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Sag, es tut dir leid: Psychothriller (German Edition)

Sag, es tut dir leid: Psychothriller (German Edition)

Titel: Sag, es tut dir leid: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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Eltern.«
    »Und bei dem Streit ging es um Natasha?«
    »Offenbar.« Ruiz trinkt einen Schluck Guinness und wischt sich die Oberlippe ab. »Die Sache hat sie ziemlich unbeliebt gemacht.«
    »Inwiefern?«
    »Als sie ihre Aussage gemacht hat, haben die Leute sie vor dem Gericht beschimpft. Fosters Anwalt hat sie als absolute Oberschlampe dargestellt. Zeugen haben ausgesagt, sie hätte auf der Party Drogen verkauft.«
    »Das heißt, alle haben ihr die Schuld gegeben?«
    »Sieht so aus.«
    Ruiz zieht eine Braue hoch. Er weiß, dass ich nach Motiven suche, nach Dingen, die die Polizei übersehen haben könnte.
    »Was hat Aiden Foster mit einer fünfzehnjährigen Freundin gemacht?«
    »Was hat Vic McBain mit seiner Nichte gemacht?«, entgegnet er.
    »Ich weiß nicht, ob ich Stokes die Geschichte abkaufe.«
    »Warum sollte er lügen?«
    »Um von sich abzulenken. Was wissen wir über Vic Mc Bain?«
    »Er und Isaac waren Geschäftspartner. Sie haben vor zehn Jahren eine Firma für Gerüstbau gegründet. Es ist ein Nischen markt, sehr lukrativ und heiß umkämpft. Und Vic gewinnt eigentlich weniger Kunden, als dass er Konkurrenten verliert.«
    »Wie meinst du das?«
    »Die LKW s anderer Firmen werden mit Parkkrallen mattgesetzt, Aufträge werden kurzfristig wieder storniert, oder Gerüste brechen zusammen, während Vics Firma offensichtlich nichts und niemand etwas anhaben kann. Wenn es darum geht, eine Ausschreibung zu gewinnen, ist Vic am Ende immer irgendwie der günstigste Anbieter. Oder er ist der Einzige, der überhaupt noch im Rennen ist.«
    »Warum sind die Brüder keine Partner mehr?«
    »Sie haben sich zerstritten. Vic hat Isaacs Anteil aufgekauft. Jetzt arbeitet Isaac für ihn.«
    »Was hat Isaac mit dem Geld gemacht?«
    »Am Glücksrad verspielt – dem mit den roten und schwarzen Zahlen und der hüpfenden weißen Kugel. Deswegen hat er sich wahrscheinlich auch mit den Connolly-Brüdern eingelassen. Er schuldete einem Kredithai namens Cyril Honey fünfzehn Riesen.«
    »Also hat er sich für den letzten Ausweg entschieden und einen Geldtransporter überfallen.«
    »Und jetzt wohnt er in einem Schuppen, während Vic ein Fünfhundert-Quadratmeter-Grundstück an der Themse und ein Château in Frankreich besitzt.«
    Ruiz klappt sein Notizbuch zu und zieht das Gummiband über den Einband. »Glaubst du, Stokes wäre dazu in der Lage?«
    »Kann sein. Ich wüsste wirklich gern, warum in seiner Aussage Vic McBain nicht erwähnt wird.«
    »Das solltest du DCI Drury fragen. Der ist bestimmt begeistert.«
    Mein Handy klingelt. Die Nummer erkenne ich nicht, doch die Stimme klingt vertraut.
    Victoria Naparstek entschuldigt sich für ihren Auftritt im Krankenhaus und fragt, was ich anhabe.
    »Wieso?«
    »Ich will Sie zum Essen einladen und wollte mich bloß vergewissern, dass Sie kein Tweedjackett tragen.«
    »Ist Tweed ein Problem?«
    »Darin sehen Sie aus wie ein Aushilfslehrer.«
    »Gut zu wissen.«
    »Ich habe uns einen Tisch im Branca reserviert. Das ist ein italienisches Restaurant in der Walton Street. Ich hole Sie um acht ab.«
    Ich beende das Gespräch. Ruiz hat eine Braue hochgezogen. »Du hast ein Date?«
    »Nur eine Verabredung zum Abendessen.«
    »Mit dieser überaus attraktiven Psychologin.«
    »Sie will meine Meinung über irgendwas hören.«
    »Also nicht deinen Körper?«
    Ruiz ist der einzige meiner Freunde, der nicht versucht, mir einzureden, dass Julianne und ich wieder zusammenkommen. Ich glaube, er hofft es, doch das würde er nie sagen. Obwohl er viel über Sex redet, ist die einzige Frau in seinem Leben seine Exfrau Miranda, die offenbar zu dem Entschluss gekommen ist, dass Ruiz zwar nicht zum Ehemann, aber hin und wieder doch zum Lover taugt.
    »Ich muss mich umziehen«, erkläre ich ihm. »Sie mag keinen Tweed.«
    »Offensichtlich eine Frau mit Geschmack.«
    »Nicht meine Liga.«
    »Kopf hoch. Selbst der blindeste Stürmer landet mal ein Glückstor.«
    Victoria Naparstek wartet in der Hotelhalle auf mich. Sie trägt Kontaktlinsen und sieht sexy aus – sie trägt ein Kleid, das über den Knien endet, und Stiefel, in denen sie größer ist als ich. Ein Grund mehr zur Verlegenheit.
    In dem italienischen Restaurant stehen rote Glaskugeln mit Teelichtern auf den Tischen, die perfekte Beleuchtung, um zahllose Makel und Fehler zu verbergen – meine, nicht ihre.
    »Wie geht es Augie?«, frage ich.
    »Das wollte ich Ihnen erzählen. Er wurde heute Nachmittag gegen Kaution entlassen. Er ist draußen.«
    »Wo ist

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