Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
ich vom Spionieren genug. Wenigstens diesen Zweig der chyyanistischen Bewegung wollten wir abhacken.
    Ich nahm aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr und sprang lautlos zur Seite.
    Mürrisch starrte ich in die Schatten. Dort stand eine undeutlich erkennbare Gestalt und sah mich an. Ich konnte das Gesicht nicht erkennen, das nur ein vager Schimmer war mit tiefen Löchern anstelle der Augen. Die Figur trug eine lange dunkle Robe und bewegte sich nicht.
    Da wußte ich Bescheid.
    Phu-Si-Yantong!
    Ja, es war mir schon öfter passiert und würde mir sicher auch wieder passieren. So wie ich die Chyyanisten bespitzelte, belauerte mich der Zauberer aus Loh.
    Irgendwo auf dem weiten Kregen hatte sich Phu-Si-Yantong in Lupu versetzt, in einen tranceähnlichen Zustand, und sein substanzloser Körper besuchte mich nun, beobachtete mich. Ich spürte den kühlen Hauch in der Luft, das Erschaudern wie von Millionen winziger Nadeln, die mir in die Haut stachen. Als ich vortrat, verschwand die Erscheinung. Kein Zweifel – die verschwommene Gestalt bewegte sich nicht. Sie verschwand von einem Lidschlag zum nächsten.
    Das Erlebnis erfüllte mich mit einer geradezu lächerlichen Wut, konnte ich doch nichts dagegen tun. Ich fluchte auf den verdammten Zauberer und seine Übeltaten, ergriff meinen Sack und meinen Bambusstab, kroch zur entgegengesetzten Seite, schaute hinaus, sah, daß alles frei war, und stieg in das ersterbende Licht des Abends hinaus.
    Ich hatte keinen direkten Beweis, daß Yantong mit den Chyyanisten zu tun hatte, obwohl Indizien darauf hindeuteten. Wenn er zu dieser Religion gehörte, dann stand mir der schlimmste Kampf bevor, den ich jemals auf Kregen hatte bestehen müssen.
    In meiner üblen Stimmung freute ich mich sogar auf die Auseinandersetzung!
    Ach, ich armer Dummkopf, Dray Prescot, Prinz der Onker!

7
     
     
    Als ich die Siedlung Dinel verließ, gingen gerade die Sonnen unter.
    Im letzten Licht, das den westlichen Horizont blutigrot überzog, ritt ich los, fluchend, weil die Bauern von Dinel mir kein besseres Reittier zu bieten hatten als diesen untersetzten vierbeinigen Hirvel. Während ich so durch die fruchtbaren Felder trabte, sagte ich mir andererseits, daß ich es schlechter hätte treffen können. Die Bauern setzten auf den Feldern Krahniks und Calsanys und gelegentlich auch Quoffas und Unggars ein, dieser Hirvel aber, der Weißhuf hieß, war immerhin ein reguläres Satteltier. Er gehörte dem Häuptling von Dinel und war einem Preysany überlegen.
    Die Frau der Schleier, Kregens vierter Mond, ging auf und verströmte rosafarbenes Licht. Ich war nicht in der Stimmung, die Pracht des kregischen Nachthimmels zu genießen. Ich mußte die Garnison in Arkadon erreichen, das Handelszentrum dieser Gegend, mußte die Soldaten alarmieren und wie der Wind mit einer Streitmacht zum Tempel von Delia zurückreiten.
    Wenn alles plangemäß verlief, würden wir die Priester der Schwarzen Federn auf frischer Tat ertappen. Ich fragte mich, was man als Götzenbild verwenden wollte. Wenn Himet der Mak Priester war, wie ich annahm, dann mußte er auf eine seiner Statuen verzichten.
    Ein länglicher schwarzer Fleck zuckte vor die goldene Scheibe der Frau der Schleier. Ein Flugboot, das soeben aufstieg. Es verschwand zwischen den Sternen.
    Stirnrunzelnd drehte ich den Kopf und blickte in die Richtung, aus der ich gekommen war. Mein Hirvel wirbelte auf dem unbefestigten Weg eine Staubwolke auf. Von Verfolgern keine Spur. Flugboote, die nachts in meiner Nähe aufsteigen, bringen mich gewöhnlich dazu, sofort zum Schwert zu greifen.
    Ich trieb Weißhuf an, und wir ritten an einem Kornfeld entlang, das auf der anderen Seite von einem dunklen Wald begrenzt war. Weißhuf sah zwar wie ein Pferd aus – er hatte nur einen runden Kopf, tassenförmige Ohren und eine ständig zuckende Schnauze –, doch ist ein Hirvel nicht sehr ausdauernd. Ich rechnete damit, daß ich bald absteigen und das Tier eine Zeitlang am Zügel führen mußte. Dunkle Gestalten tauchten am Waldrand auf.
    Sofort ließ ich den Hirvel langsamer gehen. Anstatt abzusteigen, würde ich ihn nun voraussichtlich noch mehr antreiben müssen. Aber die Unbekannten ritten Zorcas – diese herrlichen temperamentvollen Tiere. Selbst wenn Weißhuf frisch und in bester Form gewesen wäre, hätten die Zorcas ihn mühelos eingeholt.
    »Bei Zair!« sagte ich vor mich hin. »Dahinter steckt Phu-Si-Yantong, darauf wette ich!«
    Ich ritt weiter. Bei solchen Begegnungen muß man

Weitere Kostenlose Bücher