „Wenn du nicht mehr atmen kannst, wie konntest du dann an meinem Haar riechen?“
Sie forderte ihn heraus, lud ihn ein, das sah John an ihren Augen. Und er nahm diese Einladung an. Er lachte und zog Courtney an sich.
Sie dachte nun nicht mehr über das nach, was sie tat, sie gab sich einfach ihren Gefühlen hin… stellte sich auf Zehenspitzen und schlang ihm die Arme um den Nacken.
Eine deutlichere Aufforderung brauchte er nicht. Er zog
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