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Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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den Korb. Wieder einmal raste ich mit halsbrecherischer Geschwindigkeit auf Vondium zu, bedrückt von sorgenvollen Gedanken. Ich flog über die mächtigen Weiden und landwirtschaftlichen Nutzflächen dahin, die die Stadt umgaben. Das Wasser der Frau der Fruchtbarkeit, des Großen Flusses von Vallia, funkelte vor mir. Dort lagen die Hügel der Stadt, weitläufig, von üppigem Grün durchsetzt, blitzend und schimmernd die weißen Villen mit ihren roten Dächern. Dort die Täler überspannenden Aquädukte. Und die grauen Mauern und die hochaufragenden Befestigungen, schimmernd gelb und saphirgrün, die Flaggenmasten, die konischen Turmdächer, die langen, unglaublich dünnen Bogengänge unter den Sonnen. Andere Flugboote kreisten, starteten oder landeten. Breite Hauptkanäle und prachtvoll ausgestattete Boulevards durchzogen die Stadt und erzeugten Inseln aus Stein, Holz oder Stuck. Es gab Inseln, die Parks und Tiergärten beherbergten, Inseln mit Lagerhäusern und Fabriken, Inseln für den Sport, für all die beliebten Freizeitbeschäftigungen der Bürger von Vondium.
    Vor allem richtete ich meinen Blick auf den mächtigen Palast des Herrschers.
    Über breite, von Kolonnaden gesäumte Straßen, die parallel zum Kanal verliefen, huschte mein schnelles Flugboot, und auf den breiten Uferstraßen unter mir drängte sich die geschäftige Menge. Wir passierten ein Gewirr von Tempeln, in denen die Anbetung auswärtiger Götter gestattet war, dann einen Seitenkanal, der direkt zum Großen Kanal führte und an dem Schiffsbauer an Skeletten neuer vallianischer Galleonen arbeiteten, kahl und zerbrechlich im Licht. Immer weiter flog ich und verlor schließlich auf meinem Weg zum Palast an Höhe. Der majestätische Kyro vor der Hauptfassade zeigte das übliche hektische Gewirr, und nur wenige blickten zu einem einzigen kleinen Flugboot empor.
    Ein so unbedeutendes Ereignis würde das Schachern auf den Märkten nicht beeinflussen. Doch welche Ereignisse taten sich innerhalb der schimmernden Mauern des Palastes?
    Kaum war ich auf der Landeplattform über dem kleinen Garten im Palastflügel des Prinzen Majister niedergegangen, als ich auch schon ins Freie sprang. Delias alte Gemächer waren vergrößert und neu ausgestattet worden, und wenn wir uns in der Hauptstadt aufhielten, stand uns ein eigener Flügel des Palastes zur Verfügung. Ich lief ins Haus; Dienstboten eilten auf mich zu. Delia und ich hielten keine Sklaven; allerdings gab es in Vondium noch viele tausend Sklaven, und auch viele im großen Palast des Herrschers.
    Normalerweise hielten wir im Flügel nur eine kleine Gruppe Dienstboten, denn wir waren hier nur selten anzutreffen. Heute aber summte es vor Betriebsamkeit, und ich drängte mich durch zahlreiche Diener, die sich nach meinen Wünschen erkundigten.
    »Die Prinzessin!« rief ich, ohne stehenzubleiben.
    »In ihren Gemächern«, antwortete der Jiktar der Wache. »Und es geht ihr gut, mein Prinz, möge Opaz das Licht seines Antlitzes über ihr leuchten lassen. Bei Papachak dem Allmächtigen, mein Prinz, es tut gut, dich wiederzusehen!«
    »Mir auch, Laka Pa-Re«, antwortete ich.
    Die Männer des Pachak-Jiktars öffneten mir die Tür, die mit goldenen Zhantilfiguren übersät war. Laka blieb zurück, noch immer in Habachtstellung, die Schwanzhand mit der gefährlich funkelnden Stahlschneide hochgereckt.
    Der letzte Wächter schloß die Tür, und ich blickte den teppichausgekleideten Korridor entlang, in dem goldene Lampen und elfenbeinweiße Verzierungen, große pandahemische Krüge voller Blumen und silbrig leuchtende Spiegel schimmerten. Die Tür am anderen Ende ging auf, und Delia in lederner Jagdkleidung trat heraus. Dicht hinter ihr ein schleichendes, gefährlich wirkendes Menschenjägerweibchen, den Schwanz zuckend, das mit spitzen Zähnen bewehrte Maul geöffnet. Es sagte gerade auf die fauchende, drohende Art der Jiklas: »... müßte vertrimmt werden, die leichtfertige Person.«
    Die beiden erblickten mich.
    Delia eilte auf mich zu, warf mir die Arme um den Hals und küßte mich lachend und schluchzend. »Ich weiß, mein Herz! Ich weiß, was du sagen willst! Aber die Sache duldet keinen Aufschub!«
    Ich preßte sie an mich und spürte, wie ihr Herz schlug. Ihr betörender Duft stieg mir in die Nase und brachte mich erneut auf die Frage, warum ich nur so dumm war, sie jemals alleine zu lassen. Schließlich nahm ich mich zusammen, faßte sie an den Schultern und hielt sie von mir ab. »Delia!« sagte ich.

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