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Sag nichts, kuess mich

Sag nichts, kuess mich

Titel: Sag nichts, kuess mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Marton
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vielleicht liebte sie es deshalb so sehr.
    „Das hier ist mein Zuhause“, erwiderte sie kühl. „Wenn ich laufen will, dann steht es mir frei, das zu tun.“ Dio , wie albern sie sich anhörte. Warum sagte sie solch dumme Dinge? Warum waren ihre Gedanken immer so wirr, wenn sie in der Nähe dieses Mannes war?
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. Eine beeindruckend breite Brust, muskulös und braun gebrannt, wie auch seine Arme.
    „Sicher“, sagte er tonlos. „Ich hätte vorher um Erlaubnis fragen sollen.“
    „Nein“, beeilte sie sich zu sagen, „natürlich nicht. Ich meinte nur …“ Sie hatte keine Ahnung, was sie meinte. Sie plapperte unsinniges Zeug. Hastig drehte sie sich zum Kühlschrank und holte eine Wasserflasche heraus, die sie ihm reichte. „Sie müssen durstig sein.“
    Das brachte ihr ein kleines Lächeln ein. „Danke.“
    Ihre Finger streiften sich, als er die Flasche von ihr annahm. Ein Stromstoß durchfuhr Alessia, sie lachte nervös auf.
    „Statische Elektrizität“, sagte sie.
    „Elektrizität, auf jeden Fall.“ Nick ließ sie nicht aus den Augen, drehte den Verschluss auf und setzte die Flasche an die Lippen. Ein einzelner Tropfen rann über sein Kinn, an seinem Hals hinab …
    Das Wasser würde salzig dort sein. Mit der Zungenspitze könnte sie das Salz schmecken …
    Ihr entfuhr ein erstickter Laut. Um es zu kaschieren, hüstelte sie. Nick schaute sie mit einer hochgezogenen Braue fragend an, die Wasserflasche in der Hand. Sag etwas, irgendetwas ! Aber ihr fiel ums liebe Leben nichts ein. Sie, die ihren Lebensunterhalt damit verdiente, mit Fremden zu plaudern und den Vermittler zu spielen, wusste nicht, was sie sagen sollte!
    Dafür machten ihre Augen Überstunden. Dieser Mann war schön. Sie mochte ihn nicht, aber man musste einen Mann nicht mögen, um anzuerkennen, dass er einfach umwerfend war. Er hatte den perfekten Körper. Das Sweatshirt klebte an seiner Haut, definierte jeden Muskel auf der breiten Brust und dem flachen Bauch. Schmale Hüften führten weiter zu langen, muskulösen Beinen. Und dann sein Gesicht. Es war das Gesicht eines Engels … oder eines Teufels. Markant, maskulin. Ein Mund, der den ihren mit sanfter Zärtlichkeit oder dunkler Leidenschaft in Besitz nehmen konnte …
    „… Sie und ich zusammen.“
    Alessia blinzelte. Er musterte sie unter langen dichten Wimpern hervor. Sie spürte ihre Wangen brennen. „Sie und ich … was?
    Wieder hoben sich die dunklen Brauen. „Laufen, natürlich. Was denn sonst?“
    „Nein, ich denke nicht. Ich meine …“ Ja, was meinte sie? Sie wusste es nicht. Sie stellte ihre leere Wasserflasche auf die Anrichte. „Wir sollten uns fertig machen“, sagte sie brüsk. „In einer Stunde treffen wir uns mit den Leuten meines Vaters.“
    Sie rauschte an ihm vorbei zur Küche hinaus, jeder Zoll eine Prinzessin. Doch für einen Augenblick war sie auch noch etwas anderes gewesen. Andere Frauen hatten ihn auch schon so angesehen, er wusste, was dieser Blick bedeutete.
    Nur war es ihm bisher noch nicht passiert, dass sein Körper prompt darauf reagierte. Deshalb hatte er diese dumme Bemerkung gemacht. Um die Atmosphäre zu entspannen. Denn sonst hätte er getan, was sie beide wollten.
    Er hätte sie an sich gerissen und seinen Mund auf ihre Lippen gepresst. Hätte ihren erdigen Duft nach Frau und Schweiß eingeatmet. Hätte sie auf die Anrichte gehoben und ihren Hals liebkost, die Spitzen ihrer Brust durch das nasse T-Shirt gereizt, wäre mit seiner Hand zwischen ihre Schenkel gefahren und hätte mit den Fingern ihre feuchte Hitze erkundet. Denn ja, sie war heiß und willig und sehnte sich danach, von ihm in Besitz genommen zu werden …
    Nick erschauerte.
    Er sah Alessia nach, wie sie den Korridor entlanglief, bis sie aus seinem Blickfeld verschwand. Dann trank er den letzten Schluck Wasser und ging in seine Suite, um die längste und kälteste Dusche seines Lebens zu nehmen.
    Es half nicht.
    Nach zehn Minuten drehte Nick das Wasser ab, und noch immer kreisten seine Gedanken allein um das, was in der Küche passiert war – oder besser, was in der Küche nicht passiert war. Und das war einfach lächerlich.
    Also gut, er würde nicht mehr an sie denken.
    Er trocknete sich ab und wählte den Aufzug, den er als seine Investmentbanker-Uniform bezeichnete – anthrazitfarbener Dreiteiler von Armani, blütenweißes Seidenhemd, dunkelrote Krawatte, goldene Manschettenknöpfe. Wenn sie Armani trug, konnte er das auch.
    Der Mann, der

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