Saga von Dray Prescot 17 - Vallian-Zyklus 03 - Dayra von Scorpio
Aufständen, den Brandschatzungen, Plünderungen und Morden, von dem großen Exodus aus der Stadt, während die verschiedenen feindlichen Armeen näherrückten. Den Reihen dieser Gegner würde sich nun eine frische und mächtige Horde anschließen, die motiviert durch eine wiederbelebte Leiche ...
Es wollte mir scheinen, als käme Phu-Si-Yantong der Erfüllung seines verrückten Traums immer näher. Aber er hatte nicht über alle vallianischen Feinde Macht, die sich Vondium näherten. Paradoxerweise lag in diesem Umstand eine winzige Hoffnung.
18
Nur wenige Personen waren im Privatgemach des Herrschers versammelt, nachdem die Reste der geschlagenen Armee in die Stadt zurückgekehrt waren. Die Pachaks bewachten den Palast wie zuvor. Königin Lust, ein Halbes Dutzend Pallans, die noch in der Stadt waren, Chuktar Wang-Nalgre-Bartong und ich saßen beim Herrscher und hielten Kriegsrat. Wir hatten eine schlimme Lage zu diskutieren, die einer völligen Katastrophe nahe war. Alle Streitkräfte, die man den Feinden des Herrschers entgegengeschickt hatte, waren besiegt worden.
»Ich bin noch nicht am Ende, Schwiegersohn!« sagte der Herrscher. »Also mäßige deinen Ton! Königin Lushfymi ist überzeugt, daß wir noch eine Chance haben, die Rasts aus Hamal zu besiegen. Kov Layco Jhansi wird uns einen Sieg melden! Sobald er die verschwörerischen Rasts von Falinur unterdrückt hat, müssen die anderen einsehen, daß sie sich besser auf meine Seite schlagen.«
»Falinur?« Ich zwang mich dazu, ruhig zu sprechen.
»Ja! Das Kovnat, das ich auf deine Veranlassung deinem sogenannten Freund Seg Segutorio anvertraut habe. Dort gibt es viele Aufständische, die gegen uns kämpfen – und wo ist dein kostbarer Seg Segutorio, Kov von Falinur? Er hat sich abgesetzt wie du – oder führt er seine Männer gegen mich?«
Ich konnte dem Herrscher nicht gut erzählen, daß Seg nach seinem Bad im Heiligen Taufteich in seine Heimat Erthyrdrin versetzt worden war – wie alle meine Freunde, die mich auf jener Expedition begleitet hatten. »Und was ist mit Vomanus?« fragte ich. »Sein Kovnat Vindelka ...«
»Vomanus? Dieser Gauner? Eine gute Frage – wo ist er?«
Ich vermutete, daß so mancher Gefolgsmann es vorgezogen hatte, Vondium in diesen unruhigen Zeiten den Rücken zu kehren; daß auch Vomanus dazu gehören sollte, enttäuschte mich. Er war ein leichtfertiger Bursche, gewiß, zugleich aber auch Delias Halbbruder ...
Und wir redeten endlos und schmiedeten sinnlose Pläne im Angesicht der Katastrophe. Königin Lust saß reglos dabei und wandte den Blick nicht von ihrem Herrscher. Wenn er sie liebevoll anblickte, lächelte sie. Sie trug eine einfache gelbe Robe und kein einziges Schmuckstück.
»Layco Jhansi wird die mittleren Provinzen unterwerfen. Der Südwesten wartet die weiteren Ereignisse ab. Der Südosten ...« Der Herrscher wandte sich Lykon Crimahan zu, dem Kov von Forli; Sie kennen ihn von einer früheren Bewegung.
Forli, oft auch das Gesegnete Forli genannt, liegt an einem östlichen Nebenfluß des Großen Stroms und reicht bis zur Ostküste gegenüber Nord-Veliadrin. Lykon Crimahan hatte nicht viel für mich übrig. Doch war ich davon überzeugt, daß er dem Herrscher diente in dem Bestreben, für Vallia das Beste zu erreichen. Allerdings hatte er sich meinen Plänen widersetzt, eine große Flugboot-Flotte zu bauen.
»Für Forli kann ich mich verbürgen, Majister. Was die anderen angeht ... sie greifen meine Ländereien an. Ich müßte eigentlich dort sein, um mich ihrer zu erwehren, aber ...«
»Dein Platz ist hier an der Seite des Herrschers«, sagte Königin Lust. In ihren Augen loderte ein starkes Gefühl. Ihr Einfluß, davon war ich überzeugt, hatte den Herrscher geschwächt, und doch zeigte sich der alte Teufel nach wie vor zuversichtlich und entschlossen, den Kampf fortzusetzen.
»Und wo ist die große Flotte Himmelsschiffe, die ich bauen wollte?« wandte ich mich an Lykon Crimahan. »Sind deine Freunde in Hamal mit deinem Wirken zufrieden?«
Am liebsten hätte er nach dem Rapier gegriffen, doch der Herrscher hob die Hand und brüllte uns an. Das Protokoll rettete den Dummkopf. »Ich bin dem Herrscher treu ergeben!« rief Lykon. »Ich dulde nicht, daß man mich beleidigt ...«
»Trotzdem solltest du an die Himmelsschiffe denken, die wir nun nicht haben, wenn die Boote aus Hamal ihre Feuerflut über die Stadt ergießen.«
»Unsere Varters werden sie runterholen«, sagte der Herrscher
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