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Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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übelriechenden Eingeweiden Makki-Grodnos!« brüllte ich. »Das verflixte Götzenbild!« Ich schob Delia zur Seite. »Geh zurück!«
    Dann lief ich auf das Labor zu.
    Delia blieb an meiner Seite.
    »Zurück! Wer weiß, was uns erwartet!«
    »Das will ich ja herausfinden. Warum gehst du nicht zurück?«
    Ich sparte mir den Atem.
    Im Laufen verwünschte ich mich, weil ich so dumm gewesen war, die verdammte Statue in den Palast bringen zu lassen. Ein blinder Idiot war ich! Welche Zauberkräfte hatte ich damit auf Esser Rarioch losgelassen?
    Eine Gestalt torkelte gegen mich; ich packte den alten Evold an den Armen und schüttelte ihn.
    »Sag mir alles, Evold!«
    »Mein Prinz ...«, antwortete er zitternd. »Die Augen haben wieder geleuchtet, wie du gesagt hast!« Er hustete und würgte, und ich ließ ihn los, damit er sich die tränenden Augen wischen konnte. »San Khe-Hi, er war mit seinen Vorbereitungen beinahe fertig. Aber dann war es, als hätte der Blitz eingeschlagen. Das Götzenbild brüllte los! Es gab Rauch und Flammen und ein blaugrünes Feuer, und ...«
    Er brauchte nicht weiterzusprechen. Aus der zerstörten Tür des Laboratoriums torkelte Khe-Hi-Bjanching und schlug wild auf die ihn umschwirrenden schwarzen Erscheinungen ein. Sie stürzten sich aus der Luft herab, flatterten mit tiefschwarzen Flügeln, und ihr schrilles Keckern füllte den Saal mit raschelndem Geflüster.
    Chyyans! Dutzende von winzigen Chyyans mit einer Flügelspannweite von nicht mehr als zwei Fuß wirbelten herum, stießen herab, versuchten ihre Krallen einzusetzen. Ich sah die zornigen roten Augen, die herumzuckenden Spitzen der roten Krallen. Die Schnäbel waren weit aufgesperrt. Khe-Hi stolperte und stürzte zu Boden. Ich sprang vor und zog dabei Main-Gauche und Rapier. So stand ich breitbeinig über ihm und streckte mit wirbelnden, blitzenden Klingen die flatternden Scheusale nieder.
    Sie wirkten beinahe wie Vampire, die es darauf anlegten, ihre Reißzähne in meinen Hals zu bohren und mich auszusaugen.
    Jeder schwarze Chyyan hatte vier Flügel, bedeckt mit zerzausten schwarzen Federn. Die Angriffe wurden immer heftiger, und ich spürte Stiche auf Stirn und Armen; die Wesen drängten sich um mich und bohrten mir die Krallen ins Fleisch.
    »Magier!« brüllte ich, während ich wie rasend um mich hieb. »Sprich einen Zauber! Vertreibe sie!«
    »Sie sind bereits verzaubert!« antwortete der Magier keuchend. Er versuchte zwischen meinen Knien hervorzukriechen, doch ein winziger Chyyan griff ihn an, und er zog sich aufheulend wieder zurück.
    »Na, bei Mutter Diocaster! Dann verzaubere sie eben noch einmal!«
    Ich hörte Wutgeschrei im Saal und sah Turko näherkommen, der mit seinem Parierstab um sich hieb. Delia, die selbst in ihrem zerrissenen weißen Kleid und ihrer zerzausten Frisur wunderbar aussah, hieb mit ihrem juwelenbesetzten Dolch um sich, den sie meisterhaft zu führen versteht.
    »San!« brüllte ich. »Du mußt fliehen!«
    Ich nahm den Dolch zwischen die Zähne, griff mit der linken Hand hinab und zerrte Khe-Hi am Kragen hoch. Mit der rechten schwang ich das Rapier, und ganze Wolken schwarzer Federn stoben davon.
    Ich versetzte Khe-Hi einen kräftigen Tritt in den Hintern, der ihn durch den halben Saal beförderte. Dann erreichte ich meine Delia, und mit drei Klingen vermochten wir das tödliche Netz aus Stahl zu schließen. Sie lächelte mir flüchtig zu.
    Kurze Zeit später erschien Jiktar Larghos Glendile und stürzte sich mit einem Rapier und zwei Dolchen in den Kampf; und mit der Schwanzhand führte er eine weitere Klinge. Bei einem solchen Kampf war er zwei Kämpfer wert. Andere Helfer trafen ein, und nach kurzer Zeit konnte man die Zahl der verbleibenden Chyyans schon an den Fingern abzählen.
    »Tötet nicht alle!« rief ich. »Laßt einen am Leben!«
    Es folgte eine wilde Jagd durch die Gänge und Korridore, als die Vögel zu entkommen versuchten, sie wurden aber von meinen Männern verfolgt, die mit Netzen und Säcken und anderen eilig ergriffenen Hilfsmitteln aktiv wurden. Schließlich fingen wir drei Exemplare, die wir in Säcken sicher verstauten.
    »Khe-Hi!« sagte ich streng. Er hob den Kopf. Sein zerrissener Prachtanzug sah ziemlich mitgenommen aus, doch von seiner Würde als Zauberer von Loh hatte er nichts eingebüßt.
    Wir kehrten zum Laboratorium zurück, und Khe-Hi deutete auf die Überreste des Götzenbildes. Überall im Raum waren schwarze Steinstücke verstreut. Die Fenster waren zerstört, die Tische

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