Sag niemals STIRB
Schulter. „Vor allem“, antwortete er und betrat den Dschungel.
Der Fußweg führte in eine schattige Welt von dreißig Meter hohen Bäumen und verflochtenen Schlingpflanzen. Die Gerüche von verfaulender Vegetation und Schlamm waren nur zu vertraut. „Der ganze verdammte Dschungel riecht nach Tod“, pflegten die Gls zu sagen. Guy fühlte, wie sein Gang sich zu einem lautlosen Gleiten wandelte, wie seine Reflexe auf vollen Touren anliefen.
Er hörte das Dorf, bevor er es sah. Irgendwo tief im Wald lachten Kinder. Und dann hörte er Wasser fließen und ein Baby schreien.
Andersen ging voran, und als sich der letzteVorhang aus Zweigen teilte, sah Guy unter hoch aufragenden Bäumen den Kreis der Hütten. Auf der zentralen Fläche traten Kinder einen Kieselstein mit ihren Füßen hin und her. Sie erstarrten, als Guy und Anderson aus dem Wald traten. Eines der Mädchen stieß einen Schrei aus. Sofort kamen ein Dutzend Erwachsene aus den Hütten. Schweigend betrachteten alle Guy.
Dann erschien in der Tür einer Hütte eine vertraute Gestalt. Als Willy auf Guy zuging, verspürte er plötzlich das Verlangen, sie auf der Stelle zu küssen, vor dem ganzen Dorf, der ganzen Welt. Aber er konnte sich nicht bewegen. Er konnte nur in ihr lächelndes Gesicht blicken.
„Ich habe ihn gefunden“, sagte Willy.
Er schüttelte den Kopf. „Was?“
„Meinen Vater. Er ist hier.“
Guy drehte sich um und sah, dass noch jemand aus der Hütte getreten war. Ein Mann ohne Ohren, ohne Augenbrauen. Die erschreckende Erscheinung streckte die Hand aus. Eine Fingerspitze fehlte.
William Maitland lächelte. „Willkommen in Na Co, Mr. Barnard.“
Dr. Andersens Jeep war trotz der Tarnung leicht zu finden. Wie gut, dass Siang den Spuren im Schlammso leicht folgen konnte. Er ging ein Stück in den Dschungel, fand den Weg und die Fußspuren. Das Dorf Na Co musste noch ein Stück weiter sein.
Er kehrte zu der Limousine zurück. „Da ist ein Weg zu einem Dorf.“
„Ist es der richtige Weg?“, fragte der Mann.
Siang zuckte die Schultern. „In diesen Bergen gibt es viele Dörfer, aber der Jeep gehört Dr. Andersen.“
„Dann ist es das richtige Dorf.“ Der Mann lehnte sich zufrieden zurück. „Ich will unsere Leute heute Nacht hier haben.“
Das Söldnerteam wartete schon seit zwei Tagen auf das Signal. Fünfzehn Mann hatten sich in Thailand versammelt, ausgerüstet mit den raffiniertesten Waffen.
„Sagen Sie ihnen, wir brauchen auch die Hunde“, sagte der Mann. „Zum Aufräumen. Das ganze Dorf verschwindet.“
Siang stockte. „Die Kinder?“
„Man sollte keine Waisenkinder zurücklassen.“
Das störte Siang ein wenig, aber er sagte nichts.
„Gibt es ein Funkgerät im Jeep?“, fragte der Mann.
„Ja“, sagte Siang.
„Reißen Sie es heraus.“
„Andersen wird sehen …“
„Andersen wird nichts sehen.“
Siang nickte verstehend.
„Begreift sie die Gefahr?“, fragte Maitland.
„Ich weiß nicht.“ Guy stand in der Tür und sah den Dorfkindern zu, die Willy bedrängten. Er drehte sich um und betrachtete die Ansammlung von Narben, die Bill Maitlands Gesicht bildeten. „Ich weiß nicht, ob ich selbst die Gefahr begreife.“
„Sie sagte, es wären einige Dinge passiert.“
„Dinge? Links und rechts von uns purzelten die Leichen. Wir wurden verfolgt.“
„Von wem?“
„Polizei. Vielleicht auch von anderen.“
„CIA?“
„Ich weiß nicht, sie haben sich nicht vorgestellt.“
Maitland ging plötzlich aufgeregt in der Hütte hin und her. „Wenn sie euch hierher gefolgt sind …“
„Vor wem verstecken Sie sich?“
„Vor allen.“
„Das schränkt die Auswahl beträchtlich ein.“ Guy betrachtete Maitland. „Zwanzig Jahre sind vergangen, und Sie haben noch immer Angst. Warum? Was haben Sie gemacht?“
„Ich habe nur Flugzeuge geflogen.“
„Was hattet ihr geladen? Drogen? Waffen?“
„Manchmal.“
„Was denn nun?“
„Beides, sowohl Drogen als auch Waffen.“
Guys Stimme wurde hart. „Und welche Seite hat die Sendung erhalten?“, wollte er wissen.
Maitland warf ihm einen scharfen Blick zu. „Ich habe nie Geschäfte mit dem Feind gemacht! Ich habe nur Befehle ausgeführt!“
„Wie lauteten die Befehle auf diesem letzten Flug?“
„Wir sollten einen Passagier absetzen.“
„Interessante Fracht. Wer war er?“
„Sein Name tauchte nicht auf. Ich hielt ihn für einen laotischen VIP. Aber er war zum Sterben bestimmt.“ Er schluckte. „Es war nicht das feindliche Feuer, das
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