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Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Palast, wo sich jeder über meine Rückkehr zu freuen schien. Nach kurzer Zeit servierte man uns in einem kleinen Privatzimmer ein opulentes Mahl. Melow die Geschmeidige, die ihr Leben der Sorge um Delia gewidmet hatte, so wie sich ihre beiden Kinder um meine ältesten Zwillinge kümmerten, schlenderte in das Zimmer und verzog ihr furchteinflößendes Maul zu einem Willkommenslächeln.
    Wir tranken Tee und aßen Miscils und andere Nachspeisen und Früchte aller Art, auch die allgegenwärtigen Palines.
    »Und dieser neue Glaube soll eine ernste Gefahr darstellen?«
    »Ich würde sagen, eine sehr ernste Gefahr. Einfachen Leuten einzureden, daß sie alles haben können, sofort und auf der Stelle, das ist Torheit! Bei Zair! Könnte ich mir auf der Stelle alle Wünsche erfüllen ...« Ich hielt inne. Ich besaß doch bereits so viel. War ich gierig geworden?
    Delia hatte mir die Neuigkeiten über unsere Kinder mitgeteilt. Sie alle waren irgendwo auf dem weiten Kregen unterwegs. Meine drei Söhne hatte ich im Kampf erlebt, und der Gedanke an sie vermittelte mir Zufriedenheit vermengt mit Sorge. Drak kümmerte sich als Ältester um meine Angelegenheiten. Zeg war ein berühmter Krozair am Binnenmeer, König von Zandikar. Jaidur war am Binnenmeer geblieben, um seine Aufnahme bei den Krozairs von Zy abzuschließen. Meine Mitgliedschaft in diesem Orden gehört zu den Dingen, die ich auf Kregen am meisten schätze. Ich hatte Pläne, die mystischen Disziplinen und Lehren der Krozairs im weiteren Sinne zu nutzen. Und die Mädchen ...? Velia lebte nicht mehr, die älteste. Wir hatten noch eine jüngere Tochter, die ebenfalls Velia hieß und deren Heranwachsen ich mit ängstlicher Freude verfolgte. Lela, Draks Zwilling, und Dayra, Jaidurs Zwillingsschwester, weilten, wie Delia mir berichtet hatte, bei den Schwestern der Rose.
    »Aber sie bereiten eine Reise nach Valkanium vor, damit sie ihren Vater zu sehen bekommen. Dazu müssen sie vorher in Vondium Station machen.«
    Ich nickte und fragte mich, warum ich trotz meines Familienglücks innerlich unzufrieden war. Vielleicht bekümmerte mich der Gedanke an die Gefahren, die Kregen drohten.
    »Sobald die Chyyan-Statue hier ist, müssen sich die Sans eingehend mit ihr beschäftigen«, sagte ich. »Diese Glaubensbewegung könnte ein neuer Angriff Hamals sein.« Und ich teilte Delia einige meiner Vermutungen mit. »Irgendwann muß ich wieder dorthin. Diese Teufel verkaufen uns noch immer minderwertige Flugboote.«
    »Oh, so oft wie früher stürzen sie nicht mehr ab. Aber die Silberkästen werden schwarz und versagen viel schneller den Dienst. Und man stellt uns überzogene Preise in Rechnung. Und ...«
    »Wenn sich nichts anderes ergibt, reise ich nach Hamal und schaffe Klarheit, und wenn ich das Geheimnis diesmal den Kehlen der Neun Gesichtslosen persönlich entreißen müßte.«
    Delia enthielt sich eines Kommentars, doch ich bemerkte ihren Gesichtsausdruck und kam mir sofort wie ein Idiot vor, wie ein hirnloser Onker. Es war grausam, so kurz nach einer langen Abwesenheit über eine neue ausgedehnte Reise zu sprechen. Ich hob die Hand und berührte sie am Arm.
    »Zuerst wollen wir die Statue öffnen und sehen, was wir finden. Dann können wir weitere Schritte besprechen.«
    Sie nahm die Worte als Entschuldigung. Und dann sagte sie: »Diesmal komme ich aber mit.«
    Ich lachte, und wir tranken frischen Tee. Dann meldete uns Panshi, der Große Kammerherr, daß das schwarze Götzenbild eingetroffen sei. So gingen wir durch die Kolonnaden und Gänge und durch den großen Saal der Statuen in Evold Scavanders Laboratorium. Die schwarze Statue stand vor der Wand, die den Fenstern gegenüberlag, und beherrschte den Raum mit einer bösen Aura. Das Geschöpf wirkte hier genauso eindrucksvoll und böse wie in dem primitiven Tempel der Fischer.
    Der alte Evold schniefte und zupfte an seinem Gewand und umsorgte die Prinzessin, der er einen Stuhl und Erfrischungen holen ließ. Delia glättete die weiten Röcke und setzte sich gelassen.
    Turko schlenderte wie eine Wildkatze herein und setzte sich leise und wachsam neben die Tür. Mein Blick fiel auf den Parierstock, den er in seinen Gürtel gesteckt hatte – ein Beutestück aus Autonne.
    Evold Scavander, der den Ehrentitel San führte – das heißt Weiser, Meister der Wissenschaften und Zauberkünste – war der klügste der weisen Männer von Valka. Sein Zauber betraf andere Gebiete als die der berühmten Zauberer von Loh, die wirkliche Magier sind,

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