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Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Wirt des Wilden Woflo , hatte ein gutes Auge.
    Normalerweise mied ich solche Lokale; wenn ich einmal einen stillen Schluck nötig hatte, suchte ich ruhigere Gasthäuser auf, die ohne Sklaven auskamen.
    Der Wilde Woflo galt als Treffpunkt der Wächter. Weibliche Gäste hatten keinen Zutritt – ja, so etwas gab es in Vondium noch.
    »Bei der Gesegneten Mutter Zinzu!« sagte ich und setzte den Becher ab. »Das war gut!«
    »Du tust mir eine große Ehre an, mein Prinz, daß du ...« sagte Laka Pa-Re, doch ich brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    Ich trug eine einfache braune Tunika und ein Rapier, wie alle hier.
    »Wenn du mich überhaupt anreden mußt, dann nicht mit meinem Titel«, sagte ich. »Nenn mich einfach Nath, das ist genug.«
    »Aye, mein Pri... Nath!« brüllte er und fischte mit geschickter Schwanzhand eine Flasche vom Tablett eines vorbeieilenden Mädchens. Es gab Fristle Fifis und Sylvies und Shishis, wie auch hübsche Mädchen anderer Rassen.
    Ich war mitgekommen, weil ich die Ohren aufsperren wollte. Hier gab es sicher Klatsch zu erfahren, der in den weiten Gängen des Palastes nur zu leicht überhört wurde. Außerdem war ich sicher, daß hier ein Agent des Herrschers saß. Was er berichtete, mußte nicht unbedingt mit dem übereinstimmen, was er hörte.
    Die Position des Herrschers war nach und nach immer mehr unterhöhlt worden.
    Covell mit der Goldenen Zunge hatte gesagt, die Schänkenpläne wären alle nur Gerede. Vielleicht hatte er recht. Doch mir war nach einem kräftigen Getränk und einem Lied in männlicher Gesellschaft zumute.
    Die meisten hochstehenden Edelleute Vallias behielten ihre Villen in Vondium, auch wenn sie sie nur ein- oder zweimal im Jahr benutzten. Ihre Wächter suchten solche Lokale auf. So gab es hier viele Arten von Uniformen. Der Vallianische Luftdienst ließ sich überhaupt nicht blicken, und Laka war einer der wenigen höheren Offiziere. Ich bemerkte drei andere Jiktars und etliche Hikdars, doch die Mehrzahl der trinkenden, spielenden und brüllenden Männer waren Deldars und Swods.
    Als ich den Pachak-Paktun fragte, warum er sich über meinen Besuch freute, hatte er mir ausweichend, sogar abwehrend geantwortet, doch jetzt taute er langsam auf und sagte schließlich: »Es ist so, mein Pri... Nath. Ich wurde zum Wachtdienst im Palastflügel des Prinz Majister eingeteilt. Daran habe ich nichts auszusetzen. Aber ich sehe und höre so allerlei. Im Wachbataillon gibt es Männer – aye! Männer, die ich gut kenne! –, die nur noch hinter vorgehaltener Hand zu sprechen wagen. Man hat sie mit Gold bestochen.«
    »Von wem geht das aus? Und mit welcher Absicht?«
    Er trank einen großen Schluck und fuhr sich über den Mund. »Zum einen sind da die Racter. O ja, sie mischen überall in Vallia mit. Aber warum sollte Naghan Nadler Geld nehmen – er ist immerhin seit zwanzig Jahren Paktun und wird es bald zum Ob-Deldar bringen!«
    »Warum?«
    »Na, weil man sein Schwert kaufen will! Und andere ähnlich. Es gibt Verschwörungen gegen den Herrscher. Das weiß jeder. Ein wenig Gold kauft Loyalität, wenn die Pläne schließlich herangereift sind. Das ist meine Ansicht.«
    »Und du hast davon Meldung gemacht?«
    Er öffnete und schloß die untere linke Hand, und seine rechte Hand zupfte an dem Pakmort, das an einer Seidenschnur um seinen Hals hing. »Ich wollte mit dir sprechen.«
    Ich war nicht sicher, ob er damit richtig gehandelt hatte. Aber dies war nicht der rechte Augenblick, darauf hinzudeuten, daß er einen anderen Weg hätte beschreiten sollen. Mir machte viel mehr die beklemmende Befürchtung zu schaffen, daß die unbekannte Interessengruppe, die hier am Werk war – vielleicht sie alle – bereits an die Swods herangekommen war. Ein einfacher Swod kann ein großartiger Kämpfer sein, doch es sind die Hauptleute und Generäle, die das Sagen haben, wenn Bestechung in der Luft liegt. Ich war überzeugt, daß man sich an Laka noch nicht herangemacht hatte, weil allgemein bekannt war, daß ein Pachak, der sein Nikobi gegeben hat, seinem Herrn treu bleibt. Doch wenn man einem Swod in der großen Masse Gold gab und sagte, er solle Befehlen folgen, die nicht von seinem Herrn stammen – dies war ein Zeichen für die Vernichtung von Werten, für das Ende einer Lebensart und, wenn eine neue Zeit anbrach, für ein System, das sich kaum noch mit dem Wort Leben beschreiben ließ.
    Wie Sie sehen, war ich in einer ziemlich mitgenommenen Verfassung.
    Hatte ich nicht selbst

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