Sag nie, nie wieder
Freundin gewesen, hätte sie niemals an der Hochzeit teilgenommen und schon gar nicht Ehrenjungfer gespielt. Hochzeiten erinnerten sie an alles, woran sie lieber nicht dachte.
Gerade erst war sie darüber hinweg, morgens aufzuwachen und das unbenutzte Kopfkissen neben sich an die Brust zu drücken. Sie stürzte auch nicht mehr bei jedem Klingeln sofort ans Telefon. Sogar Thomas' Foto hatte sie auf den Dachboden verbannt und ihr Haus umgeräumt, um bloß nicht an ihn erinnert zu werden.
Vor zwei Wochen hatte Thomas eine Nachricht auf ihrem Anrufbeantworter hinterlassen, letzte Woche wieder und erneut heute Morgen.
Es war schlimm genug, dass sich ihre Gefühle seither in Aufruhr befanden. Und jetzt hatte sie es auch noch mit dem sichtlich interessierten Connor McCoy zu tun ... und wollte ihn!
„Was hast du gesagt?" fragte sie atemlos, während in ihren Brüsten ein Prickeln einsetzte.
Die letzten Sonnenstrahlen fielen auf Connors Gesicht. „Zum Teufel mit den Worten. Ich küsse dich jetzt."
„Küssen?"
Unvermittelt fühlte sie Connors Finger im Haar, seinen Mund auf ihrem und seine Zunge, die gegen ihre geschlossenen Lippen drückte.
Connor McCoy küsst mich! Sie begriff es nicht, obwohl es ja geschah. Ihren letzten Cent hätte sie darauf verwettet, dass er sie am College nicht beachtet hatte. Und seit Kelli und David zusammen waren, hatte Connor sich ihr gegenüber kühl und höflich verhalten.
Doch jetzt drängte er ihre Lippen auseinander und erforschte ihren Mund. Sie bekam weiche Knie und sank gegen ihn. Es fühlte sich herrlich an, von einem Mann geküsst zu werden, der größer war als sie. Ihre Körper passten perfekt zusammen, und sie brauchte sich nicht kleiner zu machen. Bei Thomas ... Bewusst verdrängte sie den Namen, weil sie sich wieder lebendig und begehrt fühlte.
Allmählich fühlte sie, wie erregt Connor war, und holte tief Atem. Er stöhnte und verwöhnte sie erneut mit seinem Kuss.
Seufzend klammerte sie sich an ihn, während er sich gegen den Baum lehnte. Die tief hängenden Zweige verbargen sie vor neugierigen Blicken, Dunkelheit senkte sich über das duftendes Versteck.
Woher hätte sie wissen sollen, dass der stets zurückhaltende Connor McCoy so atemberaubend küsste? Und wie hätte sie ahnen sollen, dass sie nach der letzten gescheiterten Beziehung so heftig auf einen Mann reagieren würde?
Kräftige Hände hielten sie fest und bereiteten sie auf intimere Berührungen vor. So zeigte ein Mann einer Frau, was er wollte.
Es war auch eine Warnung, sich zurückzuziehen, falls sie nicht wollte, dass es weiterging.
Genau das sollte sie tun. Sich zurückziehen. Trotzdem tat sie es nicht, sondern bog sich ihm sogar noch entgegen, um ihm zu zeigen, was sie wollte.
Er nahm die Einladung an.
Bronte erbebte, als er die Hand auf ihre Brust legte und die empfindliche Knospe reizte. Heftige Begierde erwachte in ihr, die ihr den Atem raubte. Seine Finger berührten ihre nackte Haut, als er die Hand in den Ausschnitt schob. Bronte fühlte sich einem Höhepunkt nahe, und dabei hatten sie doch gar nichts getan.
Noch nicht.
Sie hob ihm die Brust entgegen. Connor spreizte die Beine und zog Bronte zwischen seine Schenkel. Ihr schwindelte, als sie spürte, wie groß und drängend sein Verlange war.
Als Connor den Kuss beendete, rang sie nach Atem, lehnte sich an den Baumstamm und hielt sich daran fest.
„Langsam", murmelte Connor und zog sich ein Stück zurück.
„Ich glaube es nicht", sagte sie kopfschüttelnd. „Ich meine, was da eben passiert ist, das ergibt doch keinen Sinn."
Er lachte leise. „Ich kann es dir auch nicht erklären." Behutsam strich er über ihre Wange. „Bist du mit jemandem zusammen?"
„Nein, und du?"
„Nein, und ich will das auch nicht."
„Gut, ich will das nämlich auch nicht."
Was sollte sie jetzt machen? So tun, als hätte der Kuss nicht stattgefunden? Das wäre albern gewesen. Nach einem wirklich heißen Kuss hatte sie sich noch nie spröde und unnahbar gegeben. Damit würde sie erst gar nicht anfangen.
Sie hörte einen Signalton, gleich darauf noch ein Mal. Sie griff nach ihrer Handtasche, doch dann fiel ihr ein, dass sie ihr Handy auf Vibrationsalarm gestellt hatte. Es wirkte doch recht störend, wenn während einer Trauung ein Telefon klingelte.
Connor holte sein Handy aus dem Smoking. „McCoy", sagte er und ging ein paar Schritte.
Noch während Bronte seinen breiten Rücken und das gut geschnittene Haar betrachtete, begann das Handy in ihrer
Weitere Kostenlose Bücher