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Sag niemals nie

Sag niemals nie

Titel: Sag niemals nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Benefizveranstaltungen, z.
B. eine Les-Best-Moden- schau zugunsten der Wildpferde von Chincoteague, bei
der die Tri-Delt-Mädels - also wir - als Models laufen könnten. Und das Beste
ist, dass dir die stressige Aufnahmeprozedur erspart bleiben wird. Gratuliere,
Serena, du bist schon jetzt eine Tri-Delt- Schwester! Das Einzige, was du jetzt
noch machen musst, ist Anfang August hier in Princeton vorbeizukommen, um dir
ein schönes Zimmer bei uns im Wohnheim zu sichern.
    Wir freuen uns schon
total auf dich! Dicker Knutscher!
    Deine
Schwester Sheri
    Serena las die Mail ein zweites
Mal, klickte das Mailprogramm zu und starrte geschockt auf den leeren Bildschirm.
Von Ehrgeiz zerfressene Verbindungsschwestem waren so ungefähr das
Abstoßendste, was sie sich vorstellen konnte, und außerdem... galt Princeton
nicht als Universität für
    Intellektuelle ? Sie griff reflexartig zum
Telefon, um Blair anzurufen, warf es dann aber wieder hin, als ihr klar wurde,
dass Jennifer ja da war. Die Kleine war ja ganz niedlich - aber musste sie
nicht irgendwann auch mal Hausaufgaben machen oder ins Kino oder so?
    Seht ihr: Selbst Göttinnen
haben manchmal fiese Gedanken.
    Jenny ahnte, dass Serena sie
gleich rauswerfen würde, rückte die extrabreiten Träger ihres Stütz-BHs zurecht
und rutschte vom Bett. »Mein Bruder Dan singt ja jetzt bei den Raves«, erzählte
sie. »Morgen hat er sein erstes richtiges Konzert. Wenn du kommen willst, kann
ich dich gern auf die VIP-Gästeliste setzen lassen.«
    Jenny wusste nicht einmal, ob
es überhaupt eine VIP- Gästeliste gab. Sie wusste nur, dass sie als Dans
Schwester kostenlos reinkam. Seit Dan in einer Band sang, deren Album aktuell
auf Platz eins der Ostküsten-Charts stand, hielt er sich für den totalen Star,
aber wenn sie in Begleitung von Serena auf dem Konzert aufkreuzte - zwei atemberaubende
Models im Les-Best-Partnerlook würde sie ihn haushoch ausstechen. Ha!
    Serena runzelte die Stirn. Sie
wäre gern aufs Raves-Kon- zert gegangen, wirklich, nur hatte sie leider schon
ihren Eltern versprochen, mit ihnen zu irgendeiner Kennenlernparty für
künftige Yale-Studenten zu gehen. Da konnte sie die beiden schlecht allein
hinschicken.
    »Ich glaub, ich kann nicht«,
sagte sie bedauernd. »Ich muss zu so einer Yale-Veranstaltung. Aber wenn ich
mich früher absetzen kann, versuche ich noch zu kommen.«
    Jenny nickte enttäuscht und
verstaute die W in ihrer Gap-Umhängetasche. Dabei hatte sie sich schon ausgemalt, wie sie und
Serena in dem Club auf der Lower East Side ihren großen Auftritt haben würden.
Wer waren schon die Raves? Rockstars, ganz toll. Sie und Serena waren Su-
permodels. Naja, Serena zumindest. Die hätten vielleicht Augen gemacht.
    Jetzt musste sie sich wohl damit zufrieden geben, die
kleine Schwester des Sängers zu sein.
    Als würde ihr das jemals reichen.

 
    raver mit
kleiner identitätskrise greift zur klinge
     
    »Schlag mich auf wie ein Ei!«
    Daniel Humphrey stand in seinem
Zimmer, betrachtete sich finster im Spiegel und nahm einen langen Zug von seiner
halb aufgerauchten Camel. Eine schwächliche Lusche mit dünner Stimme in
ausgewaschener beiger Kordhose und braunem Gap-T-Shirt. Nicht gerade Rock 'n'
Roll.
    »Schlag mich auf wie ein Eil«, wimmerte er noch einmal und
versuchte, selbstmordgefährdet, anarchisch und abartig cool zugleich zu wirken.
Das Dumme war bloß, dass seine Stimme in den höheren Lagen immer brach und zu
einem heiseren Flüstern verkam und dass sein Gesicht sanft, jung und absolut
unbedrohlich aussah.
    Dan rieb sich das knochige Kinn
und überlegte, ob er sich ein kleines Ziegenbärtchen zulegen sollte. Vanessa
hatte jede Form von Gesichtsbehaarung immer strikt abgelehnt, aber was sie gut
fand oder nicht, spielte jetzt keine Rolle mehr. Sie waren nicht mehr zusammen.
    Vor fast zwei Wochen war Dan
auf der Party zu ihrem achtzehnten Geburtstag in Williamsburg von der ultra-an-
gesagten Indieband The Raves entdeckt worden. Wobei eigentlich weniger er als
vielmehr seine Gedichte entdeckt worden waren. Dan war erst ein paar Tage
vorher bei Vanessa eingezogen, weil er damals noch davon ausgegangen war, ab
Herbst gemeinsam mit ihr an der NYU zu studieren und glücklich und zufrieden
bis an ihr Lebensende zusammenzubleiben. Doch dann hatte sich ihre Beziehung
rapide verschlechtert.
    Noch depressiver gestimmt als
sonst, hatte Dan die Party in einer Ecke am Boden hockend verbracht, wo er sich
mit Grey-Goose-Wodka direkt aus der Flasche die Kante gegeben

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