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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Solkien-Konzentrat eingegeben ...«
    Ein Aufstöhnen ging durch die Gruppe.
    Nath nickte und fuhr erklärend fort: »Ein heimtückisches Gift. Es ist geheim, nur wenigen ist bekannt, was es damit auf sich hat. Aber ich weiß natürlich alles darüber«, fuhr er ohne falsche Bescheidenheit fort. »Eine tödliche Mischung des Memph-Baums, des Trechinolc-Kaktus, ein wenig Leberfleck-Rinde, ein oder zwei würzige Zutaten, dies alles darauf angelegt, das Fleisch schwinden, das Blut dünner werden zu lassen, eine raffinierte, schleichende Zerstörung.«
    Delia begann zu schwanken. Ich streckte die Hand aus, und sie griff danach und starrte mir ins Gesicht. Sie versuchte zu lächeln, doch es gelang ihr nicht. »Oh – Dray!«
    »Heute nacht«, sagte ich, und sofort wandten sich alle mir zu. »Heute nacht dringen wir durch Geheimgänge ein, Wege, die ich einmal mit dem Architekten Largan inspiziert habe ...«
    »Der schon seit vielen Jahren tot ist«, setzte Vomanus hinzu.
    »Es betrübt mich, das zu hören. Jedenfalls haben wir die Möglichkeit, in den Palast einzudringen und auf demselben Wege vielleicht den Herrscher herauszuholen. Das hätte ich eigentlich schon heute tun sollen, doch ich habe es nicht getan. Thelda! Kannst du dafür sorgen, daß Dr. Nath die Nadel die nötige weibliche Unterstützung bei der Pflege des Patienten bekommt?«
    »Natürlich!« Sie warf den Kopf in den Nacken.
    »Ich kümmere mich um die Flugboote«, sagte Oby.
    »Und ich um den Proviant«, warf Turko ein.
    »Gut. Und ihr, Freunde, bringt gut geschärfte Waffen mit!«
    »Aye!« brummten sie, und wenn ich sie mir so ansah, mit kritischem Auge und nicht als die guten Freunde, die sie waren, so wirkten sie wie ein gefährlicher Haufen Halsabschneider, daran gab es keinen Zweifel.
    Natürlich mußte es Vomanus sein, der mit strahlendem Blick beiläufig sagte: »Eins sollten wir bedenken, Dray. Meine Halbschwester ist die Erbin des Reiches. Sollte der Herrscher sterben, hättest du selbst einen ziemlich sicheren Anspruch auf den Thron.«
    Ich beschränkte mich darauf, ihn anzusehen. Der freche Bursche hatte den Anstand, den Kopf abzuwenden und sich weniger lässig zu geben. Was die anderen in diesem Augenblick dachten, weiß ich nicht. Was ich mir selbst überlegte, ist mir nicht mehr so recht in Erinnerung. »Ich will nichts von dem Herrscher außer dem, was ich bereits habe – seine Tochter. Es sei denn – es sei denn, die ohnehin schlimmen Zustände würden noch schlimmer.«
    In dem nun eintretenden kurzen Schweigen öffnete sich die Tür, Bargom steckte den Kopf herein und rief: »Prinz Drak!«
    Und schon trat mein Sohn Drak ein, Prinz von Vallia, außer sich vor Zorn. Er schleuderte seinen Mantel zur Seite, verfehlte sein Ziel und riß einen Krug mit Wein vom Tisch.
    »Bei Vox!« sagte er. »Bei allen grauen Teufeln Sicces! Sie wollten mich nicht zu meinem Großvater lassen! Sie haben mich aus dem Palast geworfen, die teuflische Melekhi und ihr Abschaum! Und auf dem Weg hierher überfielen mich Stikitches, Mörder, die mich aufspießen wollten. Ich sage euch, Vondium ist ein Tollhaus geworden!«

6
     
     
    Zwei geschlossene Wagen brachten uns zum gitterbewehrten Tor unterhalb des Jasminturms. Die Masse des Turms stand vor den Sternen in ihren vertrauten kregischen Konstellationen. Die Jungfrau der Schleier warf rosagoldenes Licht über Giebel und Dächer, zeichnete die Umrisse der Kuppeln mit geheimnisvollen Schatten aus, verlieh der Dunkelheit unterhalb der Schanzmauern eine Aura größerer Gefährlichkeit. Die von jeweils vier Krahniks gezogenen Wagen hielten sich dicht am Ufer des ausgetrockneten Burggrabens. Hier krümmte sich der alte Kanal der Zufriedenheit um die Hintereingänge in den Palastmauern. Zu beiden Seiten wurden die mächtigen Mauern von der Dunkelheit verschluckt.
    Niemand sagte etwas. Seg, Inch und Turko, Balass, Vomanus, Hap und Oby.
    Wir ließen die Wagen im Schatten eines Kolonnaden-Schlußbogens zurück, unter dem Mondblumen ihre Blüten öffneten. Wie Leems beschlichen wir den Wächter, einen Rapa, den wir nur bewußtlos schlugen. Er verdiente sich sein Geld ohnehin hart. Anschließend krochen wir angesehenen vallianischen Bürger wie Verbrecher durch die Schatten, wie Spione. Unmittelbar hinter dem schmalen Pförtchen wandte ich mich scharf nach links an der Befestigungsmauer vorbei und fand dort an der Innenmauer einen schmalen Riß, der nur eine Erscheinung der Zeit zu sein schien, zugemörtelt aber war nur

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