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Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye

Titel: Sag Mami Good bye - Fielding, J: Sag Mami Good bye - Kiss Mommy Good Bye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fielding
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richtige Abzweigung hast du schon drei Straßen zurück verpaßt.«
    Mach, daß du aus meinem Auto rauskommst, Victor. Du bist nicht hier.
    »Dauernd kommst du an die weiße Linie.«
    Ist ja nicht wahr!
    »- Und jetzt siehst du mich,
jemand ganz anderen,
ich bin nicht die festgekettete kleine Person,
die dich noch immer liebt -«
    »Ums Haar hättest du das Haltesignal überfahren.«
    Hätte ich nicht.
    »Geh schon, geh!
Geh zur Tür hinaus!
Mach ganz einfach kehrt -«
    »Um Himmels willen, Donna, willst du uns umbringen!«
    War wirklich nicht meine Absicht. Hab’s nicht gesehen...
    »- und warst nicht du’s, der mit mir brechen wollte -«
    »Halte endlich mal den Mund, Donna!«
    Geh nicht zu weit! Geh nicht zu weit! Hack nicht dauernd auf mir herum. Hörst du! Hack nicht mehr so auf mir herum. Ich laß es mir nicht gefallen! Ich laß es mir nicht länger gefallen!
    »Willst du uns umbringen?«
    Böses kleines Mädchen. Böses, kleines Mädchen.
    »Halt doch endlich den Mund, Donna.«
    Du mußt einen Denkzettel erhalten. Einen wirklichen Denkzettel.
    »Oh, geh schon, geh!
Geh zur Tür hinaus -«
    Donna spürte, wie ihre Hand zu zittern begann. Dann ihr ganzer Körper.
    »- Glaubst du, ich brech’ zusammen?
Glaubst du, ich leg’ mich hin und krepier’?«
    Das Zittern, es hörte nicht auf.
    Das Zittern in ihren Händen, in ihrem Körper, es hörte nicht auf.
    »- Und ich werde überleben – werde überleben.«
    Donna hob die Hand, drehte den Schlüssel, schaltete die Zündung aus. Und dann legte sie den Kopf aufs Lenkrad und heulte wie ein Schloßhund.
    Wie nur sollte sie überleben? grübelte sie. Sie hatte vergessen, daß sie ja bereits tot war.

13
    »Mein Gott, was ist mit Ihnen passiert?«
    »Gefällt Ihnen auch nicht, wie?«
    Dr. Mel Segal kam hinter seinem großen Schreibtisch hervor und trat auf Donna zu.
    »Victor nennt es meine frühe Auschwitz-Phase.«
    Mel lächelte. »Mit Wörtern wußte der Mann schon immer umzugehen.«
    »Jedenfalls gefällt’s Ihnen auch nicht?«
    Mel schwieg sekundenlang. »Kann nicht gerade behaupten, daß ich entzückt wäre, nein.«
    Hörbar stieß Donna die Luft aus. »Hab’s selber gemacht«, sagte sie. »Gestern abend.«
    »Und wie ist es dazu gekommen?«
    »Victor sagte, ich finge an, mehr und mehr wie mein altes Selbst auszusehen. Am liebsten hätte ich mir den Schädel kahlrasiert. Aber dazu fehlte mir dann doch der Mut.«
    »Immerhin haben Sie Ihr Ziel so ziemlich erreicht.«
    »Victor meint, ich sähe aus wie ein verhungernder Peter Pan.«
    »Überlassen Sie das getrost Victor.«
    »Wollen Sie mir sagen, daß ich ihn verlassen soll?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Das habe ich Ihnen das erste Mal gesagt, als Sie zu mir kamen. Sie sind erwachsen – und da dachte ich, einmal sagen genügt. Das Übrige bleibt Ihnen überlassen.«
    Sie versuchte, ihn zu provozieren. »Was soll’s, Doktor. Sagen Sie mir, daß ich ihn verlassen soll.«
    Sein Gesicht wirkte plötzlich todernst. »Kann ich nicht.«
    Donna wandte sich zur Tür. »Mist«, sagte sie. »Warum gerate ich nur immer an so ungeheuer integre Männer?«

    »Sie geraten an...?«
    Donna blickte wieder zu Mel. Die Wahl ihrer Worte setzte sie ein wenig in Verlegenheit. »Nun, Sie wissen, was ich meine.«
    Er beteuerte, dem sei in der Tat so. Doch in Wirklichkeit begriff er nicht, genausowenig wie sie selbst.
    »War wirklich nett von Ihnen, mich ohne Voranmeldung zu sich zu lassen.«
    »Seit wann brauchen Sie eine Voranmeldung?«
    »Sie haben ein ganzes Wartezimmer voller Patienten.«
    »Warum sind Sie gekommen?«
    »Das weiß ich selbst nicht so genau.«
    »Was ist mit den Kindern? Alles okay?«
    »Bestens.«
    »Und Sie?«
    »Bestens. Ich fühle mich – gut. Ich fühle mich in etwa genauso gut, wie ich aussehe.« Sie lachte. »Glauben Sie, daß die im nächsten Krankenhaus noch ein Bett für mich frei hätten?«
    »Gar so schlimm sehen Sie ja nicht aus.«
    »Tu ich doch.«
    »Also, was mich persönlich betrifft, so hatte ich für Peter Pan schon immer eine Schwäche.«
    Donna lächelte, trat dicht zu ihm. »Er seinerseits hat sich auch immer über Sie höchst anerkennend geäußert.« Sie hob die Hand, strich Mel über den Bart.
    »Wie geht’s Annie?« fragte sie und zog ihre Hand zurück.
    »Na, großartig. Sie befindet sich im Augenblick so richtig in der Masturbationsphase.«
    Sie lachten.
    »Und was unternehmen Sie da?« wollte Donna wissen.
    »Unternehmen? Nichts. Soll das Kind doch seinen Spaß

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