Sag niemals nie
etwas.
Serena zündete eine Merit Ultra
Light an, machte einen Zug und schob sie Blair zwischen die Lippen. Dann griff
sie entschlossen zum Telefon, klemmte sich den Hörer zwischen Kinn und Schulter
und bestellte die Speisekarte rauf und runter, während sie gleichzeitig begann,
Blairs Rücken zu massieren.
Vielleicht hatten manche Leute keinen Spaß im Leben,
aber Serena würde dafür sorgen, dass ihnen der Spaß nie verging.
gleich
nebenan wird dem luxus gefrönt
Nur zwei Türen weiter hingen Dan, Jenny und zwei
Bandmitglieder der Raves sowie eine tief gebräunte Französin in einer sogar
noch größeren Suite ab und pafften Havannas, die per Federal Express aus Kuba
geliefert worden waren. Überall im Raum lagen aufgerissene FedEx-Kar- tons mit
edlem Inhalt: Pfirsiche aus Georgia, Kerzen aus Frankreich, Wodka aus Finnland,
dunkles Starkbier aus Irland, Grissini aus Italien, Duschgel aus L.A. und ein
ganz besonders kräftiger Cheddar-Käse aus Vermont.
Als ob es irgendetwas davon in der
Stadt, in der es ALLES gibt, nicht zu kaufen gäbe.
Lloyd hatte unten beim Empfang
zusätzliche Frotteebademäntel für alle geordert. Jetzt stand Jenny im Bad und
grübelte darüber nach, wo sie ihre Jeans und ihr T-Shirt deponieren sollte.
Sie genierte sich ein bisschen für ihren BH, der immer wieder hervorblitzte,
weil der Bademantel vorne so blöd aufklaffte. Schließlich beschloss sie, ihre
Sachen in die gold-weiß lackierte Frisierkommode unter dem Waschbecken zu
stopfen, und zog den Gürtel des Bademantels so straff sie konnte, bevor sie
wieder in die Suite trat.
»Hier nimm. Die Pfirsiche sind
echt fuckin' lecker«, sagte Damian, der plötzlich mit einem irrsinnig süßen, irischen
Akzent sprach. Er zog einen perfekt gereiften Pfirsich aus dem Karton und hielt
ihn ihr hin. Damian hatte seinen Bademantel schon an, und Jenny fragte sich unwillkürlich,
ob er darunter noch seine Unterhose trug. Bei diesem Gedanken färbten sich ihre
Wangen knallrot und der Bademantel klaffte prompt wieder auseinander. Damian
klopfte auf ein Kissen des mit goldenem Damast bezogenen Zweisitzers, auf dem
er saß. »Na komm, iss einen bloody Pfirsich und dann spielen wir >Terminator< und
du machst mich so richtig fuckin' fertig.«
Jenny warf einen zweifelnden
Blick auf die Auswahl von PlayStation-Spielen, die auf dem Couchtisch lagen.
Ihn fertig machen? Sie hatte in ihrem ganzen Leben noch kein Ballerspiel
gespielt.
»Oder möchtest du etwas ganz
Feines, vielleicht ein krasses italienisches Grissino?«, fragte Lloyd, der
gegenüber auf der Couch saß. Er nahm zwei Brotsticks und trommelte auf seinen
Knien. »Die schmecken genial mit Bier. Hier, einfach dippen...«, er tauchte
einen Brotstick in eine Flasche mit irischem Bier, »...und knabbern.« Wie Damian
eben klopfte er auf das Kissen neben sich. »Versuch s mal.«
Unfähig zu entscheiden, welchen
der beiden Jungs sie süßer fand, schnitt sich Jenny eine winzige Scheibe von
dem Riesenlaib Cheddar auf dem Couchtisch ab und setzte sich damit auf den
Boden. Monique saß auch auf dem Teppich, paffte eine Selbstgedrehte, blätterte
in einer französischen Modezeitschrift und guckte gelangweilt, weil Dan ins
Bad gegangen war, um zu duschen und seinen Bademantel anzuziehen.
»Oh, lä, lä, jetzt isch weiß, wer du
bist!«, quietschte Monique plötzlich und aschte vor lauter Aufregung auf den
Teppich. »Du bist das Model in
dies efantastique Magazin - W, oui? Isch liebe die photo. Und diese blonde Mädschen. Ah,
sie ist so schön, non?«
»Na ja, du bist ja sogar noch
hübscher«, sagte Jenny schüchtern, aber entzückt darüber, erkannt worden zu
sein. Sie hätte auch gern so einen coolen französischen Akzent wie Monique.
Dadurch hörte sich alles gleich viel interessanter an.
Dan kam mit seinem
zusammengeknüllten Rapper-Outfit unter dem Arm aus dem Badezimmer geschlichen.
Nachdem er sich gründlich ausgekotzt hatte und wieder einigermaßen nüchtern
war, verspürte er größte Lust, die Scheißklamotten aus dem Fenster zu
schmeißen.
»Dan, my man, du hast uns gar nicht gesagt,
dass deine Schwester ein fuckin' Fotomodel ist«, beschwerte sich Damian.
»Und sie muss pretty fuckin' berühmt sein, wenn sogar diese bloody cunt Monique beeindruckt ist«, rief
Lloyd.
Gib Jungs ein starkes irisches
Bier und sofort haben sie einen starken irischen Akzent.
Dan schämte sich immer noch so
für seinen Auftritt, dass er seine Bandkollegen kaum anschauen konnte. »Ja
stimmt, sie hat ein
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