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Sag niemals nie

Sag niemals nie

Titel: Sag niemals nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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heute zum ersten Mal in der neuen Wohnung schlafen. Was
machte Vanessa, wenn sie Hunger hatte, fragte sie sich - selber kochen?
    Die beiden Mädchen gingen in
die offene Küche hinüber und sahen sich, die Hände in die Hüften gestemmt, in
der Wohnung um. Die Dekorateurin, die Blairs Mutter geholfen hatte, Yales
Kinderzimmer einzurichten, hatte ihren Malertrupp vorbeigeschickt, der
sämtliche Wände selleriegrün und taubengrau gestrichen hatte - bloß nicht zu
mädchenhaft, um Vanessas ästhetisches Empfinden nicht zu verletzen. Am
Donnerstag nach der Schule hatte Vanessa im Brooklyner Secondhandkaufhaus
Domsey's Vorhänge aus Toile de Jouy entdeckt, die sie trotz der aufgedruckten Vögel und
Palmwedel tolerieren konnte, weil sie schwarz-weiß waren. Und heute Morgen
hatte die Dekorateurin sechs modernistische Drehstühle aus Birke, einen dazu
passenden ovalen Esstisch, einen coolen niedrigen Nierentisch aus Glas von
Noguchi und zwei Sitzsäcke aus grauem Wildleder anliefern lassen, die Vanessa
und Blair mehrmals im Wohnzimmer hin und her geräumt hatten, weil es so viel
Spaß machte.
    »Ich kann selbst kaum glauben,
dass ich das sage, aber ich finde es gut«, gab Vanessa zu.
    »Im Ernst?«, fragte Blair
skeptisch. Die Veränderung war ganz schön drastisch, und es hätte sie nicht
überrascht, wenn Vanessa sie hochkant wieder rausgeschmissen hätte, noch bevor
sie ihre Louis-Vuitton-Koffer ausgepackt hatte.
    »Wir könnten ein Essen mit
vielen Leuten machen«, überlegte Vanessa laut. Sie ging zum Esstisch hinüber
und rückte die Stühle gerade. »Ich hab nur niemanden, den ich einladen könnte.«
    Blair Waldorf war eine
begnadete Party-Organisatorin. Kleine, schicke Boheme-Dinnerpartys in Brooklyn
stellten für sie gar kein Problem dar.
    Sie zog das Handy aus der
Tasche ihrer James-Jeans und tippte Serenas Kurzwahlnummer ein. »Falls du dich
mit deinem Rockstar-Freund nicht schon im Bett wälzt... hättet ihr Lust, zum
Abendessen in meine neue Wohnung zu kommen?«
    »Bin schon unterwegs«, sagte
Serena. »Aber es tut mir Leid, dich enttäuschen zu müssen, ich komme allein.«
    Der Nächste war Stan 5.
»Endlich rufst du an!«, freute er sich.
    Zuletzt rief Blair ihren
Stiefbruder Aaron an. »Was gibt es denn?«, fragte er besorgt. »Soll ich Tempeh
mitbringen?«
    Uber das Menü hatte sich Blair
noch gar keine Gedanken gemacht. »Wir lassen uns was von Nobu liefern.« Sie
legte eine Hand auf die Muschel. »Gibt es bei euch in Brooklyn ein Nobu?«
    Vanessa wedelte mit der Karte
eines Lieferservices, und Blair sah, dass es eine »Cheeseless Paradise Pizza«
gab. »Keine Angst«, sagte sie. »Für dich ist gesorgt.«
    »Wie ist diese Vanessa denn?«,
fragte er neugierig.
    Blair grinste listig. »Das
wirst du schon sehen.«

 
    I
wird fallen gelassen wie eine heiße pomme de terre
     
    »Hallo?«, drang Lexies Stimme
aus Nates Haussprechanlage. »Kann ich raufkommen?«
    Nate hatte sich die ganze Woche
mit der Bong in seinem Zimmer vergraben, auf der Xbox »Grand Theft Auto San
Andreas« gespielt und keine Besucher empfangen außer Jeremy, Anthony und Charlie,
die dann und wann vorbeigeschaut hatten, um seinen Grasvorrat aufzufüllen und
ihn schulisch auf dem Laufenden zu halten. Das ganze nur von ihm bewohnte
Stockwerk stank nach vergammelten, halb aufgegessenen Burritos, ausgelaufenem
Bongwasser und Pizza-Kräckern - nicht dass irgendwer da gewesen wäre, der es
hätte riechen können. Nachdem seine Eltern ihm Hausarrest verordnet hatten,
waren sie auf der Charlotte den Hudson hinaufgesegelt, um liebe Bekannte in
Kingston zu besuchen und dadurch gleichzeitig sicherzustellen, dass Nate die
Jacht vor dem großen Benefiz-Segel- törn nicht noch einmal entführte. Ach,
hätte er es sich mit Blair doch bloß nicht verdorben, dann hätten sie jetzt das
ganze Haus für sich gehabt und es bei Bedarf sogar auf dem Flügel im Wohnzimmer
treiben können.
    Naja.
    »Ich bin krank«, schwindelte er
über Lautsprecher. »Sogar richtig schlimm ansteckend. Ich war auch die ganze
Woche nicht in der Schule.«
    »Das ist okay. Ich bin auch
krank!«, gab Lexie gut gelaunt zurück. Sie hustete, um zu demonstrieren, wie
krank sie war. »Wir können Bazillen austauschen.«
    Was für ein Spaß!
    Nate hatte gerade eine fette
Stretchlimousine gekapert, als Lexie klingelte und ihn ablenkte, und jetzt
hatten ihn die Cops am Arsch.
    Er kickte das Gamepad mit einem
Fußtritt quer durchs Zimmer und fuhr mit der Zunge über seine vom

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