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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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gleichwohl mürrisch, so wäre zumindest jemand zu finden gewesen, der mir ein Frühstück spendiert hätte.
    Die Zwillingssonnen Scorpios stiegen auf und verbreiteten über dem Land ihre typische schimmernde zwiefarbene Strahlung. Plötzlich hielt ich inne. Erstaunliches breitete sich vor mir aus. Ich legte dem Schecken eine Hand an den Hals und beruhigte ihn. Reglos verharrte ich in dem kleinen Baumhain und blickte durch das Laub ins Freie.
    Auf der weiten Grasebene ritt eine große Truppe auf Cansinsax zu. Die langen Kolonnen der Kavalleriereiter waren deutlich auszumachen. Sie ritten zottige graue Benhoffs. Waffen funkelten. Die Männer trugen Kettenhemden. Ihre Zahl schätzte ich auf gut dreitausend. Es hatte also ein Treffen stattgefunden, und die Truppen hatten sich zusammengeschlossen. Die Eisernen Reiter ritten gegen Cansinsax.
    Den Schrecken, den diese Eisernen Reiter bei ihren Gegnern hervorriefen, war eine sehr reale Waffe, doch meiner Auffassung nach nicht die einzige oder gar wichtigste. Zugegebenermaßen interessierte mich, wie diese Männer die Belagerung der Stadt anpacken würden. Aber dann (nun ja, es heißt ja immer wieder, die Götter schärfen beide Seiten der Klinge) öffneten sich plötzlich die Stadttore. Helle Trompetentöne erhoben sich in die Luft. Gebannt beobachtete ich die Szene.
    Aus den Toren Cansinsax', einer vallianischen Stadt, marschierten schwungvoll die eisernen Legionen Hamals.
    Hamal – es war kein Zweifel möglich! Die langen Reihen der Swods, im Gleichschritt vorrückend, die rechteckigen Schilde bestens ausgerichtet, die bunten Banner hoch erhoben, die Federbüschel auf den Helmen von der morgendlichen Brise bewegt. Swods aus Hamal! Echte Soldaten, Männer, die das Kämpfen nach den strengen hamalischen Gesetzen gelernt hatten. Ich staunte. Regiment um Regiment marschierte ins Freie. Kavallerieschwadronen wogten heraus, erweiterten die Formationen an den Flanken. Nur wenig Staub stieg auf, denn das Gras war hier schon viel saftiger als der trockene Bewuchs am Therduim-Graben.
    Aus der Deckung des Hains hatte ich einen vorzüglichen Überblick.
    Den regulären hamalischen Truppen folgte ein Schwarm von Söldnern, bei denen ich zahlreiche Diffs entdeckte. Auch machte ich Masichieri aus, was mich überraschte, denn Masichieri waren nicht Söldner im eigentlichen Sinne, sondern Glücksritter ohne Gemeinsamkeit mit den Paktuns, die sehr oft auch um der Ehre willen kämpfen.
    Zwei Regimenter Totrixkämpfer ritten nach vorne und verhielten ihre Tiere auf ein Trompetensignal. Für mich lag auf der Hand, daß diese Armee begierig war, sich mit den Radvakkas anzulegen. Ich ließ den Blick des erfahrenen Soldaten über die Formationen gleiten und errechnete, daß die Hamalier vier- oder fünftausend Infanteriekämpfer – zehn Regimenter – ins Feld führten, dazu etwa tausend reitende Kämpfer. Der bunte Söldnerhaufen zählte vermutlich noch einmal weitere zweitausend Mann.
    Zahlenmäßig waren die Hamalier im Vorteil. Was aber war aus den einheimischen Aduimbrevern geworden? Bitte bedenken Sie, daß – wie ich schon erläutert habe – Vallia ein mächtiges Handelsreich war, dessen Reichtum sich von der Flotte herleitete, den sagenhaften vallianischen Galeonen. Wenn das Imperium Soldaten brauchte, warb es Soldaten an.
    Die hamalische Armee verharrte auf der Stelle. Die Infanterieregimenter hoben die Schilde. Die Regimenter der Armbrustschützen spannten die Waffen. Bald würden die Pfeile fliegen. Mit angehaltenem Atem verfolgte ich das Geschehen. Ich war im Grunde verwirrt und unsicher, wem ich die Daumen drücken sollte.
    Die Eisernen Reiter stellten zweifellos eine schlimme Bedrohung dar; zugleich war aber auch Hamal der Todfeind Vallias und hatte derzeit den Vorteil auf seiner Seite. Ich beschränkte mich schließlich darauf, zuzuschauen und alles zu registrieren, und wenn meine rechte Hand gelegentlich zuckte und sich um den Holzstecken krampfte – nun, so waren das eben die einfachen, dummen Reaktionen eines alten Kämpfers.
    Dreitausend Eiserne Reiter gegen etwa achttausend Hamalier und Paktuns – meine Dienste waren hier wohl kaum vonnöten.
    Die Kavallerieeinheiten an den Flanken der Hamalier drohten die Radvakkas zu umschließen. Erneut wogten die Totrixreiter beinahe zum Angriff vor. Nun entdeckte ich auch ein Regiment Zorcareiter und mußte sofort an Reed und Chido denken. Der kommandierende General hielt diese Truppe als Reserve in der Hinterhand.
    Die Eisernen

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