Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 15 - Vallian-Zyklus 01 - Geheimnisvolles Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
schon Wächter bestochen, damit sie gegen ihren Arbeitgeber für mich kämpften, und würde ich das nicht wieder tun, bei Vox? Doch wenigsten hatte mich in meinen Plänen kein kleinkrämerischer Ehrgeiz getrieben, um der Macht willen einen Herrscher stürzen zu wollen.
    So tranken und redeten wir, und ich beobachtete die Gäste, wobei mir viele verschiedene Arten von gestreiften Ärmeln auffielen. Jedes Farbschema kennzeichnete die Zugehörigkeit zu einem bestimmten hohen Haus. Sogar unter diesen Soldaten war darüber hinaus das Weiß und Schwarz ganz offen vertreten, auch das Weiß und Grün der Panvals sowie andere Farbkombinationen. Ein Pachak-Hikdar, ein gedrungener ledergesichtiger Mann, setzte sich mit schwappendem Bierkrug gegenüber Laka auf die Bank und brüllte einen Gruß hinaus.
    Laka stellte den Ankömmling als Nidar De-Fra vor, einen alten Söldnerkameraden, der mit seinem Herrn eben erst nach Vondium gekommen war. Nidar trug Ärmelstreifen, ungleiche blaue, grüne und gelbe Ringe, dazu zwei dünne senkrechte weiße Streifen. Nidar De-Fra hatte sein Nikobi und sein Schwert an Kwasim Barkwa gegeben, den Vad von Urn Stackwamor. Er hielt sich in der Hauptstadt auf, weil es sein Herr so wollte. Allgemein war bekannt, daß der Herrscher bald von seiner Reise in den fernen Südwesten zurückkehren würde. Der Pachak lachte und sagte, der Südwesten sei ein Witz, und alle Leute wüßten doch, daß die Zukunft im Nordosten läge.
    Zwischen den Pachaksöldnern herrscht gute Kameradschaft, und ihr kompliziertes Nikobisystem ist in der Lage, die Rechte und Pflichten ihrer Anstellung zu klären und die Probleme um die Frage, wann ein Mann ehrenvoll gegen einen Kameraden kämpfen kann, der seinerseits in fester Anstellung ist. Die beiden begannen von guten alten Zeiten zu erzählen, und ich sah mir Nidar aus der Nähe an. Er trug keinen Pakmort, doch er war davon überzeugt, daß Nordost-Vallia seine Selbständigkeit verlangen und sich vom Reich lösen sollte. Dies erstaunte mich. Ich hielt aber meinen vorlauten Mund und hörte zu.
    Wenn Nadars Dienst bei Kwasim Barkwa endete, mochte er sich von einem Edelmann des Südens anwerben lassen und dann ebenso nachdrücklich vertreten, daß das Reich eine Einheit bleiben müsse. Ein Söldner braucht an die Ziele seines Herrn nicht zu glauben, um für ihn zu kämpfen, doch Pachaks nehmen es sehr genau, wenn sie sich als Paktuns verdingen und ihre Loyalität verkaufen.
    Einige hübsche Fristle-Mädchen eilten mit wehenden Seidengewändern herbei und begannen zu tanzen; sie wurden bald fortgejagt, und dann begannen die Swods zu singen.
    Wie Sie sich denken können, ließ ich für eine Weile meine Probleme unter den Tisch fallen und gab mich diesem einfachen Vergnügen hin. Es gibt viele schönere Dinge auf zwei Welten, als in einer Taverne zu sitzen und mit Swods zu singen. Trotzdem üben die alten Lieder eine Faszination aus, die die Welt doch gleich wieder heller aussehen läßt.
    Wir stimmten Franli die Fristle und das Regiment ihrer Bewunderer an und Seht Fartly die Tochter des Ponshobauern und Tyr Korgan und die Meerjungfrau und schließlich, von Melancholie überflutet, den Sturz der Sonnen . Dies ist ein bedrohliches Lied, dessen Melodie und Verse Trauer verbreiten. Das Lied handelt von den letzten Tagen, ehe die Zwillingssonne vom Himmel fällt und Kregen in Feuer und Blut, Wasser und Tod untergehen läßt. Ich mag das Lied nicht besonders, obwohl es viele tiefgreifende Wahrheiten enthält.
    Als nun ein rotgesichtiger Bursche mit wehender Tunika aufsprang und die ersten Zeilen von Sogander der Aufrechte und die Sylvie anstimmte, fiel ich zumindest mit besonderer Begeisterung ein. Ja, und den beliebten Refrain dieses Liedes schmetterten wir, bis wir nicht mehr konnten.
    Die Mädchen eilten mit neuen Flaschen herein, die ihnen praktisch aus den Händen gerissen wurden. Und während des Singens gingen meine Gedanken immer wieder zu meiner Delia, und ich stimmte inbrünstige Gebete an, daß ihr nichts geschehen möge.
    Es wollte mir scheinen, als läge mein weiterer Weg ziemlich klar vor mir. Ich würde all jene Söldner entlassen müssen, die unzuverlässig geworden waren. Es mußte mir darum gehen, festzustellen, wer sie bestochen hatte; ich würde nicht versuchen, sie mit höheren Geldern für mich zurückzugewinnen. Sie besaßen mein Vertrauen nicht mehr, wenn sie von einem anderen Geld genommen hatten. In diesem Zusammenhang mußte ich mich dazu durchringen, dem

Weitere Kostenlose Bücher