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Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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würden wir noch manchen falschen Weg einschlagen, ehe das Problem aus der Welt geschafft war. Eher mußte man annehmen, daß die Zeichen Treffpunkte markierten. Dieser Tempel stand in der Nähe der Küste, vielleicht landeten Schiffe hier, unten an der Kiesbucht, die die Mündung des Flusses bildete, Schiffe, die Geld, Waffen, Priester brachten, um die Aktionen der Schwarzen Federn in Vallia zu fördern. Eine solche Vermutung war nur logisch.
    Unter den neun Zeichen hatte sich keins befunden, daß wir auf Autonne in Veliadrin beziehen konnten.
    Ungeachtet der Gruppe von Gebäuden, um die ich einen Bogen gemacht hatte, lag das nächste Dorf zwei Dwaburs entfernt. Ich nahm mir vor, dorthin zu wandern und ein frisches delphondisches Bier zu trinken und Käse, Brot und Gurken zu essen. Ich wollte kluge Fragen stellen. Die Dorfbewohner mußten am besten wissen, ob in den Ruinen Fackelschein zu sehen gewesen war, ob der Nachtwind unheimlichen Gesang herübergeweht hatte.
    Wonach ich halb unbewußt gesucht hatte, fand ich in dem Augenblick, als ich Stimmen näherkommen hörte, Stimmen, die die uralte Klage des Soldaten ausdrückten, der Dienst tun mußte, während er doch lieber in einer Schänke gesessen hätte.
    Gerade als ich mich bückte und aus dem Schutt eine schwarze Feder hervorzog, hörte ich diese Stimmen.
    Ich hielt die Feder in den Fingern, die Spitze der zerzausten schwarzen Feder eines Chyyans. Diese Feder sagte mir alles.
    Die Stimmen kamen näher, und ich zog mich lauschend tiefer in die Schatten zurück. Die Feder legte ich auf die feuchten grünen Farnblätter, die zwischen den Mauerresten wuchsen, und blies leise dagegen, bis sie ein Stück davonwirbelte. Ich merkte mir die Stelle.
    »Dieser Shorten ist ein Schweinehund!« sagte die tiefe Stimme, die von so manchem Wein geölt zu sein schien. »Als Hikdar wäre er ein vorzüglicher Zorcadrom-Wärter.«
    Die zweite Stimme, die schärfer und eindringlicher klang, setzte die bitteren Klagen fort. »Dreimal hintereinander hat man uns jetzt zum Wachdienst eingeteilt. Bei den schwarzen Federn! Mir steht der Sinn danach, mich an Himet den Mak persönlich zu wenden!«
    »Tu das, alter Knabe, aber dann verweist er dich doch nur wieder an Shorten. So werden die Dinge gehandhabt.«
    Ich wartete, bis die Gruppe in Sicht kam. Vier bedächtig rumpelnde Quoffakarren, hochbeladen und mit Planen bedeckt, die alles schützten und verhüllten, folgten acht Masichieri, die zu zweit nebeneinander marschierten. Die beiden, die sich unterhielten, waren den anderen ein gutes Stück voraus.
    Kein Zweifel, wer zu welcher Stimme gehörte. Der mit der tiefen Stimme hatte eine rotschimmernde Nase und ein Gesicht voller geplatzter Äderchen und funkelnde, vorquellende Augen. Er stapfte bedächtig dahin, und sein Bauch unter der Lederrüstung schaukelte. Der zweite und kleinere Masichieri sah eher wie ein Wiesel aus.
    »Hinter die eingestürzte Mauer, Naghan!« sagte der kleinere der beiden. »Sobald uns Deldar Righat nicht mehr sehen kann, genehmige ich mir einen.«
    »Ich auch – und nicht aus der Wasserflasche.«
    Kaum waren die beiden Kundschafter von der Haupttruppe nicht mehr zu sehen, duckten sie sich hinter eine eingestürzte Mauer und zückten ihre Flachmänner. Dopa, ein Getränk, um das klügere Männer einen Bogen machten.
    »Bei Vikatu dem Durstigen!« sagte Naghan und wischte sich den Mund. »Da fühlt man sich gleich besser, was, Orlon?«
    Ich betrachtete die beiden aus meinem Versteck. Sie waren Masichieri, die gemeinste Sorte Söldner. Allerdings sprachen sie wie reguläre Soldaten, wie Swods aus der Truppe. Vielleicht vermochte der Große Chyyan Anhänger für seine neue Religion zu finden und sie zu verändern – vielleicht konnte er einen ehrlichen Soldaten zu einem diebischen Masichieri werden lassen.
    »Wenn der Große Chyyan das Signal gibt«, sagte Naghan, der seine Dopaflasche einsteckte, »dann nehme ich mir von den hochnäsigen Herren in Vondium, was mir zusteht!«
    »Ganz recht!« sagte der kleine Orlon und spuckte aus. »Ich habe ein Auge auf einen Laden geworfen, der einem dicken Relt gehört. Ich drehe ihm den faltigen Hals um und übernehme den Laden, und der Große Chyyan wird mich segnen.« Er kicherte.
    Die Quoffawagen näherten sich grollend und ächzend. Der Deldar – Deldar Righat – brüllte seine Befehle. Die Kolonne löste sich auf und schob die Karren in den Schatten einer halb eingestürzten Mauer. Die Truppe umfaßte die beiden

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