Sag Ja zu Lust und Liebe!
tief Luft und sammelte Mut. „Luke hat mich gebeten, ihn zu heiraten. Oder treffender gesagt, er hat mir befohlen , ihn zu heiraten.“
Am anderen Ende der Leitung herrschte komplettes Schweigen. Louisa konnte förmlich hören, wie Mels Gehirn zu arbeiten begann.
„Großer Gott“, sagte ihre Freundin schlussendlich. „Macht dich das dann etwa zu Lady Berwick?“
„Du spinnst wohl. Ich werde ihn doch nicht wirklich heiraten! Das wäre verrückt.“
„Warum in aller Welt?“, entgegnete Mel freiheraus. „Er ist der Vater deines Kindes, er ist umwerfend, und ich könnte schwören, dass ich irgendwo gelesen habe, dass er zu den begehrenswertesten Junggesellen des Landes gehört. Warte, wo kann das nur gewesen sein?“
Louisa konnte nicht fassen, wie locker Mel die Sache nahm. „Mel, das ist nicht witzig. Er hat mich gekidnappt – und jetzt hat er vor, mich zur Ehe zu verführen. Ich komme mir vor, als wäre ich mitten in einem Groschenroman gelandet. Was soll ich nur tun?“
„Oh, komm schon, Lou“, schnaubte Mel, der der Ernst der Lage offensichtlich immer noch nicht bewusst war. „An Luke Devereaux ist nun wirklich nichts Schlimmes. Er ist ein absoluter Traummann. Außerdem musst du ihn irgendwie auch mögen, sonst wärst du jetzt nicht schwanger. Also, was entsetzt dich so an der Vorstellung, ihn zu heiraten?“
Louisa seufzte. Wo sollte sie nur anfangen, ihre Gefühle für Luke Devereaux zu beschreiben?
„Ich bin nicht entsetzt. Ich habe furchtbare Angst. Was, wenn ich mich in ihn verliebe?“ Die Worte sprudelten aus ihrem Mund, ehe sie sie aufhalten konnte.
„Oh, Lou.“ In Mels Stimme lagen mit einem Mal unheimlich viel Verständnis und Mitgefühl. „Ich weiß, dass es beängstigend sein kann, sich zu verlieben. Aber es ist auch die schönste Sache der Welt.“
„Nicht, wenn deine Liebe nicht erwidert wird“, schoss Louisa zurück und kam sich dabei ungeheuer pathetisch vor. „Und auch dann nicht, wenn man vollkommen inkompatibel ist.“ Was das eigentliche Problem war. „Wir haben nur ungefähr einen Tag miteinander verbracht, und schon gibt es mehr Streitpunkte als bei einem politischen Wahlkampf.“
„Was für Streitpunkte?“, fragte Mel in ihrer sachlichen Art.
Das war der eigentliche Kern der Sache. „Nun, zunächst einmal ist es schwerer, persönliche Informationen aus ihm herauszuholen, als in Fort Knox einzubrechen.“ Louisa ging zum Fenster hinüber. „Und er ist ein absoluter Kontrollfreak – er erwartet, dass alles nach seiner Vorstellung abläuft, und die Bedeutung des Wortes Kompromiss ist ihm ein Rätsel.“ Sie holte tief Luft und redete sich jetzt so richtig in Fahrt. „Außerdem lenkt er mich jedes Mal ganz bewusst ab, wenn ich eine Bemerkung zu seinem Verhalten mache – und zwar mit Sex!“
„Der Schuft!“, erwiderte Mel amüsiert.
„Wage es ja nicht, zu lachen!“
„Ich weiß, ich weiß. Es ist nicht witzig. Aber, Lou, sag mir nur eins. Ist es guter Sex?“
„Es ist fantastischer Sex, doch darum geht es nicht.“
„Er hat den Meg-Ryan-Test bestanden, stimmt’s?“
Warum zum Teufel hatte sie Mel vom Meg-Ryan-Test erzählt? Kein Wunder, dass niemand sie ernst nahm. Sie war wirklich eine Idiotin! „Und wenn schon? Das reicht nicht aus, um uns zu einem guten Paar zu machen.“
„Stimmt, aber es ist ein guter Start.“
Mels Worte glichen denen von Luke so sehr, dass Louisa am liebsten laut geschrien hätte. Doch ehe sie dazu kam, hörte sie Mel rufen: „Ella Valentine Devlin – hör sofort damit auf!“
Nach zwei Minuten unterdrückten Geheuls meldete sich Mel wieder in der Leitung. „Lou, es tut mir wirklich leid, aber ich kann nicht mehr lange reden. Ella hat Cal mit ihren Filzstiften bemalt und ihn damit aufgeweckt.“
Louisa hörte, wie der Kleine vor sich hinwimmerte, und Mel ihn mit einem „Pst“ beruhigte. „Ich verstehe ja, warum der Gedanke an Heirat dir Angst macht“, fuhr ihre Freundin fort. „Es ist ein ganz schön großer Schritt in Kombination mit dem Baby, und es wirkt tatsächlich ein bisschen extrem, da ihr euch kaum kennt.“
„Das ist genau mein Punkt.“ Endlich begriff Mel, worum es ging.
„Ich nehme an, dass du seinen Antrag abgelehnt hast?“, fragte Mel vorsichtig.
„Ich habe es versucht, allerdings will er sich mit einem Nein nicht abfinden.“
„Und was hast du jetzt vor?“
„Ich habe ihm versprochen, eine Woche zu bleiben.“
„Dann schlaft ihr also miteinander?“
„Noch nicht.“ Aber bald
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