Sag Ja zu Lust und Liebe!
würden sie es tun.
„Warum nicht, wenn der Sex fantastisch ist?“
In der Tat, warum nicht? „Ich weiß nicht. Ich habe Panik bekommen. Er ist so dominant. Ich wollte nicht den Kopf verlieren, deshalb habe ich ihm gesagt, dass er mich heute Abend nicht berühren darf.“ Sie zuckte innerlich zusammen. Luke hatte recht, das klang wirklich kindisch.
Doch Mel kicherte. „Das ist brillant.“
„Wirklich?“
„Von dem, was du so erzählst und was ich selbst von Luke Devereaux weiß, ist er ein Mann, den man ein bisschen aus der Reserve locken muss, damit er seine Deckung aufgibt. Wenn er dich mit Sex ablenkt, warum tust du dann nicht genau dasselbe mit ihm?“
Ein Prickeln der Erregung erfasste Louisa und ließ die Schmetterlinge erneut tanzen. „Mel, bist du verrückt? Das würde nie funktionieren.“ Doch schon im nächsten Moment überdachte sie den Vorschlag ihrer Freundin. Sie hatte es mit Wut, Empörung und sogar mit Vernunft probiert, und alles war ein totaler Reinfall gewesen – ganz zu schweigen davon, dass sie es als zutiefst unbefriedigend empfunden hatte. „Wie soll ich das deiner Meinung nach anstellen, ohne selbst in Flammen aufzugehen?“
„Pah!“, schnaubte Mel. „Das wirst du doch wohl wissen. Du bist die versierteste Flirterin in der ganzen westlichen Hemisphäre, wenn du es wirklich darauf anlegst. Glaub mir, der Kerl hat keine Chance.“
Nach dem Gespräch mit Mel beschloss Louisa, sich während des Nachmittags zu beschäftigen. Wenn sie Mels Vorschlag ernsthaft in Erwägung ziehen wollte, dann musste sie ruhig und konzentriert bleiben – oder zumindest so ruhig und konzentriert wie möglich angesichts der Tatsache, dass sie vor Verlangen brannte.
Zunächst sprach sie mit Mrs. Roberts und arrangierte, dass jemand zu ihrem Apartment fuhr und ihr ein paar Kleider für den Rest ihres Aufenthalts holte. Dann legte sie sich aufs Bett und versuchte, ein Nickerchen zu halten, doch nach siebzehn Stunden Schlaf in der Nacht zuvor bekam sie kein Auge zu. Die Vorfreude auf das, was sie vorhatte, tat ihr Übriges. Also gab sie auf.
Louisa stand auf und ging zum Fenster hinüber. Das Haus war von einem fantastisch gestalteten Garten umgeben, doch anstatt der streng angelegten Blumenbeete und der symmetrisch zugeschnittenen Büsche, die man bei solch einem Landsitz oft sah, zierte ein buntes Durcheinander von Blüten und Gräsern die Umgebung. Lupinen und Flieder, Dahlien und Rosen, Gladiolen und Lilien verlangten nach Aufmerksamkeit wie elegante Damen, die bei einer Gartenparty mit ihrem Bewunderer flirteten. Der Vergleich brachte Louisa zum Lächeln. Trotz all seiner Pracht war Havensmere wirklich ein anheimelnder Ort.
Sie fragte sich, ob Luke selbst vielleicht ein paar der Blumen ausgewählt hatte, doch schnell verwarf sie die Idee. Nicht nur, dass es nicht zu seinem Macho-Image passte, sich mit Blumen auszukennen, sie konnte sich auch nicht vorstellen, dass er sich mit etwas so Niederem wie Gartenarbeit beschäftigte.
Von ihrer Position am Fenster konnte sie auch den Rand des Swimmingpools erkennen. Das türkisfarbene Wasser sah wirklich einladend aus. Sie hatte große Lust hineinzuspringen. Mrs. Roberts hatte ihr verraten, dass es eine Auswahl an Badebekleidung im Poolhaus gab, die die Gäste benutzen konnten, wenn ihnen nach Schwimmen zumute war. Die Idee wirkte plötzlich unheimlich verlockend.
Ob sie es wagen sollte? Was würde wohl passieren, wenn Luke sie halb nackt und triefend nass erspähte?
Unwillkürlich musste sie kichern. Natürlich wäre es eine gewagte Aktion – ein Spiel mit dem Feuer, doch der Hauch der Gefahr machte den Reiz nur noch größer.
Mel hatte recht. Luke Devereaux musste ein wenig angeschubst werden, am besten stieß sie ihn geradewegs aus seiner Wohlfühlzone hinaus.
Schließlich gab es keinen Grund, warum nicht mal sie zur Abwechslung die Initiative ergreifen sollte. Solange sie die Hände bei sich behielt, befand er sich ihr gegenüber aufgrund seines Versprechens entscheidend im Nachteil – und genau da wollte sie ihn auch haben.
Bislang hatte nämlich er die Siege in ihrem kleinen Geschlechterkampf davongetragen. Doch auch sie verfügte über mächtige Waffen, und es war an der Zeit, dass sie zurückschoss.
Louisa streckte den Kopf zur Tür heraus und spähte vorsichtig in den Korridor. Erst als sie absolut sicher war, dass Luke sich nicht in der Nähe aufhielt, schlüpfte sie hinaus. Mit ihrer kleinen Show wollte sie größtmögliche Wirkung
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