Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
sonst zugestanden hätte, nicht wahr?«
    Er zog ein Gesicht, mußte aber zugeben, daß ich recht hatte.
    Meine Aktion war fehlgeschlagen. Ich wanderte in die baufällige Ecke und beugte mich zu den taufeuchten Farnblättern hinab.
    Der Hikdar starrte mich seltsam an, die Hände auf die Griffe der Waffen gelegt, die gestiefelten Beine gespreizt. Ich richtete mich auf. In meiner Hand ruhte die Spitze der schwarzen Feder.
    »Und für mich war das alles auch nicht völlig sinnlos.«
    Dann saßen wir auf, und ich lenkte meine Zorca in Richtung Arkadon, wo ich im Laufenden Sleeth mit Rafik verabredet war.

8
     
     
    Der Schlaf mußte warten, bis er an der Reihe war. Ich war die ganze Nacht durch Delphond geritten. Wenn ich mich überhaupt fragte, warum ich an Koter Rafik Avandil dachte, so sicher im Hinblick darauf, daß der Bursche der Meinung war, er habe mir das Leben gerettet. Als einzelner Koter gegen eine ganze Bande von Rapa-Masichieri – das setzte schon einen ganz besonderen Mut voraus. So verbannte ich den Gedanken an Schlaf aus meinem Kopf und ritt zu der Schänke mit dem unschönen Namen Laufender Sleeth .
    Einen positiven Plan hatte ich. Ich wollte Rafik nach dem Flugboot befragen, das kurz vor dem Angriff der Rapas aufgestiegen war. Für mich bestand kein Zweifel daran, daß Phu-Si-Yantong mich in Lupu beobachtet und dann seine Bande auf mich gehetzt hatte. Das Flugboot hatte sie abgesetzt. Vielleicht hatte Rafik etwas gesehen, das mir weiterhalf.
    Ich behielt zwar die Gegend scharf im Auge, war aber nach wie vor fest davon überzeugt, daß der Zauberer mir nicht persönlich ans Leder wollte. Sein Plan, die Herrschaft über Kregen zu erringen und durch Marionettenherrscher auszuüben, verriet mir, daß er verrückt sein mußte. Trotzdem war er schlau und erbarmungslos. Seine Zauberkräfte gaben ihm einen Vorteil, wie er auf irdische Verhältnisse nicht übertragbar war. Die Chance, ihn zu bekämpfen, lag für mich einzig und allein im mystischen Bereich, soviel war klar. Ich mußte Khe-Hi-Bjanching als Helfer gewinnen.
    Mit diesen Gedanken stieg ich von der Zorca und band das Tier am Geländer fest. Dann zog ich mir den zerrissenen braunen Mantel um die Schultern, legte die Finger um den Bambusstock und betrat den Laufenden Sleeth .
    Das bunte Holzschild über der Tür zeigte einen rennenden Sleeth – die mächtigen Beine nach hinten ausgestreckt, die lächerlich kurzen Vorderklauen gekrümmt, der Dinosaurier-Kopf ausgestreckt, die gespaltene Zunge heraushängend. Das Lokal selbst war ziemlich herausgeputzt. Geschwärzte alte Balken waren bemalt worden. Bunte Bilder füllten alle Ecken. Anstatt Bier aus Fässern oder Flaschen tranken die Gäste Parclear oder Sazz aus winzigen Glaskelchen. Küchendüfte verrieten mir, daß das überfeine Essen, das hier serviert wurde, der übliche modische Unsinn war und einen Mann nicht dauerhaft ernähren konnte. Na ja, aber es gibt nun mal verschiedene Geschmäcker.
    Kleine runde Tische auf dünnen Beinen, elegante Stühle mit bestickten Bezügen, Blumen in großen Keramiktöpfen – dies erzeugte den Eindruck, daß Larghos, der Wirt, Geschmack besaß und durchaus fähig war, seine provinziellen Gäste davon zu überzeugen, daß sie nach der neuesten Hauptstadt-Mode bedient wurden.
    Bitte, ich habe nichts gegen die vornehmen Sitten, doch wenn sie zum Selbstzweck für dümmliche Angeber werden, bleibt dem normalen Mann nichts weiter übrig, als sich schaudernd abzuwenden.
    Nun, was mir im Laufenden Sleeth passierte, kann ich eigentlich nicht Larghos anlasten, dem Eigentümer und Wirt. Immerhin war ich ein unrasierter, schlecht gekleideter Bursche, der da plötzlich in das vornehme Etablissement stolperte und seinen schmutzigen Beutel auf die bestickte Tischdecke legte.
    Larghos, schlank, eingeölt, charmant, mit gelocktem Haar, eilte herbei, und sein Gesicht zeigte eine dermaßen große Entrüstung, daß ich beinahe gelacht hätte.
    »Hinaus mit dir, Bursche! Was hast du vor? Schtump!«
    Ich bezwang mein Temperament. Larghos hatte ja recht. Ich hatte hier eigentlich nichts verloren.
    »Ist Koter Rafik Avandil da?« fragte ich seufzend. »Ich soll ihn hier treffen.«
    »Er ist fort. Hat seine Rechnung bezahlt und ist abgereist. Und jetzt auch fort mit dir!« Er erhob die Stimme und rief unsicher: »Nath! Cochu! Kommt und werft diesen Kerl hinaus – und seinen verlausten Sack gleich mit!«
    Ich stand auf. »Vielen Dank für deine Gastfreundschaft, Dom. Ich gehe.«
    Ich

Weitere Kostenlose Bücher