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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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einigermaßen miteinander auskamen. Die Information hatte viel gekostet. Die Todalpheme aus Hamal, so hieß es, kannten ein sagenhaftes Land, in dem wundersame Heilungen zu finden waren. Delia war mit einem Flugboot auf Umwegen nach Aphrasöe gebracht worden, wo die Savanti es sich zu lange überlegt hatten, ob sie sie heilen sollten oder nicht. Ich, der ungebärdige Seemann Dray Prescot, frisch eingetroffen von der Erde, herausgerissen aus dem Donnern der Breitseiten, ich hatte es damals selbst in die Hände genommen, Delia gesunden zu lassen.
    Daß ich dies getan und ihr darüber hinaus noch ein tausendjähriges Leben beschert hatte, war längst Geschichte. Trotzdem war die ganze Sache in ein Mysterium gehüllt. Auf meinen Reisen durch Kregen hatte ich mich immer wieder nach Aphrasöe, der Schwingenden Stadt, erkundigt, doch niemand hatte von diesem Ort auch nur gehört. Für mich war die Stadt damals wie das Paradies erschienen, aus dem ich schließlich verstoßen wurde. Das wirkliche Leben hatte mich später jedoch geholt und in seinen Bann gezogen, so daß das Paradies nun für mich in Valka und Strombor und Djanduin lag und auf den weiten Ebenen von Segesthes. Ich spreche hier von den Tagen, da der Herrscher in Vondium im Sterben lag. Das duftende Azby und die anderen Dinge, die mir seither widerfahren sind – ach, all das muß ich erzählen, wenn es soweit ist.
    Auch als ich endlich festgestellt hatte, daß die Todalpheme von Hamal hinter allem steckten – oder ich zumindest mit den Verantwortlichen Kontakt aufnehmen konnte –, war ich nicht in der Lage gewesen, weitere Erkundigungen einzuziehen oder neue Schritte einzuleiten. Das Leben hat es so an sich, alles fortzuschwemmen, Pläne, Träume, Alpträume, das tägliche Einerlei.
    »Ich weiß, Dray«, sagte Vomanus achtlos und warf sich eine Paline in den Mund. »Ich weiß, was der Herrscher tat und sagte, als Delia sich bei dem Zorcasturz das Bein entstellte. Er ließ sofort dem Tier den Hals durchschneiden. Aber der opazverfluchte Flugboot-Verkäufer wollte sein Geschäft machen, und wir armen vallianischen Toren waren hinter seinem Schund her. Er nannte dem Herrscher Namen und Anschriften, und Delia wurde sauber verbunden dorthin geschickt. Soweit ich weiß, war der Bursche ein verstoßener Todalpheme-Lehrling. Hat seine Informationen sicher auf dunklen Wegen erhalten. Aber die Behandlung muß ja erfolgreich gewesen sein ...« Und Vomanus lächelte Delia breit an, die seinen Blick ernst erwiderte.
    Wir hatten niemandem von unseren Erlebnissen in Aphrasöe erzählt.
    »Wir machen also dasselbe«, sagte ich. »Wir bringen den Herrscher an den Ort, der als Kontakt der Todalpheme bekannt ist. Wir leiten eine zweite Wunderheilung ein.«
    »Aye!« riefen die anderen, bereit, sich gegen eine ganze Welt zu stellen.
    »Wie fangen wir das aber an?« wandte Seg ein. »Du hast doch selbst gesehen, wie gut die Rasts ihn abschirmen.«
    »Ja. Doch wir finden bestimmt einen Schlüssel für den Käfig.«
    »Ich hätte angenommen, Dray Prescot, daß die Tochter des Herrschers und der Prinz Majister, ihr Mann, den Herrscher ohne weiteres zu einem Arzt bringen könnten.« Diese Worte kamen von Thelda.
    Seg wollte antworten, doch hastig warf Delia ein: »Das werden wir auch tun, liebe Thelda. Und du wirst uns dabei helfen, das weiß ich.«
    »Aber natürlich!« Thelda wandte sich mit entschlossenem Gesicht an mich. »Prinz, bin ich nicht Delias beste Freundin?«
    »Es ist höchste Zeit, daß wir etwas unternehmen«, brummte Inch.
    »Aye!« riefen die kampferfahrenen Männer der Runde. »Aye! Für Delia und für Dray!«
    Nun ja, das klang alles recht hübsch. Aber davon bekamen Zorcas keine Hufeisen, wie es bei meinen Klansleuten hieß.
    Die Tür ging auf, und der junge Bargom, der Wirt, eilte herein. In seiner Begleitung waren Prinz Varden Wanek und Natema, die im Haus eines befreundeten Kaufmanns wohnten, weil einer ihrer Enkel ein leichtes Fieber hatte. Nath die Nadel hatte dort vorbeigeschaut und kam nun hinter den beiden in die Schänke. Er wirkte erregt.
    »Was gibt es Neues, Nath?«
    »Wie vermutet!« sagte er, zog schwungvoll seinen Mantel aus und nieste. Brummelnd und prustend ließ er seine Arzttasche fallen, die jemand im letzten Augenblick auffing. Unwirsch wühlte er in seiner Kleidung herum und zog schließlich ein Fläschchen heraus, das eine farblose Flüssigkeit enthielt.
    »Ich habe den Speichel des Herrschers untersucht. Kein Zweifel! Man hat ihm

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