auf
und ging auf Dans Tisch zu. »Ich bin ja selbst ein kleiner Baves- Fan«, gestand
sie ihm mit leicht geröteten Wangen. »Und was ich schon die ganze Zeit wissen
will...«, sie blieb stehen, legte die Handflächen auf seinen Tisch und beugte
sich so weit vor, dass er überdeutlich den Bagel mit Frühlingsquark riechen
konnte, den sie anscheinend zum Frühstück gegessen hatte, »...ist eigentlich
was dran an dem Gerücht, dass Damian seine Jugendliebe geheiratet hat?
Irgendeine Französin?«, fragte sie laut und offensichtlich im Glauben, es wäre
total cool, dass sie als Lehrerin sich für eine Band wie die Baves
interessierte.
Dans Hände wurden feucht, und
er griff automatisch Schutz suchend nach den filterlosen Camel, die hinten in
seiner Jeans steckten. Gab es an der Biverside keine Vorschriften, dass
Lehrerinnen Schüler nicht belästigen durften?
Noch zwei Minuten, dann war die
Stunde zu Ende. Die übrigen Kursteilnehmer packten langsam ihre Bücher zusammen
und schlössen ihre Rucksäcke und Taschen möglichst geräuschlos, während sie
gespannt warteten, ob und wie Dan Ms Solomons Frage beantworten würde.
Der Minutenzeiger der Uhr über
der Tafel sprang vorwärts und draußen erwachte der Gang zum Leben. Dan stand
auf, schob sich an seiner neugierigen Lehrerin vorbei und hastete zur Tür.
Vom Gong gerettet.
endlich mal
eine mail, die man beantworten kann
Als Serena am Nachmittag im
Computerraum der Schule saß, war sie einen Moment lang versucht, dem melodramatischen
Maler von der Brown, den promigeilen Verbindungsschwestern aus Princeton und
dem liebeskranken Macho aus Harvard auf ihre nervigen Mails zu antworten und
ihnen mit den besten Wünschen für ihr weiteres Leben mitzuteilen, dass sie von
nun an Yale-Studentin sei und in Ruhe gelassen werden wollte. Stattdessen
löschte sie ihre Mails ein für alle Mal aus dem Papierkorb. In der Mittagspause
hatte sie es tatsächlich geschafft, Yale die Anzahlung zu überweisen. Es war
eine unglaubliche Erleichterung, endlich einen Entschluss gefasst zu haben -
auch wenn sie ihrer allerbesten Freundin noch nichts davon sagen konnte. Beim
Überfliegen der restlichen Mails im Postfach stieß sie auf eine mit einem ihr
unbekannten Absender.
An:
[email protected] Von: dpolk@rave r.net
soso, wir beide sind also ein paar, finde ich
schmeichelhaft, das einzige prob ist, dass wir uns noch nicht kennen gelernt
haben, ein paar freunde treffen sich am freitag bei mir zu hause im village.
hast du auch lust?
damian
Serena kicherte und erhob sich
halb vom Stuhl, um den Computerraum nach Blairs dunklem, glänzendem Kopf
abzusuchen. Aber die tippte gerade konzentriert etwas in ihren Computer ein und
bemerkte ihr Winken nicht. Als Mr Schneider, der superstrenge Computeradministrator
mit den deformierten Nasenlöchern, ihr einen empörten Blick zuwarf, setzte
sich Serena wieder. Sie hatte den Leadgitarristen der Raves auf Vanessas Party
gesehen und fand, dass er wirklich genial aussah und sehr talentiert war, aber
sie hatte sich nie mit ihm unterhalten - wäre es nicht irre, wenn sie sich
tatsächlich ineinander verlieben und das, was bisher nur ein Gerücht war, wahr
machen würden?
Hm, hatte sie nicht gerade
beschlossen, sich zusammenzureißen, vernünftig zu sein und sich ab Herbst mit
ganzem Einsatz ihrem Studium zu widmen? ... Ach was, sagte sie sich, bis zum
Herbst war es noch lang hin, und das restliche Schuljahr stand unter dem
Motto: »Fun - Fun - Fun!« Vielleicht änderte sie ihren Entschluss ja auch noch,
zog ihre Zusage zurück, wurde Groupie und begleitete die Raves die nächsten
fünf Jahre auf Tour!
Und dabei war sie vor ein paar
Minuten noch so zufrieden mit sich gewesen, weil sie sich endlich zu einer Entscheidung
durchgerungen hatte.
Sie knabberte nachdenklich an
ihren Nägeln, klickte dann entschlossen das Antwortfenster auf und tippte mit
dem abgekauten und nur noch teilweise rosa lackierten Nagel ihres Zeigefingers
drei Buchstaben ein. Y-E-P.
ein ganz
und gar unwahrscheinliches paar
Blair durchstreifte die Weiten
des Internets auf der Suche nach den sagenhaften Jimmy-Choo-Schuhen, die sie in
der neuesten Ausgabe der W entdeckt, bisher aber noch nirgendwo in ihrer Größe
gefunden hatte. Sie waren aus grüner Seide und hinten von Hand mit lauter
winzig kleinen Perlmuttherzen bestickt. Weltweit waren insgesamt nur
dreihundert Paar ausgeliefert worden, aber es muss- ten doch irgendwo noch
welche in Größe