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Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye

Titel: Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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Es war in der Tat ziemlich schlimm. Im Laufe der letzten Monate hatte sich bei Donna so etwas wie ein permanenter grippaler Infekt herangebildet. Zwar verschwand er zwischendurch, für ein oder auch zwei Wochen, doch unweigerlich kehrte er wieder. Sie selbst schob das alles auf ihre geschwächte Widerstandskraft, verursacht durch ihre Müdigkeit. Victors Antwort: Solange sie auf ihren schlechten Eßgewohnheiten beharre, müsse sie mit allen möglichen Beschwerden rechnen. Sie erwiderte, ihre Eßgewohnheiten seien absolut in Ordnung und eher »nachahmenswert« – was natürlich zu einem weiteren Krach führte, eine »Bereicherung« für ihre wachsende Liste.
    Sie stellte zwei weitere Listen auf. Erster Aspekt: Was ihr an Victor gefiel. Zweiter Aspekt: Was ihr an Victor nicht gefiel.

    Was ihr gefiel:
Was ihr nicht gefiel:
1. Sein Sinn für Humor
1. Er schmollt
2. Seine Zähigkeit, Hartnäckigkeit
2. Er läßt nie ab
3. Seine Art, das Kommando zu übernehmen
3. Daß er unbedingt die Kontrolle haben muß
4. Seine Arroganz
4. Seine Arroganz
5. Er will von allen immer das Beste
5. Er erwartet zu viel
6. Seine Intelligenz
6. Er bildet sich ein, alles zu wissen
7. Seine Urteilskraft
7. Er muß immer recht behalten
8. Was er gut tun will, tut er auch gut
8. Er ist ein Perfektionist
9. Er hat große Theorien
9. Er hat große Theorien.
    Zu der linken, der positiven Liste fügte sie noch drei Punkte hinzu: Er liebte Adam (obwohl sie wünschte, er würde mehr Zeit damit verbringen, die Dinge zu tun, die Adam ihr abverlangte; er liebte sie (trotz seines unentwegten Herummäkelns an ihr hegte sie daran, sonderbarerweise, nie den geringsten Zweifel); und er war noch immer der beste Liebhaber, den sie je gehabt hatte. Sie brauchte nicht lange nachzurechnen. Die positiven Punkte überwogen nach wie vor die negativen.
     
    »Wo willst du damit hin?« Donnas Stimme klang scharf – wie immer, wenn sie sich überrumpelt fühlte.
    »Reg dich nicht auf. Wenn alle weg sind, stell ich sie wieder zurück.« Victors Antwort – lächelnd.
    »Aber mir gefiel sie, dort, wo sie war.« Sie sah ihn an. »Wo tust du sie hin?«
    »In den Schrank. Du weißt, daß ich das nicht ausstehen kann –
all diese Kinkerlitzchen, auf die man hier praktisch auf Schritt und Tritt stößt.«
    »Victor, diese Puppe ist ein Geschenk meiner Mutter. Sie stammt aus Mexiko.«
    »Ich weiß, Liebling, und ich verspreche dir, morgen kommt sie wieder ins Wohnzimmer. Können wir sie nicht mal, für einen einzigen Abend, in den Schrank legen? Sie wird schon keinen Schaden nehmen.«
    »Aber mir gefällt sie.«
    »Und mir nicht.« Sackgasse, Patt – wie immer man’s nennen mochte. »Donna, seit wir verheiratet sind, haben wir hundert und aber hundertmal darüber diskutiert. Ich hasse diese unzähligen Puppen, Püppchen, Figürchen, die praktisch jeden Raum hier bevölkern, du liebst sie...«
    »Sie machen alles viel wohnlicher – heimischer...«
    »Glaubst du. Ich hingegen finde, daß dadurch nur alles furchtbar unordentlich wirkt. Aber schön, ich weiß, wieviel dir die meisten dieser Sachen bedeuten, und für gewöhnlich sag ich da auch gar nichts weiter – wie du zugeben mußt, wenn du fair bist.«
    »Nein, aber...«
    »Findest du es so furchtbar von mir, wenn ich dich bitte, daß es ausnahmsweise an einem Abend mal nach meiner Nase geht.« Die kleine Stoffpuppe in der Hand, ging er zum Schrank im Flur.
    »Was hast du sonst noch umgeräumt?«
    »Ich habe nur ein bißchen Ordnung geschaffen.«
    Von der Küche trat Donna ins Wohnzimmer. »Himmel«, sagte sie, »du warst aber wirklich ein fleißiger Bub.«
    »Es war ja auch eine einzige Unordnung, Donna. Ich habe gesehen, daß du noch nicht die Zeit gefunden hattest, und für heute abend erwarten wir vier Leute zum Dinner...«
    »Erst heute nachmittag habe ich hier Staub gesaugt.«
    »Bitte, fang nicht an zu schreien.«
    »Wo hast du die Trockenblumen hingetan?«

    »In den Kleiderschrank. Brauchst weiter kein Wort zu sagen – ich weiß, daß du sie magst. Nur für heute abend, bitte.«
    Donna biß sich auf die Lippe und ging in die Küche zurück. Victor folgte ihr auf dem Fuß.
    »Jetzt bitte bloß keine deiner Launen«, warnte er.
    »Eine meiner Launen?«
    »Du weißt schon, was ich meine.« Er sah sich um. »Oh, du hast das Hühnchen gemacht, wie?«
    »Ja. Stimmt irgendwas nicht?« fragte Donna.
    »Nein, soweit alles in Ordnung. Allerdings sagte ich dir ja wohl, ich hätt’s gern gegrillt.«
    »Nein, das hast du

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