Sag Ja zu Lust und Liebe!
beinahe so, als habe er Angst vor der Antwort.
„Ja, ich bin sicher“, entgegnete sie tonlos. Sie war fest entschlossen, seine Reaktion nicht zu analysieren. Was er über das Baby dachte, spielte keine Rolle mehr. „Jetzt geh weg.“
Sie entzog ihm ihren Arm, hatte jedoch kaum drei Schritte getan, als er ihr hinterherrief: „Komm zurück! Ich will darüber reden.“
„Tja, dein Pech. Ich will es aber nicht“, entgegnete sie, ohne sich auch nur umzudrehen. Sie ging einfach weiter, weil sie um keinen Preis vor ihm zusammenbrechen wollte. Das würde sie sich nie verzeihen.
Im nächsten Moment hörte sie Schritte hinter sich, und dann verstellte er ihr auch schon den Weg. Die Hände in die Hüften gestützt funkelte er sie wütend an. „Warum zur Hölle hast du mir nichts von der Untersuchung erzählt? Dass deine Gynäkologin keinen Herzton gefunden hat?“
Mit zitternden Fingern umklammerte sie den Schultergurt ihrer Tasche. Warum stellte er diese Fragen jetzt, wo es zu spät war? War das eine neue Form der Folter, die er sich für sie ausgedacht hatte? „Weshalb sollte ich es dir erzählen? Du wolltest nicht beteiligt sein – erinnerst du dich?“
Er wirkte noch zorniger. „Das habe ich nie gesagt. Es ist auch mein Kind!“
Sie hörte die Panik in seiner Stimme, sah die Sorge in seinen Augen, doch sie stählte sich innerlich dagegen. Das hier war nur eine Kurzschlussreaktion seinerseits. Er fühlte sich schuldig, weil er über dieses überdimensionierte Verantwortungsbewusstsein verfügte. Aber reines Pflichtgefühl reichte bei Weitem nicht aus. Sie brauchte weder seinen Schutz noch seine Wohltätigkeit – und ihr Baby auch nicht.
„Es ist nicht dein Kind. Nicht mehr“, erwiderte sie kalt. „Es ist allein mein Kind, und ich komme ohne dich zurecht. Du kannst also aufhören, dir Sorgen um uns zu machen.“
Luke war so schockiert von dem Ausdruck erschöpfter Resignation in Louisas Augen, dass er im ersten Moment nicht sprechen konnte. Die überwältigende Erleichterung, dass es dem Baby gut ging, wurde von einem furchtbaren Verlustgefühl verdrängt, von dem er nicht wusste, wo es so plötzlich herkam.
Louisa ging an ihm vorbei, doch er streckte blitzschnell die Hand aus und drehte sie zu sich um.
„Natürlich brauchst du mich. Wie willst du denn in deinem kleinen Apartment zurechtkommen? Das Kind wird ein Bastard sein – und glaub mir, das ist kein Spaziergang“, erklärte er offen. Bei dem hässlichen Wort zuckte sie zurück, woraufhin er seinen Ton milderte. „Babys kosten Geld, Louisa – viel Geld. Hast du daran gedacht?“ Er streichelte ihren Arm, spürte den kleinen Schauer, der sie durchlief, und dankte Gott. „Du siehst erschöpft aus. Du brauchst mich. Das Baby braucht mich.“
„Lass meinen Arm los, Luke“, murmelte sie. Als er die dunklen Schatten unter ihren Augen sah, erfasste ihn ein furchtbares Schamgefühl. Er tat, was sie verlangte, weil er sich wie der schlimmste Rüpel vorkam.
„Ich hätte dich gestern Nacht gebraucht“, sagte sie. „Als ich wach lag und voller Angst daran gedacht habe, was die Ärzte vielleicht finden würden.“
„Warum hast du mich nicht angerufen?“, fragte er.
„Ich dachte, das Baby wäre tot“, sprach sie weiter, so als hätte er gar nichts gesagt. Der Schmerz in ihren Augen war so stark, dass seine Schuldgefühle ins Unermessliche wuchsen. „Du hättest meine Hand halten und mir sagen müssen, was für eine Närrin ich bin, dass ich überreagiere. Aber du warst nicht da – weil du nicht da sein wolltest. Und jetzt ist es zu spät.“
Als sie sich abwandte, wurde er von Verzweiflung übermannt. Sie würde ihn nicht verlassen. Nicht noch einmal. Er würde sie nicht gehen lassen. „Es ist nicht zu spät. Du hast gesagt, dass du mich liebst.“ Er rief ihr die Worte hinterher wie ein Ertrinkender, der gegen den Sturm anschrie. „Wenn das wirklich stimmt, dann musst du uns eine zweite Chance geben.“
„Eine Chance für was?“, erwiderte sie, und endlich trat wieder ein Hauch Leben in ihre Augen, auch wenn es nur Zorn war, der sie so funkeln ließ. „Die Chance auf eine belanglose Affäre, die noch versandet, ehe das Baby auf der Welt ist? Damit gebe ich mich nicht zufrieden. Weder für mich noch für mein Kind.“
„Wir können zusammenleben“, sagte er. „Wenn es das ist, was du willst.“
Anstatt sein Friedensangebot anzunehmen, lachte sie nur freudlos.
„Ich will dein widerwilliges Zugeständnis nicht“, erklärte
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