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Sag niemals STIRB

Sag niemals STIRB

Titel: Sag niemals STIRB Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tess Gerritsen
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Ihre Körper pressten sich so fest aneinander, dass sich ihre Fieberhitze durch die nassen Kleider hindurch mischte.
    Er tastete bereits nach den Knöpfen ihrer Bluse. Sie bebte, als die Bluse herunterglitt und Regen an ihren nackten Schultern hinunterlief. Dann schloss sich die Wärme seiner Hand um ihre Brust, und sie schauderte nicht vor Kälte, sondern Verlangen.
    Gemeinsam taumelten sie in die Dunkelheit der Hütte. Jetzt zerrten sie verzweifelt an den Kleidern des anderen und schleuderten nasse Kleidungsstücke einfach beiseite. Als sie einander endlich ohne Barrieren, ohne Deckung gegenüberstanden, hob er ihr Gesicht an und drückte seine Lippen sanft auf ihren Mund. Kein Kuss war jemals so direkt in ihre Seele eingedrungen. Die Dunkelheit drehte sich um sie herum, die Erde gab nach. Sie ließ sich von ihm auf die Pritsche legen und fühlte, wie das Moskitonetz um sie herum wisperte.
    Wie Liebe in den Wolken, dachte sie, als sich weißer Stoff über ihnen bauschte. Dann schloss sie die Augen und verlor jegliches Gefühl dafür, wo sie war. Es gab nur noch das Hämmern des Regens und die magische Berührung von Guys Händen, von seinen Lippen. Es war so lange her, dass ein Mann sie geliebt hatte, so lange, seit sie sich dieser Lust ausgesetzt hatte. Diesem Schmerz. Und es würde Schmerz geben, wenn es vorüber war, wenn Guy aus ihrem Leben verschwunden war. Bei einem Mann wie ihm war das Ende unvermeidlich.
    Sie ignorierte diese warnenden Stimmen. Sie war schon zu weit getrieben, um gerettet zu werden. Sie zog ihn auf sich herunter und flüsterte: „Jetzt, bitte.“
    Er kämpfte bereits gegen sein eigenes Verlangen,gegen sein eigenes Drängen. Ihre ruhige Bitte zerschnitt den letzten Faden seiner Beherrschung.
    „Ich gebe auf“, stöhnte er, packte ihre Hände, hielt ihre Arme über ihrem Kopf fest, nahm sie als seine willige Gefangene unter sich.
    Seine Härte füllte sie so vollständig aus, dass sie vor Erstaunen den Atem anhielt. Doch ihre Überraschung ging schnell in Lust über. Sie bewegte sich jetzt ihm entgegen, er bewegte sich ihr entgegen, und gemeinsam trieben sie diese herrliche Pein zu neuen Höhen der Qual.
    Die Welt wich zurück. Die Nacht war von Nebel und Magie erfüllt. Sie brachten sich gegenseitig an den Abgrund, verharrten da zwischen Lust und Folter, wollten sich nicht dem Unvermeidlichen ausliefern. Dann fügten sich den Dschungellauten des trommelnden Regens und der stöhnenden Bäume ihre Schreie hinzu, als sie über die Kante hinausstürzten.
    Selbst als Willy zur Erde zurückfiel, trieb sie noch immer dahin. In der Dunkelheit über ihr bauschte sich das Netz wie Fallschirmseide, die durch den leeren Raum sank.
    Sie brauchten nicht zu sprechen. Es genügte ganz einfach, mit verschlungenen Gliedmaßen dazuliegen und auf den Rhythmus der Nacht zu lauschen.
    Sachte strich Guy eine Locke ihres zerzausten Haars von ihrer Wange. „Warum hast du das gesagt?“, fragte er.
    „Was gesagt?“
    „Dass ich fort sein würde. Dass ich dich danach verlassen würde.“
    Sie zog sich zurück und rollte sich auf den Rücken. „Weil du es tun wirst.“
    „Willst du es denn?“
    Sie antwortete nicht. Welchen Unterschied machte es schon, wenn sie ihre Seele entblößte? Und wollte er wirklich die Wahrheit hören? Dass sie nach dieser Nacht wahrscheinlich alles tun würde, um ihn zu behalten und dazu zu bringen, sie zu lieben?
    „Willy?“
    Sie wandte sich ab. „Warum sprechen wir darüber?“
    „Weil ich darüber sprechen will.“
    „Nun, ich will es nicht.“ Sie setzte sich auf und zog schützend ihre Knie gegen ihre Brust. „Es hilft niemandem, dieses ganze Gebrabbel darüber, was als Nächstes kommt. Das habe ich schon alles durchgemacht.“
    „Du vertraust Männern wirklich nicht, oder?“
    Sie lachte. „Sollte ich?“
    „Und alles nur, weil dein Vater von dirweggegangen ist? Oder war es etwas anderes? Eine schlimme Liebesaffäre?“, wollte er von ihr wissen.
    „Man könnte sagen, alles zusammen.“
    „Verstehe.“ Eine lange Stille trat ein. Willy erschauerte, als seine Hand ihren nackten Rücken streichelte. „Wer hat dich noch verlassen? Außer deinem Vater?“
    „Nur ein Mann, den ich liebte. Jemand, der sagte, dass er mich über alles liebt.“
    „Und er hat dich nicht geliebt.“
    „Oh, ich nehme an, auf seine Art hat er es getan.“ Sie zuckte die Schultern. „Nicht gerade auf eine sehr dauerhafte Art.“
    „Wenn es nur vorübergehend ist, dann ist es keine

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