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Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 16 - Vallian-Zyklus 02 - Wildes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Tür entstand, ließ mich erstarren. Der raffinierte Leem hatte vermutlich einen Klingelknopf unter seinem Tisch, mit dem er unterschiedliche Signale geben konnte. Sogar ein Onker konnte sich ausrechnen, wozu er nun seine Helfer und Gardisten gerufen hatte.
    »Du hast herumgeprahlt und mich bedroht, Cramph!« Über sein gerötetes Gesicht lief der Schweiß. Er ließ sich nun auch zu Beleidigungen herab, was wahrhaft nicht der Art kregischer Todalpheme entspricht. Er hatte seine Zeit abgewartet und sagte nun: »Jetzt bin ich an der Reihe. Meine Leute werden sich mit dir befassen. Du bist allein, und wenn du auch bewaffnet bist, so hast du doch keine Chance gegen meine Oblifanter und ihre Swods. Was immer an deiner Geschichte sein mag, niemand auf der ganzen Welt wird dich wieder zu sehen bekommen oder noch einmal von dir hören.«
    »Du machst einen schweren Fehler.«
    »Es war mein Fehler, dir überhaupt zuzuhören, Yetch!« Plötzlich durchfuhr ihn ein Schauder neuen Zorns, und mit purpurnem Gesicht sprang er auf. »Du wagst es, mir zu drohen! Du nennst dich einen Teufel! Selbst wenn das vallianische Reich ganz Bet-Aqsa in Trümmer legte und die Dummköpfe, die noch am Leben sind, sich weigerten, dem Akhram ihre Gaben zu überlassen und für uns zu arbeiten – glaubst du wirklich, das würde mich bekümmern? Meinst du, ich fände keinen anderen Unterschlupf? Ein Akhram, der unantastbar ist?«
    »Auf den Eisgletschern Sicces beispielsweise.«
    »Meine Leute stehen vor der Tür – hör sie dir an, hör das Klirren ihrer Waffen! Du bist verloren, Rast, und ich werde auf dich spucken – allerdings nicht auf dein Grab, denn kein Sterblicher wird erfahren, wo das liegt.«
    Die Tür ging auf. Sie wurde nicht aufgestoßen, sie öffnete sich gelassen, doch sehr schnell. Die Oblifanter und Gardisten würden nun hereintrampeln, und wir würden uns ordentlich verausgaben. All meine Pläne waren schiefgelaufen ...
    »Wohin sollen wir die Burschen stellen, mein König?« bellte eine Stimme.
    Kytun stürmte herein; mit den unteren Armen umschlang er zwei sich windende Soldaten, die er an seinen mächtigen Rippen fast zerdrückte. Sein linker oberer Arm war erhoben, und die breite Hand umfaßte einen strampelnden Hikdar. In Kytuns rechter Hand schimmerte ein Djangir. Das kurze Breitschwert Djanduins schimmerte hell, kein Blut befleckte den Stahl.
    Über Kytuns Kopf stieg ein Oblifanter empor und landete laut krachend auf dem Boden zwischen uns; dies zeigte mir an, daß dort draußen Turko am Werk war. Seg und Inch drängten sich mit ernsten Gesichtern herein.
    »Todalpheme!« sagte Seg angewidert. »Wir hielten uns zurück und haben dann rechtzeitig zugegriffen. Beim Verschleierten Troyvil, mein alter Dom, dieser Ort stinkt!«
    »Wenn diese Leute Todalpheme sind, ist das noch zu milde ausgedrückt«, bemerkte Inch.
    »Aye«, sagte ich. »Dieser Mann, dieser Akhram, wird uns zeigen, wo Aphrasöe liegt. Ich habe ihm gesagt, was geschieht, wenn er es nicht tut.«
    Akhram wirkte eingeschrumpft und begann zu zittern, als er nun seine Pläne gestört sah. »Ihr werdet mir doch nichts tun!« kreischte er in Todesangst, sicherlich zum erstenmal in seinem Leben. »Unwürdige! Frevler!«
    »Nicht bei dir«, sagte ich. »Erinnere dich! Bedenke meine Worte.«
    Ich war nicht gerade stolz auf meine Tat. Ich dachte an andere Akhrams, die ich gekannt hatte, und ihr Wert war keine Entschuldigung für meine Behandlung dieses unwürdigen Exemplars. Doch wie der Skorpion folgte dieser Mann nur seiner Natur. Als Mensch aber war er an Eide gebunden und nahm eine hohe Vertrauensstellung ein, die ihm auch Privilegien brachten, und da hätte er seine eigene Schlechtigkeit besser im Zaum halten und seine Rolle als Akhram besser spielen sollen.
    Und so muß ich zu meiner Schande gestehen, daß ich den Druck noch etwas verstärkte.
    »Glaube nicht, daß es auf Kregen einen Ort, ein Versteck gibt, wo dich der Arm Dray Prescots, des Prinzen Majister von Vallia, nicht erreichen würde – um dich zu strafen!«
    Nun, darin steckte ein Maß Prahlerei, das gebe ich zu. Aber der Bursche reizte mich. Delias Vater lag im Sterben, und dieser Kleesh hatte mich trotz meiner ernsthaften Zurückhaltung hereinlegen wollen. Mittel zum Zweck, Zweck zum Mittel – nach den weisen Äußerungen Opaz' ist das dasselbe –, und nun drückt mir das Brandzeichen des Sünders auf! Doch würde ich nicht alles Böse zweier Welten auf mich nehmen, nur um Delia zu helfen?
    Nachdem

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