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Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 18 - Vallian-Zyklus 04 - Goldenes Scorpio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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merkte sie mir und dachte darüber nach.
    Trotz ihres persönlichen Ärgers, trotz der Schande, die ihr widerfahren war, hielt Marta Renberg an dem Glauben fest, daß Seakon, der neue Herrscher, sich an der Macht halten und alle Kräfte, die gegen ihn kämpften, unterwerfen würde.
    Seakon?
    »Ein toller junger Mann«, sagte Larghos, der auf Martas anderer Seite ging. »In offener Schlacht hat er Layco Jhansi bereits besiegt. Aber ich kann mir nicht denken, daß die Hawkwas und die Hamalier noch lange Verbündete bleiben können.«
    Sein Tonfall verriet mir, daß er den neuen Herrscher nicht ausstehen konnte.
    »Was verstehst du schon von solchen Dingen, Larghos? Du bist Kämpfer, nicht wahr – du hast schon als Paktun gedient? Irgendwo in Pandahem? Überlaß mir die Politik!« Die mürrischen Worte der Kovneva machten das Ausmaß ihrer Verärgerung deutlich.
    Ich bedachte Larghos mit einem neugierigen Blick. Ein Paktun mochte er sein, auch wenn er nicht danach aussah. Soweit ich ausmachen konnte, wies sein Körper keine einzige Narbe auf. Doch er war ein hagerer, gelenkiger Bursche, der aufrecht ging und das Kinn auf eine Weise vorreckte, die anzeigte, daß mehr in ihm steckte, als Marta ahnte oder zulassen würde.
    Er rang sich ein kurzes Lachen ab.
    »Oh, Politiker bin ich nicht! Das weiß ich wohl.« Er schaute zu mir herüber, was kein Problem machte, da die Kovneva uns nur bis zu den Schultern reichte. »Aber ein Paktun – nein. Nein, die Ehre einer Pakmort ist mir nie zuteil geworden, im Gegensatz zu dir, Jak der Drang.« Er wandte den Blick ab. »Auch wenn ich dich den Silbernen Mortil-Kopf nicht tragen sehe.«
    »Als ich mit der Geröllawine den Berg herabkam, besaß ich weniger als jetzt.«
    Die beiden Zofen begannen zu kichern.
    Ich hatte niemandem eine Erklärung versprochen und gedachte sie auch nicht zu geben, und mochte man mich noch so sehr darum bitten.
    »Dieser Ring«, sagte ich und kehrte damit zu einem Gegenstand zurück, der mich besonders deswegen interessierte, weil die Kovneva so törichte Hoffnungen daran knüpfte.
    »Der Ring des Geschicks, einst Eigentum La-Si-Quenyings, eines mächtigen Zauberers aus Loh, der vor langer Zeit lebte. Quenyings Ring. Sobald ich den in der Hand halte, kann niemand mich mehr aufhalten.«
    Ich lächelte nicht.
    »Ich weiß, die Zauberer aus Loh besitzen große, geheimnisvolle Kräfte«, sagte ich und sprach damit eine allgemein bekannte Wahrheit aus, bei Krun! »Erst in jüngster Zeit vernahm ich von einem großen Zauberer aus Loh. Von einem sehr mächtigen Mann ...«
    »Kann man sie Männer nennen?« fragte Larghos, der ein wenig bleicher geworden war.
    Wir erreichten gerade eine kleine Lichtung, auf der zwei Bäume sich gegenseitig stützten, ihr Geäst in großer Höhe verflechtend, während ein dritter Stamm am Boden verrottete. Käfer und Ameisen und Holzläuse gingen ihren Geschäften nach. Hier machten wir eine Zeitlang Rast, und ich erfuhr mehr über den Ring des Geschicks, über Quenyings Ring.
    Für mich gab es keinen Zweifel. Diese besessene Frau war in Phu-Si-Yantongs düstere Machenschaften verwickelt. Sie glaubte, wenn sie den sogenannten Zauberring in ihren Besitz bekäme, würden sich alle Probleme auf wundersame Weise lösen. Auf einen Streich könnte sie die Gefahr der Radvakkas bannen und alles erlangen, was sie sich wünschte. Während sie mir all dies offenbarte, gewann ich weitere Einblicke. Larghos zog ein mehr als düsteres Gesicht, das er schließlich angestrengt glättete, doch war mir klar, welches hübsche kleine Drehbuch hier vorbereitet wurde. Denn die Kovneva hätte gern ihr Glück als Herrscherin versucht. Sie wollte diesen Seakon heiraten, der noch keine Braut besaß, und Herrscherin von Vallia werden. All dies würde der Ring ihr ermöglichen – ein kleiner Teil seiner Wunderkräfte. Doch leider war mir nur allzu klar, daß es Phu-Si-Yantong gewesen sein mußte, der ihr diesen Unsinn aufgetischt hatte.
    An den sie leidenschaftlich glaubte.
    Als die Radvakkas angriffen, war sie im Kovnat Sakwara unterwegs zur Festungsstadt Nikwald.
    Nikwald lag in Sakwara, auf Hawkwa-Gebiet. Inzwischen hatten die Radvakkas es eingenommen. Die Vorstellung, daß sich eine vallianische Kovneva ihren Lagern näherte, um einen Zauberring zu suchen, konnte den Eisernen Reitern kaum gefallen.
    Ich rieb mir die Nase.
    Dieser Gedanke, den ich sofort wieder verwarf, schien auch Marta Renberg gekommen zu sein.
    Sie saß auf einem abgebrochenen Ast,

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